PLAUSCHGRUPPE: Einhörner ziehen alle Blicke auf sich

Beim Altstadt-Plauschrennen steht der Fun-Faktor im Vordergrund. Unterwegs in dieser Kategorie war auch eine Gruppe als verkleidete Einhörner.

Michael Wyss
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Die Einhörner, eine Gruppe aus sechs Personen, sorgten für Aufsehen. (Bild: Michael Wyss)

Die Einhörner, eine Gruppe aus sechs Personen, sorgten für Aufsehen. (Bild: Michael Wyss)

Michael Wyss

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«Wenigstens einmal im Jahr möchten wir auffallen und die Blicke auf uns ziehen, das ist unser Ziel», lachte Adrian Rüesch. Der 20-Jährige aus Greppen war für das coole Outfit der sechsköpfigen Gruppe verantwortlich: «Ich habe mich im Internet schlaugemacht und suchte nach einem lustigen Sujet. Da bin ich auf das aufblasbare Einhorn gestossen. Wie es scheint, haben wir damit einen Knaller gelandet», so Rüesch.

Tatsächlich. Vor dem Start, auf der Strecke und im Ziel wurde der Gruppe emsig applaudiert. «Das ist super, dass wir eine solche Aufmerksamkeit geniessen und so viele Komplimente bekommen. Das ist uns schon fast etwas peinlich, denn so etwas sind wir uns ja gar nicht gewohnt. Vermutlich werden wir nun weltberühmt», lachte die Udligenswilerin Kaja Schmid (20).

«Picture please, picture please!»

Das ist gut möglich, denn mehrere asiatische Touristen wollten sich nebst Motiven des Wasserturms oder der Kapellbrücke auch einen Schnappschuss der Einhörner, die sich an der Reuss nach getaner Arbeit bei hochsommerlichen Temperaturen eine Glace gönnten, ergattern. «Picture please, picture please!», tönte es von den Feriengästen. «Wir geniessen diesen Moment und Rummel um unsere Person einfach, das ist eben auch Stadtlauf live. Ein richtiges Volksfest, halt ein bisschen wie Fasnacht. Bei uns steht der Spass im Fokus, das Gesellige ist uns wichtig», so die 19-jährige Krienserin Mona Spörri. «Mitmachen ist für uns das Wichtigste. Der Stadtlauf ist auch ein Begegnungsort und Treffpunkt», ergänzte Rüesch.

«Sportliches Jahres-Highlight»

Ein Heimspiel direkt vor der Haustür hatte Nadia Meyer, die als Einzige in der Stadt Luzern wohnhaft ist. «Der Druck war enorm für mich, heute vor dem Heimpublikum zu starten. Die Belastung war gross. Seit einigen Tagen konnte ich kaum noch schlafen», grinste die 19-Jährige. Wie haben sich die Einhörner auf den Stadtlauf eigentlich vorbereitet? Schmid mit einem Augenzwinkern: «Da dieser Lauf unser sportliches Jahres-Highlight ist, haben wir uns dementsprechend auf diesen Anlass vorbereitet.» Manuel Hofer (19) aus Meggen sagt scherzend: «Ja, natürlich. Wir trainierten seit vielen Wochen und Monaten intensiv auf den heutigen Tag hin. Das haben wir sehr ernst und überhaupt nicht auf die leichte Schulter genommen. Kein Alkoholkonsum und ein seriöser Lebenswandel waren uns enorm wichtig.»

Trotz bester Vorbereitung und vieler Trainingseinheiten im Vorfeld waren die Einhörner froh, dass unmittelbar vor ihnen eine Firmengruppe eines Schweizer Getränkeherstellers lief. Spörri grinst und sagt: «Wir konnten uns mit Flüssigkeit auf der Strecke versorgen und so Energie tanken. Ich weiss nicht, ob wir es sonst bis ins Ziel geschafft hätten. Ich glaube, wir hätten Forfait geben müssen. Das wäre schon peinlich gewesen, oder?» Für Robin Renggli (20) aus Buchrain fühlten sich die zu absolvierenden 1510 Meter wie ein Halbmarathon an: «Das war sehr, sehr anstrengend. Ich schwitzte unter diesem Kostüm wie verrückt. Das Ziel kam und kam einfach nicht näher. Ich fragte mich auf der Strecke, ob wir in der richtigen Kategorie starteten. Die Nachwuchs-Elite kommt doch erst später, oder?», so die Rontalerin mit einem breiten Grinsen.

Übrigens: Auf der Strecke verteilten die Einhörner, die zusammen im Jahr 2016 die Matura abschlossen, dem Publikum rund drei Kilogramm Sugus. Und, folgt 2019 eine Fortsetzung? Schmid: «Bestimmt. Wir kommen wieder nach Luzern an den Stadtlauf. Nicht mehr als Einhörner, aber bestimmt in einem anderen schrillen und coolen Outfit.»

Etwas anderes ist auch nicht zu erwarten, denn in einem Jahr will die Gruppe wieder auffallen um jeden Preis. Wenigstens für einmal im Jahr ...