Die Spono Eagles empfangen am Mittwoch den LK Zug zum ersten Derby der laufenden SPL1-Saison. Die Co-Trainer der beiden Spitzenteams erwarten ein enges Spiel.
Im Fokus stehen sie selten, ihre Arbeit schmälert dies aber nicht. Und so sei der Blick für einmal auf das Schaffen jener Akteure gerichtet, die mit ihren Chefcoaches ein kongeniales Duo bilden sollen. Die Rede ist von Angela Dolder (38) und Tobias Scheuteri (34), die Co-Trainer der Spono Eagles und des LK Zug, die am Mittwoch in Nottwil (20 Uhr, SPZ) aufeinandertreffen. «Mir ist es egal, wie man mich nennt, doch Christoph hasst den Begriff Assistent», erzählt Scheuteri und lacht. «Unterstellt bin ich ihm nämlich nicht. Mittlerweile ist aus der Zusammenarbeit eine Freundschaft entstanden.»
Tobias Scheuteri ist im fünften Jahr Co-Trainer von Christoph Sahli. Vor dem Wechsel nach Zug im Jahr 2017 war der Nidwaldner bei seinem Stammklub in Stans engagiert. Neben seinen NLB-Einsätzen als rechter Aufbauer übernahm der Linkshänder schon als 18-Jähriger Verantwortung im Nachwuchs, hauchte der darbenden Juniorinnen-Abteilung gar neues Leben ein. «Ich bin Lehrer, mich fasziniert die Zusammenarbeit mit jungen Menschen.» Dabei lerne er auch selbst viel, in Sachen Kommunikation zum Beispiel. «Wenn ich einem Kind sage, es solle breiter stehen, stellt es sich einfach etwas breiter hin. Damit es mich versteht, muss ich seine Sprache sprechen.»
Beim LKZ, den er mit Sahli letzte Saison zum Double führte, liegt sein Fokus auf der Defensive.
«Grundsätzlich sehe ich mich in einer beratenden Funktion. Christoph hat viele Ideen, manchmal muss ich ihn bremsen, nicht immer sind wir gleicher Meinung.»
Das Hauptthema in Zug ist aktuell die Konstanz, dem verjüngten Team mangelt es nach wichtigen Abgängen zuweilen an Selbstvertrauen. «Junge Spielerinnen machen sich eher noch Gedanken über die Konsequenzen, die eine Aktion haben könnte», erklärt Scheuteri, der seine Aktivkarriere wegen Knieprobleme früh beendete.
Angela Dolder kostete ihre Laufbahn als Spielerin derweil genüsslich aus. 2004 gewann sie mit Amicitia Zürich den Meistertitel, 2005 den Cup, später sammelte sie Auslanderfahrung in Dänemark und Deutschland, mit Göppingen erreichte sie das Final-Four-Turnier im Pokal. Zudem lief die schnelle und wendige Spielmacherin 29-mal für das Schweizer Nationalteam auf. «Ich habe einiges an Wissen und Erfahrung mitnehmen können», erklärt die Zürcherin und präzisiert:
«Gewisse Trainer machen sehr viele Wiederholungen, was langweilig sein kann. Andere bringen stets etwas Neues und überfordern die Spielerinnen damit manchmal. Die Krux ist, die richtige Mischung zu finden.»
Die Anfrage für das Engagement in Nottwil kam im Sommer erst eineinhalb Wochen vor dem Trainingsstart. «Mehr als zwei-, dreimal darüber schlafen, lag nicht drin, dann begann schon die Trainingsplanung», erzählt sie und lacht. Mit Trainer Fabio Madia fand sie schnell den Tritt, die Arbeit macht ihr grossen Spass. Einige der Spielerinnen habe sie vor Jahren bereits in der Regionalauswahl Innerschweiz trainiert, zusammen mit Sahli und Scheuteri notabene. «Mein Hauptaugenmerk liegt auf deren individueller Entwicklung», erklärt Dolder. Ambitionen auf einen Chefposten hat sie nicht, mit drei kleinen Kindern und einem 60-Prozent-Job als Kauffrau bleibt dafür keine Zeit.
Im Direktduell am Mittwoch möchten beide wieder auf unauffällige Weise ihren Beitrag zu einem positiven Resultat leisten. «Spono ist routinierter und daher Favorit. Doch wir haben eine gute Chance, um zu punkten», sagt Scheuteri. «Die Zugerinnen werden parat sein, wir werden dafür sorgen müssen, dass sie ihren Tempo-Handball nicht aufziehen können», sagt Dolder.
SPL 1, 5. Runde. Heute, 20.00: Spono Eagles – Zug; GC Amicitia – Kreuzlingen. - Rangliste: 1. Spono 4/7. 2. Brühl 5/7. 3. Zug 5/6. 4. Thun 4/6. 5. Yellow Winterthur 4/4. 6. Kreuzlingen 4/4. 7. Herzogenbuchsee 4/0. 8. GC Amicitia Zürich 4/0.