Die Landhockeyaner des Luzerner SC gewinnen beim Hallenmasters in Pfäffikon den Titel. Die Frauen scheitern knapp an Rotweiss Wettingen.
Sie machen es spannend, aber sie behalten die Nerven, erzwingen gegen Rotweiss Wettingen das Glück – und triumphieren: Die Landhockey-Equipe des Luzerner SC erobert in Pfäffikon SZ den Hallentitel 2022. Es ist das erste Mal seit 2012, dass der Pokal wieder in die Zentralschweiz geht. Ein Zufall ist das gewiss nicht: Das Team von Trainer Jorge Federico Tanuscio erwies sich in dieser Saison stärker als jeder Konkurrent der NLA.
Ein doppelter Coup bleibt am Sonntag allerdings aus. Die LSC-Frauen stehen zwar ebenfalls im Endspiel, liefern – ebenfalls gegen Wettingen – eine starke Leistung ab, aber am Ende setzen sich die Aargauerinnen im Penaltyschiessen durch.
Im Vorfeld des Hallenmasters ist Zuversicht zweifellos berechtigt. Mit dem Punktemaximum haben die Luzerner die zehn Meisterschaftsrunden hinter sich gebracht und so ihre Ambitionen angemeldet. «Diese Bilanz steigert natürlich das Selbstvertrauen», sagt Manuel Häfeli und fügt an: «Wir haben die Fähigkeit, auch auf einen Rückschlag zu reagieren.» Und: «Wir wollen den Titel.»
Der 26-jährige Captain und seine Teamkollegen stellen sich zwar auf eine heikle Aufgabe im Halbfinal gegen den HC Olten ein. Doch die Luzerner kommen ziemlich ins Schwitzen. Sie geraten dreimal in Rückstand, gleichen immer wieder aus, gehen 4:3 in Führung, müssen aber den Ausgleich hinnehmen. Ein Penaltyschiessen wird fällig – und da zeigt der LSC beim 2:1 Nervenstärke. «Wir starteten verhalten ins Spiel, auch nervös», sagt Häfeli, «ein bisschen souveräner hätte es schon sein dürfen.» Aber am Ende steht die Mannschaft da, wo sie stehen will: im Final. Und dieses Spiel gegen Wettingen hat es in sich. Die Luzerner führen früh 1:0, müssen aber kurz vor der Pause den Ausgleich hinnehmen – und kaum hat die zweite Hälfte begonnen, sieht Nick Schwehr die zweite Verwarnung. Der LSC leistet in Unterzahl starke Gegenwehr und schafft gar noch den Lucky Punch: Michael Casagrande, der Teamroutinier, ist für das umjubelte 2:1 besorgt und wird hinterher zum besten Spieler des Wochenendes gewählt. Eine Antwort darauf können die Wettinger nicht mehr geben, die Zentralschweizer verdienen sich den Titel in einem Krimi dank nie erlahmender Einsatzbereitschaft. «Wir werden wohl erst in den nächsten Tagen realisieren, was wir erreicht haben», sagt Häfeli. «Jetzt gibt es zuerst einmal eine ausgiebige Feier.»
Der letzte Titelgewinn der Luzernerinnen in der Halle liegt ein Vierteljahrhundert zurück. Das ist Ansporn genug, um den Triumph anzustreben. Carina Zimmermann, die den LSC als Captain anführt, sagt vor dem Halbfinal: «Wir verfolgen alle dasselbe Ziel und treten als Einheit auf. Wir gehen in dieses Masters, um als Meisterinnen heimzukehren.» Der Auftakt gelingt ganz nach ihrem Geschmack, und sie leistet selber einen stattlichen Beitrag dazu – in Form von zwei Toren zum 5:3-Erfolg gegen Olten. Der Einzug ins Final gegen Wettingen ist der Lohn für eine konzentrierte Leistung. Der Gewinn der Meisterschaft soll folgen, obwohl die Konkurrentinnen aus dem Aargau favorisiert sind. Die LSC-Frauen geraten in Rückstand, gleichen aber nach einer kurzen Ecke aus. Das nährt die Hoffnungen, den Pokal zu erobern.
Nur: Daraus wird nichts. Im Penaltyschiessen setzt sich Wettingen durch. Ein Trost bleibt den Luzernerinnen immerhin: Zimmermann wird als beste Spielerin des Hallenmasters ausgezeichnet, Marlene Renner als beste Torhüterin.
Männer. NLA (Halle). Final: Luzerner SC – Wettingen 2:1. – Halbfinal: Luzerner SC – Olten 6:5 n.P. (4:4)
Luzerner SC – Wettingen 2:1
LSC: Kleikemper, Appel, Horvath, Schneider, Casagrande (1), Häfeli, Martin Greder, Manuel Greder, Andereggen, Küng, Schwehr (1), Wicki.
Frauen. NLA (Halle). Final: Wettingen – Luzerner SC 1:3 n.P. (1:1). – Halbfinal: Luzerner SC – Olten 5:3.
Luzerner SC – Wettingen 1:3 n.P. (1:1)
LSC: Renner, Irmak, Bühler, Kleikemper, Zimmermann, Fontana, Appel, Bühner (1), Meier, Portmann, Zepf.