Der Nordostschweizer Schwingerverband verpasst den ersten Sieg am Brünigschwinget seit 2006 haarscharf. Der Toggenburger Schlegel verliert gegen den Sieger, Samuel Giger bezieht eine seiner seltenen Niederlagen.
Nahe dran war der 19-jährige St.Galler Werner Schlegel im Schlussgang gegen den Berner Adrian Walther. Im Münger, einem Bodenschwung, bearbeitete Schlegel Walther während beinahe zwei Minuten. Mit dem Kopf im Sägemehl bekam dieser kaum Luft. Doch der Berner Mittelländer schaffte es irgendwie, sich aus dieser Situation zu befreien.
Im nächsten Zug war es dann Walther, der Schlegel mit einer Kurz-Gammen-Kombination erwischte. Nach etwas mehr als vier Minuten stand der Berner als Brünigsieger fest.
Trotz der unmittelbaren Enttäuschung nach dem Schlussgang dürfte Schlegel in der Nachbetrachtung mit dem Fest zufrieden sein. Vor allem der sehenswerte Sieg gegen den bis dahin famos aufschwingenden Matthias Aeschbacher war bemerkenswert. Mit einem Übersprung legte er den Berner Weissenstein-Sieger platt auf den Rücken. Am Ende reichte es Schlegel mit vier Siegen und einem Gestellten zu Rang vier.
Während für Schlegel die Enttäuschung zum Schluss erfolgte, war sie bei Samuel Giger gleich zu Beginn des Fests gekommen. Der Thurgauer Favorit verlor gegen Aeschbacher erstmals nach 42 Kämpfen ohne Niederlage wieder. Danach gewann der 24-Jährige alle seine Kämpfe. Mit 58,25 Punkten verpasste er den Festsieg nur um einen Viertelpunkt.
Insgesamt sieben Kränze rundeten die starke Leistung der Nordostschweizer Gäste ab. Hinter Giger und Schlegel holten sich der Toggenburger Marcel Räbsamen (6.), die Thurgauer Brüder Mario (6.) und Domenic Schneider (7.), der Bündner Armon Orlik (7.) und der Appenzeller Reto Koch (8.) den Brünigkranz ab. Die ausgeglichene Kranzstatistik gewann die Innerschweiz (8) vor den Nordostschweizern und den Bernern (6). Die Fortsetzung folgt am Eidgenössischen Schwingfest in einem Monat.