Der HC Kriens-Luzern zeigt am Sonntag eine beeindruckende Leistung: Das Team von Trainer Torben Winther fertigt den Playoff-Mitkonkurrenten St. Otmar gleich mit 34:20 ab.
Schon in der Anfangsphase dieses ersten «Spiels der Wahrheit» rieben sich die meisten der 600 Fans in der Krauerhalle verwundert die Augen. Noch zu gut waren die wenig inspirierten Leistungen in der letzten Finalrunde in Erinnerung. Der HCK war kaum mehr wiederzuerkennen. Denn wie schon gegen Pfadi war das Team vom ersten Moment an als verschworne Einheit am Werk.
Kernstück für die starke Anfangsphase des HCK war eine Defensive, in welcher der Gast verzweifelte. Die Bilanz war am Schluss aus Sicht der Ostschweizer brutal: Nur 20 erzielte Tore, der Gastgeber gewinnt ein Spiel in der Defensive und hat Null Strafminuten und Null Penalties gegen sich.Nicht zuletzt aber stand da auch ein Roman Schelbert im Tor, der so manche Grosstat vollbrachte. Dass ihm dies im Verbund mit der flexiblen Abwehr leichter fiel, wollte der Muotathaler herausgestrichen haben.
Der Gast aus St. Gallen – bisher immerhin eines der offensiv stärksten Teams der Liga – merkte aber schnell, dass gegen diesen HCK-Deckungsverbund nur mit enormem Aufwand zum Torerfolg kommt.
So gelangen dem HCK sehr viele «stolen Balls». Und im Gegenstoss konnte es sich der HCK leisten, die eine oder andere Grosschance ungenutzt zu verschenken – der Vorsprung war fast in jedem Moment des Spiels gross genug, als dass deswegen Hektik aufgekommen wäre.
So fiel die Entscheidung im Spiel schon nach 20 Minuten. Der HCK hatte sich mit einem Blitzstart auf und davon gemacht, der Gast hielt (vorerst) dagegen und kam nach 24 Minuten auf 2 Tore heran. Doch der HCK vermochte wieder zuzusetzen und wirbelte den Gast mit variablem Spiel und vielen Positionswechseln durcheinander. In dieser Phase zahlte sich auch aus, dass das Trainer-Duo mit geschickten «verordneten Pausen» etwa für Fellmann und Steiger die Ressourcen schonte und auf die ganzen 60 Spielminuten nutzbringend einsetzte.
Schon beim beruhigenden Pausenstand von 17:11 schien der Gast kaum mehr an eine Chance zu glauben. Dabei blieb es – einzig die Differenz wurde mit zunehmender Spieldauer grösser. Jetzt hat der HCK die Chance, in einer Woche im zweiten Spiel der Wahrheit gegen den BSV Bern Muri für noch klarere Verhältnisse in der Tabelle zu sorgen.
red, Benedikt Anderes/HC Kriens Luzern
3. Runde: Kriens-Luzern - St. Otmar St. Gallen 34:20. Kadetten Schaffhausen - Pfadi Winterthur 31:25.
Samstag: BSV Bern Muri - Wacker Thun 24:24 (12:11).
Rangliste (alle 21 Spiele): 1. Wacker Thun 34. 2. Kadetten Schaffhausen 31. 3. Pfadi Winterthur 31. 4. Kriens-Luzern 22. 5. St. Otmar St. Gallen 19. 6. BSV Bern Muri 18.
Platz 1 bis 4 in den Playoffs.
Kriens-Luzern - St. Otmar St. Gallen 34:20 (17:11)
Krauerhalle. – 600 Zuschauer. – SR Baumann/Cristallo.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen St. Otmar St. Gallen.
Kriens-Luzern: Schelbert/Ineichen (ab 57.); Schumacher, Fellmann (2), Mühlebach (6), Willisch (4), Hermann, Petrig (3), Steiger (2), Jeremias, Hess (4), Stankovic (9/1), Baumgartner (4).
St. Otmar St. Gallen: Kindler/Isenrich (20.–55.); Jurilj (1), Christ (2), Fröhlich (4), Wild (1), Liniger, Usik (4), Szymanski (2), Parolo (3), Banic (2), Hojc, Filip (1).
Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Baviera, Baverud und Raemy. St. Otmar ohne Pendic (alle verletzt).