Beim Weltcup-Turnier in Altdorf ist fast alles vertreten, was auf internationalem Parkett Rang und Namen hat. Die drei Urner Teams sind allesamt in der Aussenseiterrolle.
Urs Hanhart
Nach nur achtmonatiger Pause kommen die Urner Radballfans bereits wieder in den Genuss eines überaus hochkarätig besetzten Turniers. Bisher hatte Radsport Altdorf die Weltcup-Veranstaltungen stets im August durchgeführt. Nun ist der Termin um rund vier Monate vorverschoben worden. Morgen Samstag wird ab 11.00 Uhr in der Radballhalle Giessen in Altdorf um Weltcuppunkte gekämpft.
2017 hatte das inzwischen aufgelöste Fanionteam von Radsport Altdorf mit Roman Schneider und Dominik Planzer, der mittlerweile zurückgetreten ist, seinen ganz grossen Auftritt. Das Duo feierte damals einen fulminanten Heimsieg. Ein neuerlicher Urner Erfolg dürfte morgen Samstag wohl kaum abgesetzt werden, da Schneider mit seinem neuen Partner Paul Looser noch etwas Zeit benötigt, um auch auf der internationalen Bühne Fuss fassen zu können.
National hat sich das neu formierte Duo mit dem Erringen des Cupsiegs bereits sehr gut in Szene gesetzt. International bekam es hingegen kürzlich seine derzeitigen Limiten aufgezeigt. Beim Weltcup-Turnier im deutschen Kamenz, dem ersten in dieser Saison, mussten sie sich mit dem doch eher ernüchternden siebten Platz begnügen.
«Das Teilnehmerfeld verspricht auch in diesem Jahr wieder Radball auf höchstem Niveau», sagt Martin Gisler, der OK-Präsident des Altdorfer Weltcupturniers. Damit hat er Recht, denn die Weltelite ist im Urner Hauptort nahezu lückenlos präsent. Im zehn Teams umfassenden Feld fehlt einzig der amtierende Weltmeister RMC Stein (GER) mit den Gebrüdern Gerhard und Bernd Mlady. Mit dabei ist hingegen Höchst mit Patrick Schnetzer und Markus Bröll, die Weltmeister von 2013 bis 2016. Das hochdekorierte Duo aus dem Vorarlberg geht als Topfavorit an den Start. Gute Siegchancen werden auch dem RV Obernfeld (André Kopp/Raphael Kopp) aus Deutschland, der vor zwei Wochen das Weltcupturnier in Kamenz für sich entscheiden konnte, und Höchst II (Simon König/Florian Fischer), das in Kamenz den zweiten Platz belegte, eingeräumt. Diese drei absoluten Top-Teams aus dem benachbarten Ausland dürften wohl die Podestplätze unter sich ausmachen.
Angesicht der günstigen Gruppeneinteilung mit Höchst II als Hauptkonkurrent hat das Duo Schneider/Looser bei optimalem Verlauf gute Chancen, bis in die Halbfinals vorzustossen. Ein Podestplatz bei ihrem zweiten gemeinsamen Weltcup-Turnier wäre zweifellos als grosser Erfolg zu werten, eine Finalqualifikation gar als kleine Sensation.
Das zweite Altdorfer NLA-Team mit Claudio Zotter und Simon Marty bekommt es in der Vorrunde mit den Knacknüssen Höchst I und Obernfeld zu tun. Der Einzug in die Halbfinals dürfte für sie deshalb ausser Reichweite liegen. Dank einer vom Veranstalter vergebenen Wildcard erstmals bei einem Weltcup-Turnier am Start ist das Altdorfer NLB-Team mit Beda Planzer und Fabian Hauri. Für die beiden aufstrebenden Jungspunds geht es in erster Linie darum, wertvolle Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln und ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.
Hinweis
Weltcup-Turnier in Altdorf. Samstag: ab 11.00 Gruppenspiele; ab 18.15 Rangierungs- und Finalspiele (Giessen-Halle). Eintritt ist frei.