Krienser Squash-Turnier ein weiteres Jahr gesichert

Nach der Absage des diesjährigen Sekisui Open hat der Sponsor das Geld für die Ausgabe 2021 zugesichert.

Stefan Kleiser
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Eigentlich wäre hier ein Text über Grégory Gaultier erschienen. Es hätte gestanden, dass der Franzose am Samstag das Sekisui Open von Kriens gewonnen hat. Und warum der 37-Jährige, 20 Monate lang die Nummer eins der Welt und 2015 Weltmeister, sich an einem mit «nur» 12'000 Dollar Preisgeld dotierten Turnier der Profi-Tour einschrieb. Antwort: Weil er nach einer Operation am Knie im Ranking weit zurückgefallen ist und sich nun über Events der zweitklassigen Challenger-Tour in der Rangliste wieder nach vorne arbeiten muss.

Doch wegen der Coronakrise ist der Spielbetrieb lahmgelegt. Bis Ende Juni sind alle internationalen Wettkämpfe gestrichen. Auch das Krienser Sekisui Open musste abgesagt werden. 2012 erstmals ausgetragen, bietet es Schweizer Squashern die Möglichkeit zum Einstieg in den PSA-Circuit. Denn die Organisatoren aus dem Squash Club Pilatus können über Wild Cards einige Athleten mit wenigen Weltranglistenpunkten ins Tableau setzen. Es ist der Grund, warum das Turnier durchgeführt wird.

Bild: Stefan Kleiser (Kriens, 23. April 2017)

2021: Mehr eigene Spieler im Hauptfeld?

Namensgeber und Hauptsponsor Sekisui, ein weltweit tätiges Chemieunternehmen mit Hauptsitz in Japan, verpflichtete sich 2013 für acht Jahre, das Turnier finanziell zu unterstützen im Hinblick auf die Kandidatur der Sportart als Disziplin für die Olympischen Spiele 2020 – die mittlerweile ebenfalls auf 2021 verschoben wurden. Zwar ist Squash nicht olympisch geworden, und der Vertrag mit Sekisui würde eigentlich 2020 enden. Aber mindestens ein Jahr wird das Turnier noch in bisheriger Form stattfinden. «Ich halte gerade den Vertrag in den Händen», verriet OK-Präsident Christoph Zust letzte Woche am Telefon. Inhalt des Kontraktes: Das von Sekisui für 2020 zugesicherte Geld wird für die Austragung 2021 verwendet.

Aus sportlicher Sicht sei die Absage aber «extrem schade», erklärt Zust. «Wegen Gaultier, aber wir hätten auch mit dem Wetter Glück gehabt.» Es hätte einen hohen Umsatz in der Festwirtschaft versprochen, der der Finanzierung zukünftiger Turniere oder den Junioren im Club zugutegekommen wäre. Doch vielleicht seien dafür in einem Jahr noch mehr eigene Spieler direkt für das Hauptfeld qualifiziert. Dieses Jahr hätte das aufgrund der Weltrangliste nur Cédric Kuchen geschafft.

Es soll auch weiterhin ein Turnier stattfinden

Finanziell ist die Absage verkraftbar. Die schon getätigten Ausgaben für den Druck von Flyern und Postern seien gedeckt, versichert Zust, «und die anderen Dinge können wir übernehmen». Dabei handelt es sich beispielsweise um Turniergebühren oder ohne Jahreszahl bedruckte T-Shirts, die für die Helfer und Teilnehmer vorgesehen gewesen wären. Was nach 2021 mit dem Sekisui Open sein wird, ist noch offen. Geplant war, das im Juni zu entscheiden. Wegen der Verschiebung der diesjährigen Austragung um ein Jahr «ist das aber noch zu weit weg», sagt Christoph Zust. «Es wird aber sicher auch in Zukunft ein Turnier geben.»