Das Schlussfeuerwerk der Bergläufer in Hasle-Heiligkreuz

111 Bergläufer (84 Männer und 27 Frauen) sowie vier Nordic-Walker nahmen die acht Kilometer und 710 Höhenmeter in Angriff. Andrin Näpflin (23) und Flavia Stutz (24) heissen die Sieger des 43. Berglaufs Hasle-Heiligkreuz.

Kurt Liembd
Drucken
111 Bergläufer nehmen die Strecke in Angriff.

111 Bergläufer nehmen die Strecke in Angriff.

Bild: Kurt Liembd (Hasle, 4. Oktober 2020)

Mit dem 43. Berglauf von Hasle über Heiligkreuz bis hinauf auf das 1500 Meter über Meer gelegene Skigebiet First ging die Zentralschweizer Berglaufmeisterschaft 2020 zu Ende. Diesmal bestand sie nur aus vier von neun Läufen, denn fünf Wettkämpfe mussten abgesagt werden, sodass auch die Gesamtwertung abgesagt wurde.

Doch dies trübte am Sonntag keineswegs die Freude der Teilnehmer. Im Gegenteil: Die Begeisterung war riesig, dass dieser Berglauf überhaupt durchgeführt werden konnte. Nicht weniger als 111 Bergläufer (84 Männer und 27 Frauen) sowie vier Nordic-Walker nahmen die acht Kilometer und 710 Höhenmeter unter die Füsse und erreichten alle das Ziel beim Berghaus First. Dazu kamen noch 30 Kinder und Jugendliche, welche die Kurzstrecke von drei Kilometern ab Heiligkreuz in Angriff nahmen. Die Vorgaben des BAG seien alle eingehalten worden, sagte ein zufriedener OK-Präsident Andi Portmann. «Alle Teilnehmer verdienen Respekt für ihre sportliche Leistung», so Portmann an der Rangverkündigung.

Sieger ist Langlaufspezialist

Der Rennverlauf über die ganze Strecke von acht Kilometern wurde erst in der zweiten Rennhälfte klar. Zu Beginn setzte sich eine Vierergruppe ab mit Andrin Näpflin (Beckenried), den beiden Brüdern Sandro und Pascal Schmid aus Amden und Simon Zahnd aus Riggisberg. Nach rund vier Kilometern, kurz vor Heiligkreuz, konnten sich Andrin Näpflin und Sandro Schmid absetzen. Erst kurz vor dem Berghaus First konnte Näpflin seinen Verfolger abschütteln und erreichte das Ziel in 39:41 Minuten und damit 25 Sekunden vor dem zweitklassierten Sandro Schmid (40:06). Auf dem dritten Rang landete Pascal Schmid (40:21), Vierter wurde Simon Zahnd (40:35). Der Sieg von Andrin Näpflin ist zum einen leicht überraschend, weil er sich zur Zeit in der RS befindet und dadurch sein Training minimieren musste. Zudem gilt sein sportlicher Fokus dem Langlauf, ist Näpflin doch Mitglied des Nordisch-Kaders des ZSSV und hat als Langläufer schon namhafte Erfolge verbuchen können.

«Die Laufstrecke ist wunderschön, aber man muss mit Köpfchen laufen und richtig einteilen»,

sagte er strahlend am Ziel.

Bei den Frauen schwang nur eine obenauf: Flavia Stutz. Die Flachläuferin und Cross-Schweizer-Meisterin 2019 aus Ufhusen, die auch schon siebenmal den Willisauerlauf gewann, liess nur gerade vier Männer vor sich und siegte bei den Frauen in einer Zeit von 43:29 Minuten. Damit verpasste sie den Streckenrekord nur gerade um winzige sechs Sekunden. Ihr souveräner Lauf war wenig überraschend, auch wenn dies in ihrer Karriere erst der dritte Berglauf war.

Bei Flavia Stutz schlummert grosses Berglauf-Potenzial

Am 23. September gewann sie im Rahmen der Go-in-Läufe das Rennen auf den Zugerberg und vor zwei Jahren lief sie auf dem Stanserhorn als Dritte ein, wobei eine Weltklasseathletin gewann. In Sachen Berglauf dürfte bei Flavia Stutz also noch ein grosses Potenzial schlummern.

Auf dem zweiten Platz bei den Frauen landete Pascale Rebsamen aus Zürich (43:52), Dritte wurde Paula Gross aus Richterswil (45:48), die letztjährige Siegerin. Bei den Juniorinnen gewann Bianca Buholzer aus Schwarzenberg (53:39), bei den Junioren Pascal Schmid aus Amden (40:21), der gleichzeitig Gesamtdritter wurde. Bei den Kinderkategorien gab es auf der Kurzstrecke folgende Tagessieger: U12: Elena Hofstetter aus Schüpfheim und Marco Lauber aus Schwarzenberg, Run U-14: Leandra Schöpfer aus Marbach und Noel Emmenegger aus Flühli.

Hinweis
Rangliste: www.skiclub-hasle.ch