Der SC Goldau hofft in der Rückrunde auf «komische» Umstände

Goldau war in der Vorrunde die Schiessbude der 1. Liga. Mit Wintertransfers für die Abwehr soll nun die Klasse gehalten werden.

Stephan Santschi
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Der SC Goldau mit Raphael Suter (rechts) hat in der Rückrunde nichts mehr zu verlieren.

Der SC Goldau mit Raphael Suter (rechts) hat in der Rückrunde nichts mehr zu verlieren.

Bild: Boris Bürgisser

Der SC Goldau startet am Samstag in Bassecourt in die zweite Saisonhälfte. «Der Platz dort ist in einem schlechten Zustand, so wie bei uns in Goldau. Zudem wird Wind erwartet», sagt Sandro Marini und fügt an: «Das ist gut. Alles, was komisch ist, könnte in unsere Karten spielen.» Marini ist der Trainer der Goldauer und wenn er in einem Auswärtsspiel auf besondere äussere Umstände hofft, gründet dies auf der Hoffnung, damit eigene Unzulänglichkeiten kompensieren zu können. Auf fremdem Platz holten sie in den sieben Begegnungen der Vorrunde nämlich nur einen Punkt und steckten 29 Tore ein. Generell war Marinis Team die Schiessbude der Liga, kein anderes Team kassierte derart viele Gegentreffer – 47 waren es in 14 Spielen. Die wenig überraschende Konsequenz: zweitletzter Platz, fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

Aus der Bahn wirft das die Schwyzer aber nicht. «Wir sind uns den Abstiegskampf gewohnt. Auf unsere Stimmung hat das keinen Einfluss. Die ist ohnehin immer gut», sagt Marini. Kommt hinzu, dass man in der Winterpause personelle Massnahmen ergriffen hat, um das grösste Manko, die Abwehrarbeit, zu verbessern. Von Ligakonkurrent Zug kam Innenverteidiger Raphael Paglia. Und von Auslandreisen zurückgekehrt sind Aussenverteidiger Silvan Büeler und der defensiv vielseitig einsetzbare Livio Sommaruga zurückgekehrt.

Goldau ohne Leader? «Das ist der Horror!»

Paglia und Sommaruga seien dabei zwei Führungsspieler, die Goldau zuletzt so stark vermisst habe, wie Sandro Marini festhält. «Ohne Leader ist es ein Horror. Keiner sagt auf dem Platz, wann wir pressen, wann wir uns zurückfallen lassen. Paglia soll das Team mit Sommaruga führen.» Nach Verletzungsproblemen wieder fit, ist zudem Simon Schmid. «Er ist sackstark», frohlockt Marini, «er ist unser Spielmacher.» Mit ihm soll auch mehr offensive Qualität ins Spiel der Goldauer Einzug halten. «In der Vorrunde griffen wir ziemlich eintönig mit weiten Bällen an.» Marini ist überzeugt, dass sie nun das Potenzial haben, um die Klasse zu halten.

Gleicher Meinung ist sein Vorgänger an der Seitenlinie und heutige Sportchef Bruno Spiess. Er sagt: «30 Punkte haben in der Vergangenheit immer zum Verbleib in der 1. Liga gereicht. Das heisst: Wir brauchen sieben Siege. Das ist schwierig, aber machbar.» Er glaubt, mit den Transfers viel für eine Stabilisierung der Defensive gemacht zu haben. «Die Zuschauer haben viel Spektakel gesehen, das war für sie attraktiv», meint er mit Bezug auf die vielen Tore in Partien mit Goldauer Beteiligung. «Nun soll das Spiel auch für den Trainer attraktiv sein.» Es dürfe also ruhig auch mal ein 1:0 oder 2:0 sein.

Der Verein fürchtet den Abstieg nicht

Wenn Goldau die Klasse nicht halten sollte, ginge im Tierpark keine Welt unter. «Wir setzen auf einheimisches Schaffen. Wir hätten auch in der 2. Liga interregional ein gutes Team beisammen», erklärt Marini. Und Spiess ergänzt: «Wir wollen in Goldau weiterhin 1.-Liga-Fussball spielen. Die Mannschaft ist willig und hungrig, die Heimspiele sind gut besucht. Den SC Goldau gab es 25 Jahre vor Bruno Spiess. Und es wird ihn auch 25 Jahre nach Sandro Marini noch geben.»

Transfers

Zuzüge: Livio Sommaruga, Silvan Büeler (zurück aus Ausland), Raphael Paglia (Zug 94), Samuel Eichhorn (Perlen-Buchrain). – Abgang: Pirmin Bosshart (Senioren).