Tennis-Experte Jörg Allmeroth zum Ausscheiden von Roger Federer im Viertelfinal des US Open.
Als Roger Federer im Januar zu seinem Erstrundenmatch beim Australian Open antrat, waren die Ziele für jenes Turnier und für die ganze Saison bescheiden. Der 36-Jährige wollte sich nach beinahe sechs Monaten Verletzungspause wieder in die engere Weltspitze zurückspielen. Was passierte, ist bekannt: Federer gewann den Major-Wettbewerb in Melbourne, nicht zuletzt zu seiner eigenen Verblüffung. Und dann gewann er bis Mitte Juli auch noch alle weiteren Turniere, die ihm wichtig waren, natürlich ragte der achte Titel in Wimbledon heraus.
Zur Halbzeit der Spielzeit lag Federer so weit über Soll, wie er sich das selbst in kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Jahrelang war er einem weiteren Grand-Slam-Sieg hinterhergelaufen, nun waren es auf einmal zwei Toperfolge, die hinzukamen, 19 statt 17 Titel – nach der längsten Auszeit in seiner Karriere.
Federer wird, mit ein wenig Abstand, das Gute an seinem New Yorker Auftritt erkennen, denn auch hier übertraf er das eigentlich Mögliche. Mit den körperlichen Hindernissen in den Viertelfinal vorgerückt zu sein, war ein Erfolg. Man darf gespannt sein, ob Federer sich noch einmal motivieren kann für den Rest des Jahres. Es gäbe gute Gründe dafür: Schliesslich gastiert der Maestro im Herbst wieder in Basel bei den Swiss Indoors vor den Schweizer Fans. Und später kommt es in London zum Saisonfinale. Federer ist da sicher einer der Mitfavoriten unter den acht Besten des Jahres 2017.
Jörg Allmeroth, Tennis-Experte