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Der GP Luzern ist die beste Werbung für den Radsport

Die Nidwaldnerin Alessandra Keller gewinnt am GP Luzern. Ukrainische Talente bereichern das Rennen.

Michael Wyss
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Alessandra Keller (links) diktiert das Rennen an der Spitze.

Alessandra Keller (links) diktiert das Rennen an der Spitze.

Mit dem nationalen Strassenrennen will der Veloclub Pfaffnau-Roggliswil dem Nachwuchs eine Plattform bieten. «Die Nachwuchsförderung liegt uns sehr am Herzen», sagte OK-Mitglied und Sportchef Daniel Hochuli.

«Solche Events sind enorm wichtig für unsere Zukunft. Das ist auch unsere ganz grosse Motivation, diesen Anlass zu organisieren.»

Unter dem OK-Präsidenten Michael Wechsler und rund 60 Helferinnen und Helfern aus dem Vereinsumfeld organisierte der Klub am Sonntag in Pfaffnau den traditionellen GP Luzern und die Innerschweizer Meisterschaft (ISM).

Der VC Pfaffnau-Roggliswil hatte Swiss Cycling angefragt, ob er die ISM im GP Luzern integrieren könne. Adrian Ruch, Präsident von Swiss Cycling Luzern, sagte: «Es war für uns eine Glückssache, dass wir einen Veranstalter hatten. Das war beste Werbung für den Radsport. Der Verein, eine Top­adresse schweizweit, hat dies mit Bravour gemeistert.» Speziell freute sich Ruch darüber, dass mit der 26-jährigen Ennetbürgerin Alessandra Keller eine Profi-Mountainbikerin bei den Frauen Elite teilnahm. «Dass sie hier in Pfaffnau im Strassenrennen startet, zeigt, dass diese Rennveranstaltung einen hohen Stellenwert geniesst.»

Keller zeigt sich überrascht

Keller gewann bei den Frauen-Elite und darf sich Innerschweizer Meisterin im Strassenrennen nennen. «Ich bin schon etwas überrascht über den Sieg», ­bilanzierte sie.

«Ich hatte keine Erwartungen. Mein Ziel war es, aktiv mitzufahren. Für mich waren die knapp 69 Kilometer ein ideales Training und eine gute Vorbereitung für die nächsten Mountainbikerennen.»

Insgesamt standen 110 Fahrerinnen und Fahrer (Nachwuchs und Aktive) am Start. Angereist waren sie aus der ganzen Schweiz. Aber auch rund zehn ukrainische Radtalente machten mit. Sie gehören der ukrainischen Bahnrad-Nationalmannschaft an, welche Swiss Cycling unter der Initiative von Geschäftsführer Thomas Peter auf eine spontane Hilfsanfrage an der polnisch-ukrainischen Grenze abholte und in die Schweiz transferierte. Die Radtalente waren in Lwiw im Trainingslager, als der Krieg ausbrach. «Sie sind eine Bereicherung für die Schweizer Radsportszene», ist OK-Mitglied Hochuli überzeugt. «Sie können dank der Rennen ihr Hobby und ihre Leidenschaft weiter ausüben, das ist das Wichtigste in der jetzigen Situation.»

In der Kategorie U17 startete auch der 16-jährige Florian Hochuli, ein Eigengewächs des VC Pfaffnau-Roggliswil. Mit dem fünften Rang zeigte er sich zufrieden. Noch erfolgreicher war das Nachwuchstalent kürzlich in Aigle. Dort wurde er Bahn-Schweizer-Meister bei den U17-Männern. «Ein schönes Erlebnis und ein Erfolg, der mich stolz macht. Der Radsport ist meine Leidenschaft, Teil meines Lebens», sagt er.

OK-Präsident Wechsler hatte früher selber viel im VC Pfaffnau-Roggliswil profitieren ­können. Nun freut er sich, dass er etwas zurückgeben darf. «Der GP Luzern ist fest verankert, ein wichtiger Bestandteil im Vereinsleben. Und mit der Integration der ISM haben wir einen super Anlass erleben dürfen.»

Ranglisten: gp-luzern.ch