Der FC Hergiswil (2. Liga interregional) gewinnt gegen einen unbequemen FC Mendrisio mit 2:1.
«Nach der schwachen Vorrunde sind die sieben Punkte aus drei Spielen wirklich toll.» So schwärmte Flavio Weber (32), der nach einer berufsbedingten Auszeit in den Seniorenfussball auf die Rückrunde hin «zurück zur alten Liebe» fand. «Diesen 2:1-Erfolg gegen die robusten Tessiner aus Mendrisio haben wir uns mit einer kompakten Mannschaftsleistung mehr als verdient», meinte er weiter.
Hergiswil ging in der 29. Minute mit 1:0 in Führung. Auf Vorarbeit von Jascha Joller versorgte Mohamed Farhat den Ball im gegnerischen Netz. Und kurz vor der Pause (44.) erhöhte der lauffreudige Joller auf 2:0. Sein Abschluss aus der Drehung heraus passte genau ins entferntere tiefe Toreck. Und hatte Pech, als er eine Minute später nur den Pfosten traf. «Ja, diese erste Halbzeit lief aus unserer Sicht perfekt», bemerkte Trainer Sascha Imholz.
«Die Abwehr machte gegen die kampfbetont spielenden Tessiner einen guten Job. Und die Effizienz im Angriff war sensationell.»
Nach dem frühen 1:2-Anschlusstor (49.) durch die Tessiner musste Hergiswil eine Viertelstunde lang ziemlich untendurch. «In dieser Phase hatten wir denn auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite, das es braucht, um Erfolg zu haben», meinte ein aufgestellter Trainer Sascha Imholz schmunzelnd. In der 83. Minute nahmen sich die Tessiner wegen des Aussetzers von Goalie Thomas Candeloro (Tätlichkeit an Jascha Joller) selbst die Chance, noch einen Punkt zu retten. Und da Mendrisio das Auswechselkontingent schon ausgeschöpft hatte, musste Feldspieler und Captain Giona Mazzetti die letzten Minuten das Tor hüten.
Auch Präsident und Speaker Thomas Bucher war ob des gelungenen Rückrundenstarts hocherfreut. Dennoch macht er sich Gedanken, was die Zukunft für seinen Verein betrifft.
Jetzt ist des offiziell: Die 2.-Liga-inter-Spielklasse wird innert der nächsten zwei Saisons von 84 auf 64 Teams reduziert. Ein happiger Einschnitt. «Wir müssen uns als Dorfverein überlegen, was wir wollen. Weiter um jeden Preis die Klasse halten oder etwas kleinere Brötchen backen.» Die Gründe:
«Wir wissen nicht, wie lange die Grossmatt 2.-Liga-inter-tauglich bleibt. Kommt dazu, dass wir unsere Philosophie, in Zukunft nur mit eigenen Spielern zu arbeiten, in der aufgemotzten 2. Liga inter nur schwerlich umsetzen können.»
Die Teamverantwortlichen nehmen sogar einen Abstieg in die 2. Liga regional in Kauf. Denn in der nächsten Saison könnte es wegen der Umstrukturierungen gegen fünf Absteiger geben. Bucher skeptisch: «2.-Liga-inter-Spiele zwischen Chiasso und Basel wären geografisch dann an der Tagesordnung. Ob wir das aus finanziellen Gründen mitmachen wollen, ist eher fraglich. Da wären uns spannende Derbys in der 2. Liga regional sympathischer.»
Beim FC Hergiswil plant man mittelfristig ligaunabhängig weiter mit Trainer Sascha Imholz. Er hat auch Einsitz im neu geschaffenen Mannschaftsrat zusammen mit zwei Vorstandsmitgliedern und drei Spielern. Zusätzlich wird ab dem kommenden Sommer mit Randy Würsch ein Sportchef installiert. Der ehemalige FCH-Junior und langjährige Spieler des Fanionteams hat ein riesiges Netzwerk im Innerschweizer Fussball und seine Beziehung zur ersten Mannschaft ist bereits jetzt sehr gut. Seine Aufgaben werden die Koordination zwischen dem «Eis», «Zwoi» und den A-Junioren, die Kaderplanung der 1. Mannschaft zusammen mit Cheftrainer Sascha Imholz sein.
Doch vorerst gilt es, nach diesem guten Rückrundenstart den anvisierten Ligaerhalt zu schaffen. «Die Zeichen dazu stehen positiv», meinte Rückkehrer Flavio Weber und erwähnt den tollen Teamspirit, den er nach seiner Rückkehr angetroffen hat.