Altdorfer Handballer zittern sich zum Sieg

Altdorf bezwingt Dagmersellen knapp mit 24:23. Matchwinner sind die beiden Urner Keeper.

Urs Hanhart
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Spielertrainer Mario Jelinic war nur bedingt zufrieden.

Spielertrainer Mario Jelinic war nur bedingt zufrieden.

Bild: Urs Hanhart

Das erste Punktspiel nach rund siebenmonatiger Pause in der Altdorfer Feldli-Halle war definitiv nichts für schwache Nerven. Die 200 Zuschauer sahen ein Heimteam, das phasenweise souverän auftrumpfte, dann aber wieder unerklärliche Schwächen offenbarte. Einmal mehr erwies sich der TV Dagmersellen, gegen den es Anfang Jahr in der später wegen der Coronapandemie abgebrochenen 1.-Liga-Abstiegsrunde zwei Niederlagen abgesetzt hatte, als harte Knacknuss, die jedoch diesmal mit viel Glück in der Schlussphase geknackt werden konnte.

Zunächst lief es den Platzherren wie geschmiert. Sie lagen nach sechs Minuten bereits mit 4:1 in Front. Doch die Gäste verwandelten den Rückstand innerhalb von nur drei Minuten in eine knappe Führung (4:5). In der Folge verlief die Partie lange ausgeglichen, wobei sich beide Teams auffallend viele Fehlwürfe leisteten. Gegen Ende des ersten Durchgangs bekamen die Gastgeber dann wieder etwas Oberwasser. Sie schafften es, sich bis zur Pause erneut einen Drei-Tore-Vorsprung (12:9) zu erarbeiten. Nach dem Seitenwechsel konnten die Urner ihr Polster nicht nur halten, sondern bis Mitte der zweiten Halbzeit sogar auf vier Längen (20:16) ausbauen. Sie schienen den aufgrund von zwei Auftaktniederlagen dringend auf Punkte angewiesenen Gegner im Griff zu haben und einem sicheren Heimerfolg entgegenzusteuern, zumal der Vorsprung acht Minuten vor dem Abpfiff noch immer vier Tore betrug.

Mirakulöser Parade in letzter Sekunde

Doch die zähen Luzerner kämpften sich kontinuierlich wieder heran, begünstigt auch durch viele technische Fehler und unnötige Ballverluste auf Seiten der Altdorfer. 42 Sekunden vor dem Ertönen der Sirene gelang Dagmersellen der 24:23-Anschlusstreffer. Nun wurde es richtig dramatisch. Die Urner hatten den Ball in ihren Reihen, verloren ihn jedoch an die überaus aufsässig vorcheckenden Gäste. So kamen Letztere unverhofft noch zu einer Ausgleichschance, die allerdings von Altdorf-Keeper Marcel Luthiger in letzter Sekunde mit einer mirakulösen Parade zunichtegemacht wurde. Er und sein Goalie-Kollege Christian Amrein hatten massgeblichen Anteil an diesem hart erkämpften Heimsieg. Beide Goallies brillierten mit einer Abwehrquote von über 40 Prozent, wobei Amrein nicht weniger als drei von vier gegnerischen Penaltys parierte. Dass es trotz der tollen Vorstellungen der beiden Torhüter nur zu einem hauchdünnen Erfolg reichte, lag daran, dass auch die beiden Dagmersellen-Goalies Alois Niklaus Schöpfer und Ramon Häller gute Abwehrquoten erzielten.

Altdorfs Spielertrainer Mario Jelinic zeigte sich erwartungsgemäss nur bedingt zufrieden mit der Leistung: «Es ist völlig unnötig nochmals knapp geworden. Uns sind in der Schlussphase zu viele technische Fehler unterlaufen. In der letzten Viertelstunde haben wir nicht mehr gut gespielt. Ausserdem war die Chancenverwertung in der ersten Halbzeit ungenügend. Wir haben viele Topchancen vergeben.» Sehr zufrieden war Jelinic hingegen mit der Defensive und insbesondere mit den Leistungen der Torhüter. «Ich bin sehr froh, dass wir heute zwei Punkte einfahren konnten.» Selbst ein routinierter Spieler wie Rückkehrer Mario Obad beging ungewohnt viele technische Fehler. Dafür zeigte sich der Kroate als versierter Scorer. Ihm gelangen sieben Torerfolge, wofür er elf Anläufe benötigte. Dahinter folgen Kreisläufer Tomas Adamcik und Rechtaussen Fabian Auf der Maur mit je vier Treffern.

Altdorf – Dagmersellen 24:23 (12:9)Feldli. – 200 Zuschauer. – SR: Reiser/Widmer. – Altdorf: Amrein, Luthiger, Dittli; Aschwanden (2), Gisler, Arnold (2), Müller, Baumann (1), Inderbitzin, Ledermann (1), Auf der Maur (4), Obad (7), Jelinic (3), Adamcik (4). – Dagmersellen: Schöpfer, Häller; Fellmann, Hodel, Pascal Tschupp (1), Oggier (5), Kilian Tschupp (6), Sommer (6), Döös (2), Peyer, Pracher, Renggli (3).