Nottwil scheitert im Europacup auf den Färöern. Unzufrieden reisen die Spono Eagles aber nicht nach Hause.
Das internationale Abenteuer der Spono Eagles ist zu Ende. In der dritten Runde des europäisch drittklassigen European Cups müssen sich die Nottwilerinnen der Konkurrenz von H71 mit dem Gesamtskore von 57:65 geschlagen geben. Hin- und Rückspiel fanden am vergangenen Wochenende in Torshavn auf den Färöer-Inseln statt. «Generell ziehen wir eine positive Bilanz», sagt Spono-Trainer Fabio Madia.
«Im ersten Spiel waren wir nicht auf der Höhe der Aufgabe und wurden überrascht, das zweite war allerdings sehr gut.»
Gleich mit 26:36 ging das Hinspiel am Samstag verloren, bereits zur Pause lagen die Luzernerinnen mit 11:20 im Hintertreffen. «Wir waren baff, der Gegner spielte richtigen guten Handball», gesteht Madia. Sein Team sei nicht bereit gewesen, die Spannung habe gefehlt, die schwierige Vorbereitung habe sich bemerkbar gemacht. Zehn Tage lang konnte das Team wegen diversen positiven Coronatests nicht geordnet trainieren. Und während die Färingerinnen jedes Spiel der Spono Eagles auf der Website handball.ch in voller Länge analysieren konnten, standen Madia praktisch kaum Videomaterial und Statistiken zur Verfügung.
Bemerkenswert: Die gegnerische Spielmacherin Maria Halsdottir Weyhe erzielte 17 Treffer, ihre kongeniale Partnerin im Rückraum, Jana Mittun kam auf neun Tore. «Egal, mit welchem Abwehrsystem wir es versuchten, gegen diese beiden fanden wir kein Mittel. Auch, weil sich jeweils der Rest des Teams gut in Szene setzen konnte», erklärt Madia. Sogar der Gegner sei vom eigenen Auftritt überrascht gewesen, «ihnen gelang alles», betont der Spono-Trainer, der die Qualität von H71 auf einer Stufe mit jener des LK Zug oder des LC Brühl sieht – der härtesten Konkurrenz in der Schweiz.
Am Sonntag in der Reprise präsentierten sich die Stärkeverhältnisse dann viel ausgeglichener. Mit dem Wissen des Vortags steigerten sich die Nottwilerinnen und gewannen mit 31:29. Madia freute sich über die Interpretation der 3:2:1-Abwehr, die er noch nie so offensiv trainiert habe. Und er wertete es als wichtige Erfahrung, dass sein Team nach einem schlechten Spiel bereits am nächsten Tag den richtigen Fokus für eine Reaktion fand. Die Hypothek vom Samstag war allerdings nicht mehr wettzumachen.
Die Spono Eagles setzen den Trainingsbetrieb nun bis Ende Woche aus. Sechs Spielerinnen rücken heute Dienstag zu ihren Nationalteams ein. Xenia Hodel, Mia Emmenegger und Kira Zumstein reisen mit der Schweizer A-Auswahl an ein Vierländerturnier nach Tschechien, Ana Emmenegger, Carmen Jund und Soraya Schaller stossen zum U20-Nationalteam. «Sechs weitere Spielerinnen bleiben noch ein paar Tage auf den Färöer-Inseln und erkunden das Land», berichtet Madia.
Generell habe man im hohen Norden gute Tage zusammenverbracht, auch die Färinger seien sehr gastfreundlich gewesen.
«Im Hotel waren wir fast allein, es kam Hausstimmung auf. Und als wir in der Halle assen, haben die Eltern der gegnerischen Spielerinnen für uns gekocht.»
Sportlich steht für Spono in diesem Jahr noch eine Partie auf dem Programm, und zwar der Cup-Sechzehntelfinal am 4. Dezember auswärts gegen Erstligist Köniz. Ob auch der Achtelfinal gegen RW Thun noch 2021 nachgeholt wird, ist vorderhand offen.
3. Runde. Hinspiel: Spono Eagles – H71 (Färöer) 26:36 (11:20). – Rückspiel: H71 – Spono Eagles 29:31; Spono scheitert mit dem Gesamtskore von 57:65.
Rückspiel: Cabooter HandbaL Venlo (NED) – LK Zug 37:31 (20:12); Zug scheitert mit dem Gesamtskore von 56:60.