Der FC Hergiswil lässt im 2.-Liga-inter-Derby gegen den FC Sursee nichts anbrennen: 4:0-Sieg.
Es goss wie aus Kübeln, als der Schiedsrichter mit dem Anpfiff das Innerschweizer Derby zwischen dem FC Hergiswil und FC Sursee freigab. Und keine 60 Sekunden waren gespielt, da hoben die Gäste jubelnd die Arme in die Höhe. Fehlalarm! Der vermeintliche Torschütze stand knapp im Abseits. «Diesen Warnschuss haben wir sehr ernst genommen», spricht Hergiswils Aussenverteidiger Jan Walker diese Szene an. Fortan übernahm das Hergiswiler Team um Trainer Sascha Imholz das Kommando auf dem vom Regen durchtränkten Grossmatt-Sumpf. In der weisen Voraussicht, «dass man sich bei einem Rückstand auf diesem Terrain unheimlich schwertun würde». So der 29-jährige Jan Walker, der nach einem dreijährige Abstecher zum FC Eschenbach seit der Saison 2019/20 wieder für die Nidwaldner spielt. Er war es auch, der als Initiant die 1:0-Führung für den FC Hergiswil einleitete. Sein Zuspiel leitete Luan Haxhimurati in der 7. Minute zu Sturmpartner Sandro Zimmermann, der ins hohe Eck traf. Sursee-Goalie Shaban Krasniqi hatte keine Abwehrchance.
Genauso wie beim 2:0 zehn Minuten später. Hergiswil-Torhüter Oliver Strohhammer lancierte mit einem weiten Auswurf Devin Arnold. Dieser setzte zu einem imposanten Sololauf über das halbe Spielfeld an und krönte diesen wirklichen sehenswerten Exploit mit dem erfolgreichen Torschuss. Was beim gesperrten Luca Mombelli und dem verletzten Ramon Achermann unter dem regengeschützten Tribünendach «das Fussballerherz» hochleben liess. Ein wirklich sehenswerter Konter. In der Auslösung und im Abschluss. Eine Situation, welche den Surseer Trainer Daniel Feuchter ärgerte. «Nicht nur bei diesem zweiten Gegentor agierten wir viel zu passiv. Einige meiner Spieler haben es noch nicht geschnallt, dass mit dieser largen Einstellung nichts zu holen ist.»
Im zweiten Spielabschnitt nahmen die Surseer Akteure mehr Risiko. «Wir hingegen gingen etwas zu sorglos ans Werk», kritisierte Sascha Imholz. Und prompt kam Sursee dem 2:1-Anschlusstreffer näher als Hergiswil dem 3:0. Keine Minute für Routinier Lars Unternährer im Spiel knallte Samuel Bisang den Ball an die Latte (60.). Und wenig später (68./71.) blieb Hergiswil-Goalie Oliver Strohhammer gleich zweimal Sieger gegen Emanuel Pinto. «In beiden Szenen waren wir im Abwehrverbund nicht wirklich parat», tadelte Jan Walker, der Mann für die gefährlichen Flankenbälle. «Ich liebe diese Freistösse und Cornerbälle. Je nachdem wie diese ankommen, kann ich viel bewirken», sagte Jan Walker lächelnd.
In der 85. Minute konnten die Nidwaldner doch noch den Sieg sichern. Der eingewechselte Livio Kauer profitierte von einem Abwehrfehler und skorte zum 3:0. Ehe sich in der Nachspielzeit Jan Walker auch noch in die Torschützenliste einreihte. «So geplant war dieser Cornerball nicht. Um so schöner, dass der nicht richtig getroffene Ball noch ins entferntere Tornetz fiel», meinte er schmunzelnd.
Der FC Hergiswil hat sich diesen Sieg mit einem bissigen, aber auch spielerisch guten Auftritt verdient. «Es war insbesondere in der ersten Halbzeit eine ansehnliche Partie. Wir wollten diesen Sieg unter allen Umständen. Sicher haben uns die beiden frühen Tore auf diesem schwer zu bespielenden Terrain in die Karten gespielt.» Nach dem schlechten Auftritt gegen Taverne (0:3) und dem guten, aber glücklosen Spiel gegen Ibach (1:1) «hat das Team eine gute Reaktion gezeigt», freute sich Sascha Imholz über die Leistungssteigerung seiner Schützlinge. Hergiswil bleibt also weiter vorne dabei. Beim FC Sursee hingegen ist die Gemütslage bei Trainer Daniel Feuchter eine andere. «Wir stecken tief im Abstiegskampf. Die Alarmglocken sind nicht zu überhören.»