Der FC Altdorf ringt den Luzerner SC nieder

Im ersten Heimspiel besiegt der FC Altdorf Leader Luzerner SC mit 2:1. Ein verdienter Erfolg, der noch höher hätte ausfallen können. Nach dem Schlusspfiff kam es zu unschönen Szenen.

Urs Hanhart
Drucken
Pirmin Baumann trifft zum 1:0 für den FC Altdorf.

Pirmin Baumann trifft zum 1:0 für den FC Altdorf.

Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 23. August 2020)

Rund 250 Zuschauer bekamen gestern auf der Schützenmatte in Altdorf eine attraktive Partie mit vielen Torchancen hüben und drüben zu sehen. Allerdings gab es ein unschönes Ende. Immer wenn der FC Altdorf und der Luzerner SC die Klingen kreuzen, gehen die Emotionen hoch. Das war auch diesmal wieder so. Nach dem Schlusspfiff gerieten einige LSC-Spieler und Altdorf-Fans aneinander. Sie lieferten sich ein hitziges Wortgefecht. Immerhin konnte eine drohende Schlägerei aber noch abgewendet werden. Bereits im letzten Herbst beim letzten Duell dieser beiden Teams war es zu einer ähnlichen Situation gekommen.

Aber zurück zum Spiel: Die spielstärkeren und technisch versierteren Gäste rissen zu Beginn das Spieldiktat klar an sich. Sie warteten mit schönen Kombinationen auf, vermochten jedoch keine Torchancen zu kreieren. Nach der Startviertelstunde wendete sich dann das Blatt langsam, aber stetig.

Taktik erweist sich als richtig

Der FC Altdorf verstärkte sein Forechecking und brachte damit den Gegner sichtlich aus dem Konzept. «Wir haben uns vorgenommen, für die Stadtluzerner ein unangenehmer Gegner zu sein und ihnen die Spielfreude zu nehmen. Diese Taktik ist aufgegangen. Es ist uns nach und nach gelungen, deren Rhythmus zu brechen», verriet der Altdorfer Trainer Dominic Herger nach dem Schlusspfiff. Sein Team ging in der 41. Minute durch einen wunderschönen Treffer in Führung. Pirmin Baumann, der nach einer halben Stunde die erste Grosschance der Partie vergeben hatte, schlenzte den Ball aus halbrechter Position gekonnt über den Goalie hinweg in die linke obere Ecke. Allerdings hielt der Freudentaumel nicht lange an. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff glich Abraham Blätter mit einem Knaller aus kurzer Distanz zum 1:1 aus.

Zgraggens Traumtor entscheidet Partie

Nach der Pause hatten zunächst wiederum die Gäste das Sagen. Sie drückten mächtig auf die Tube und kamen innerhalb von nur fünf Minuten zu drei Eckbällen, aus denen sie jedoch keinen Profit schlagen konnten. Die Platzherren rafften sich jedoch wieder auf und hielten in der Folge erfolgreich dagegen. In der 63. Minute liess Dario Zgraggen sein grosses Können als Freistossspezialist aufblitzen. Er zirkelte die Kugel aus rund 20 Metern unhaltbar für den LSC-Keeper passgenau unters rechte Lattenkreuz. Nach diesem Prachtstreffer zum 2:1 hatten die Gelb-Schwarzen gleich mehrere Gelegenheiten, die Begegnung endgültig für sich zu entscheiden. Baumann und Hüseyin Cil vergeigten drei hochkarätige Möglichkeiten. Stattdessen kamen die Urner in der Schlussphase noch gehörig ins Zittern. Aber mit dem viel beschworenen Glück des Tüchtigen gelang es ihnen, den Kasten rein zu halten. In der Nachspielzeit wurde die Atmosphäre auf dem Spielfeld zunehmend gehässiger. Der negative Höhepunkt war der Platzverweis von LSC-Spieler Kevin Scherrer. Die rote Karte handelte er sich durch eine Tätlichkeit ein.

Trainer glücklich über «super Kollektivleistung»

«Ich bin sehr froh, dass es uns heute gelungen ist, die ersten drei Punkte einzufahren. Uns ist eine super Kollektivleistung geglückt. Dieser Sieg ist sicherlich nicht unverdient», bilanzierte Trainer Herger. Dann fügte er noch an: «Der LSC hat spielerisch eine feinere Klinge geführt. Aber wir haben die Räume eng gemacht und so dem Gegner das Leben sehr schwer gemacht. So ist es für uns letztlich aufgegangen.»

Zum Vorfall nach dem Schlusspfiff neben dem Terrain meinte er: «So etwas ist natürlich sehr unerfreulich, auch wenn Emotionen zum Fussball gehören. Zum Glück hat sich die Situation relativ schnell wieder beruhigt.»

Altdorf – Luzerner SC 2:1 (1:1)
Schützenmatte. – 250 Zuschauer. – SR Santhakumar. – Tore: 41. Baumann 1:0. 45. Blättler 1:1. 63. Zgraggen 2:1.
Altdorf: Stutz; Poletti, Zurfluh (68. Hüseyin Cil), Gnos, Zgraggen, Baumann, Oguz Cil (60. Herger), Ruhstaller, Andrej Weickert (85. Manz), Zdenek Weickert (91. Tresch), Hrishchenko.
Luzerner SC: Schweizer; Procopio, Ludin, Sakica, Prette, Balaj, Blättler, Osmanovic (66. Drmic), Gurbet, Murati (60. Scherer), Huruglica.