HC Kriens-Luzern
Der Krienser Domen Sikosek Pelko könnte zur Liga-Attraktion werden: «Wenn es so läuft, ist es perfekt»

Der Krienser Kreisläufer Domen Sikosek Pelko will den Aufwärtstrend im heutigen Heimspiel gegen Suhr Aarau bestätigen.

Stephan Santschi
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HCKL-Kreisläufer Domen Sikosek Pelko beim Abschluss im Spiel gegen Wacker Thun.

HCKL-Kreisläufer Domen Sikosek Pelko beim Abschluss im Spiel gegen Wacker Thun.

Bild: Eveline Beerkircher (Kriens, 13. Oktober 2021)

Der Mann kommt in Fahrt: Bei Wacker Thun traf er sieben Mal, gegen St. Otmar St. Gallen sechs Mal. Wie er die Zuspiele der Teamkollegen zum Torerfolg verwertet, ist Extraklasse und hat das Potenzial zur Liga-Attraktion. «Wenn es in der Offensive so läuft wie zuletzt, dann ist es perfekt», sagt Domen Sikosek Pelko. Der 24-jährige Slowene ist seit dieser QHL-Saison der neue Kreisläufer des HC Kriens-Luzern. Sein Potenzial vermochte er zu Beginn aus zweierlei Gründen nicht abzurufen: Einerseits verpasste er fast die gesamte Vorbereitung, erst Mitte August stiess er zu den Zentralschweizern, weil neben Filip Gavranovic auch Gino Delchiappo mit einer Verletzung ausfiel. Und andererseits, weil «ich kein Spieler mit einer sehr grossen Disziplin bin, wenn ich für mich allein trainieren muss», gesteht Sikosek Pelko, der im Sommer während zweieinhalb Monaten vereinslos gewesen ist.

Drei Klubs in drei Ländern in einer Saison

Seine Klasse stellte er schon an anderen Orten unter Beweis. Wer sich etwa in der Bundesliga umhört, bekommt zu hören, dass dieser Sikosek Pelko über viel Potenzial verfügt. Was ihm bisher in seiner Karriere fehlte, war die Geduld für einen kontinuierlichen Aufbau, immer wieder wechselte er rasch den Verein. Nach seiner ersten Auslandstation beim österreichischen Zweitligisten HC Bruck überraschte ihn das grosse Vardar aus Skopje mit einem Angebot. «Hätte mir jemand gesagt, dass ich bald in der Champions League spielen würde, hätte ich entgegnet: Das ist nicht normal», erzählt er und fügt selbstkritisch an: «Das kam sieben Schritte zu früh».

2020 wechselte er zu Logroño nach Spanien, erlag aber nach nur einem Spiel dem Ruf von Flensburg-Handewitt, welches ihn wegen Personalproblemen bis Ende Jahr auslieh. Kaum zurück in Logroño konnte er der verlockenden Offerte von Tremblay nicht widerstehen, wechselte in die französische Liga und stieg mit dem Klub in die 2. Liga ab.

Nun spielt er auch in der Abwehr eine Rolle

Letzte Saison lief Sikosek Pelko also für drei Klubs in drei unterschiedlichen Ligen auf, die Schweiz ist bereits das siebte Land, in dem er Handball spielt. «Immer wieder 20 bis 25 neue Leute kennenlernen, sich an eine andere Kultur, an eine andere Sprache und an ein anderes Spielsystem zu gewöhnen, ist wirklich schwierig.»

Sikosek Pelko will deshalb Kontinuität in seine Planung bringen, zumal die vielen Veränderungen auch seiner Entwicklung nicht förderlich waren. So brillant er im Angriff auftreten kann, so lange war er trotz den Gardemassen von 2,03-Metern Grösse und 118 Kilo Gewicht bei seinen früheren Klubs kaum in der Abwehr eingesetzt worden. «Auf diesem Toplevel haben die Trainer keine Zeit, dir etwas beizubringen. Irgendwann steckt es in deinem Kopf fest, dass du nicht verteidigen kannst. Es war eine Sache des Selbstvertrauens.»

Einer der Hauptgründe, weshalb er nun für Kriens-Luzern aufläuft, sei das Versprechen von Trainer Goran Perkovac, ihn auch defensiv zu fördern. Prompt stellt Sikosek Pelko gemeinsam mit Aljaz Lavric den Innenblock und findet immer besser in diese Rolle hinein. «Jetzt fürchte ich mich nicht vor der Finte des gegnerischen Spielmachers, jetzt kämpfe ich.» Auch heute, wenn die hartnäckige Konkurrenz des HSC Suhr Aarau in der Krauerhalle zu Gast ist (19.30 Uhr), will er leidenschaftlich dagegenhalten. Damit sein persönlicher Aufwärtstrend und auch jener der Krienser nach dem missglückten Saisonstart eine Fortsetzung findet.