Kriens missglückt Premiere im neuen Stadion

Der SC Kriens verliert das erste Spiel im neuen Kleinfeld-Stadion gegen den FC Schaffhausen mit 0:1 (0:1). Das ist für den SCK und seine Fans eine herbe Enttäuschung.

Turi Bucher
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Die Krienser Fans kehren aufs Kleinfeld zurück: «Mer send deheim» - so die Botschaft auf der weissen Fahne. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))

Die Krienser Fans kehren aufs Kleinfeld zurück: «Mer send deheim» - so die Botschaft auf der weissen Fahne. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))

Das Ungemach hatte sich irgendwie schon am Donnerstagabend während der Generalversammlung im Restaurant des neuen Stadions angebahnt. Plötzlich gingen für zwanzig Minuten die Lichter aus. Ein Arbeiter hatte offenbar eine Leitung durchschnitten. Ein Versehen natürlich. Die 120-köpfige Krienser Versammlung nahm’s gelassen hin, genauso wie den per Ende Juni 2018 bilanzierten Minusbetrag von 57 561 Franken, für dessen Deckung Gönner bürgen.

Nun, auch mit der sportlichen Premiere sollte es einen Tag später im Kleinfeld nicht klappen: 0:1-Niederlage gegen Schaffhausen, die zweite Saisonniederlage, aber vor allem ... eine zünftig missglückte, verdorbene Premiere im neuen Kleinfeld-Stadion.

Pech mit Kopfbällen an Latte und Pfosten

Unerfreulich, ärgerlich und frustrierend für die Krienser Fans war, dass das allererste Tor im neuen Kleinfeld-Stadion nicht vom SCK selber, sondern vom gegnerischen Team erzielt wurde. Einen Moment lang war unklar, ob das 0:1 womöglich gar kein wirklicher Treffer, ob der Ball tatsächlich im vollen Umfang hinter der Torlinie war. Daniel Wermelinger, der Chef der Schweizer Schiedsrichter, sass als Coach des Schiedsrichter-Trios auf der Tribüne und meinte in der Pause, er habe auf den TV-Bildern ein klares Tor gesehen. Auch Kriens-Captain Daniel Fanger bestätigte nach Spielschluss fair: «Der Ball war hinter der Linie.»

Choreo der Kriens-Fans vor dem Spiel. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
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1943 Zuschauer kamen ins Kleinfeld, 3500 hätten Platz. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
Blick auf die neue Haupttribüne. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
Kriens-Spieler Admir Seferagic am Ball. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
Kriens-Stürmer Saleh Chihadeh am Ball. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
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(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
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(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))
(Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))

Choreo der Kriens-Fans vor dem Spiel. (Bild: Nadia Schärli (Kriens, 28. September 2018))

Nach einem gefährlichen Eckball hatte Schaffhausens Samuel Delli Carri im Krienser Fünferraum am schnellsten reagiert und den Ball im Durcheinander Richtung Tor bugsiert. Der Linienrichter zeigte sofort Tor an. So oder so: Schaffhausen stellte bis zur 40. Minute ganz klar das bessere Team. Die Mannschaft von Trainer Boris Smiljanic, die im eigenen Stadion selber auf einem Kunstrasen spielt, war diese Spielunterlage ganz offensichtlich besser gewohnt als die Krienser. Immer wieder sprangen den SCK-Spielern die Bälle von den Füssen, viel mehr als der Gegner rutschte man auf dem künstlichen Grün aus.

Und trotzdem: Der Ausgleich wäre vor der Pause noch möglich gewesen. Nach 40 Minuten war endlich auch der SC Kriens erwacht. Admir Seferagic (41.) und vor allem Saleh Chihadeh mit seinem Kopfball an die Latte (43.) hatten konkrete Chancen zum 1:1. Doch so mussten die Spieler von Trainer Bruno Berner auch nach dem Seitenwechsel wieder einem Rückstand nachrennen. Sie rannten. Sie nahmen jetzt das Spieldiktat in die Hände. Sie versuchten alles. Ganz nahe dran war Stürmer Chihadeh in der 59. Minute. Mit seinem Bogenball zwang er Schaffhausen-Goalie Rafael Zbinden zu einer Glanzparade.

«Wir haben uns wie kleine Kinder auf dieses Spiel gefreut»

Doch beim SC Kriens offenbarten sich erneut Mängel im Offensivspiel, die Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Strafraum fehlte, vieles wurde dem Zufall überlassen. Und der hatte kein Erbarmen mit dem SCK. Die Platzherren warfen nun alles noch vorne.

Nach einem harten Zusammenstoss zwischen Schaffhausen-Keeper Rafael Zbinden und Chihadeh gab es noch einen längeren Unterbruch. Beide Spieler mussten ausgewechselt werden, der Torhüter mit einer Platzwunde am Kopf gar mit der Bahre vom Feld getragen werden. Das bedeutete aber auch sechs Minuten Nachspielzeit, nochmals eine kleine Tür zum Ausgleich für die Krienser. In der 94. Minute schallte der Jubel durchs Quartier, doch Jan Elvedis Kopfball landete nur am Innenpfosten. «Ich bin sehr enttäuscht», sagte Kriens-Trainer Bruno Berner hinterher. «Wir haben uns wie kleine Kinder auf dieses Spiel gefreut.» Berner führte als Grund für die teilweise enttäuschende Leistung seiner Mannschaft auch die Strapazen der vergangenen Tage an: «Wir mussten als Amateure innert sechs Tagen drei Spiele absolvieren, mussten zudem nach Genf reisen. Das haben wir gespürt.»

Stadionpremiere missglückt – zurück auf Feld 1: Heute in einer Woche kann der SCK wieder Anlauf auf den ersten Heimsieg im neuen Stadion nehmen. Der Gegner allerdings, der FC Vaduz, wird nicht schwächer als der gestrige Widersacher Schaffhausen sein.

Kriens – Schaffhausen 0:1 (0:1)
Kleinfeld. – 1943 Zuschauer. – SR Horisberger. Tore: 13. Delli Carri 0:1. Kriens: Osigwe; Urtic, Fanger, Elvedi, Kleiner; Siegrist, Wiget, Cirelli (75. Rüedi), Selmani; Seferagic (56. Ulrich), Chihadeh (83. Schilling). Schaffhausen: Zbinden (83. Grasseler) ; Demhasaj, Delli Carri (34. Helbling; Mevlja, Gonzalves; Del Toro, Castroman, Pugliese, Tranquilli; Barry (67. Tounkara), Gül (75. Dinbamba).
Bemerkungen: Kriens ohne Mijatovic (gesperrt), Costa, Sulejmani, Fäh und Röthlisberger (alle verletzt). Schaffhausen ohne Paulinho, Mendy, Qollaku, Bunjaku (alle gesperrt) und Sessolo (verletzt). 43. Latten-kopfball von Chihadeh. 94. Pfostenkopfball von Elvedi. Verwarnungen: 51. Kleiner, 53. Seferagic (Fouls).

Gespielt wird im neuen SCK-Stadion auf Kunstrasen. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
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Die Stühle sind im typischen «SC-Kriens-Grün» gehalten. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Aufnahme aus knapp 150 Metern Höhe. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Auch eine Sprinkleranlage ist fest eingebaut. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Die Fotovoltaikanlage versorgt das Sportzentrum mit Naturstrom. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Blick in den Catering-Bereich im neuen Stadion. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Blick auf den neuen Kunstrasen. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Ein Büros im Stadion untergebracht. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Ein Teil der Garderobe. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Ein Blick in die Duschen. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
«Das wohl modernste Stadion der Schweiz», sagt SCK-Präsident Werner Baumgartner.
Ankick für das erste Spiel im neuen Stadion ist am Freitag um 20 Uhr. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Die Striche sind gezogen. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
Die Lichtanlage wartet auf ihren ersten Einsatz. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)
10. September 2018: Das Stadion erhält den neuen Kunstrasen. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)

Gespielt wird im neuen SCK-Stadion auf Kunstrasen. Bild: Pius Amrein (Kriens, 26. September 2018)