Dario Zgraggen, der Altdorfer Verteidiger mit dem goldenen Füsschen

Der FC Altdorf hat einen beachtlichen Saisonstart hingelegt. Massgeblichen Anteil daran hat Abwehrspieler Dario Zgraggen.

Urs Hanhart
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Altdorf-Verteidiger Dario Zgraggen beim Heimspiel gegen den Luzerner SC.

Altdorf-Verteidiger Dario Zgraggen beim Heimspiel gegen den Luzerner SC.

Jamin Schürpf (Altdorf, 23. August 2020)

Vor knapp zwei Wochen sorgte Dario Zgraggen im ersten Heimspiel gegen den favorisierten Luzerner SC für einen absoluten Knalleffekt. Er versenkte in der zweiten Halbzeit einen Freistoss aus rund 20 Metern Distanz wunderschön im Kasten und erzielte damit das matchentscheidende 2:1 für den FC Altdorf. Der 22-jährige linke Verteidiger zirkelte den Ball gekonnt über die Mauer passgenau und unhaltbar für den Keeper ins rechte obere Eck. «Ich habe mich natürlich riesig gefreut, dass mir ein solcher Traumtreffer nicht nur im Training, sondern auch mal in einem Spiel gelungen ist. Als Abwehrspieler kann man ja nicht allzu häufig einen eigenen Torerfolg bejubeln. Am meisten gefreut habe ich mich aber darüber, dass ich meinem Team damit den Sieg bescheren konnte», sagt Zgraggen, der für seinen Prachtsschuss und seine insgesamt sehr gute Leistung nach dem Spiel etliche Gratulationen entgegennehmen durfte.

Der FC Altdorf ist mit zwei Siegen und einer Niederlage in die Saison gestartet. Damit liegt er nach drei Runden an fünfter Stelle. «Mit der bisherigen Ausbeute dürfen wir sicherlich zufrieden sein», bilanziert Zgraggen, fügt aber gleich an: «Im Nachhinein wurmt es uns schon ein wenig, dass wir das Auftaktspiel gegen den FC Entlebuch auf unglückliche Art in den letzten Minuten knapp mit 0:1 verloren haben. Für die Moral waren die zwei nachfolgenden Siege natürlich Gold wert. Es herrscht eine super Stimmung im Team.»

Erwartungen nicht zu hoch schrauben

Zgraggen begann seine Fussballkarriere beim ESC Erstfeld und wechselte dann zum FC Luzern. Beim Stadtklub spielte er einige Zeit in der U18- und in der U21-Auswahl. Vor rund vier Jahren stiess er dann zum FC Altdorf, wo er seither zu den Leistungsträgern gehört. Angesprochen auf den vermeintlichen «Abstieg» meint er: «Zu Beginn war die Umstellung schon ziemlich gross. In Luzern haben wir sechs Trainingseinheiten pro Woche absolviert. Hier in Altdorf sind es nur noch deren zwei. Auch bei der Infrastruktur gibt es natürlich zwischen den beiden Vereinen grosse Unterschiede. Aber ich habe mich schnell gut eingelebt und fühle mich ausgesprochen wohl beim FC Altdorf.»

In den Reihen des Urner Traditionsklubs gab es auf diese Saison hin einen grossen Umbruch mit relativ vielen Abgängen und Neuzugängen. Dazu sagt der begnadete Freistossspezialist: «Wir haben jetzt eine gute Mischung aus recht vielen jungen Spielern und einigen erfahrenen Akteuren. Das war schon ein gewisses Risiko. Aber wir haben uns gut gefunden und die Ambiance ist gut. Ich glaube, mit diesem Kader lässt sich etwas aufbauen.» Allerdings warnt er davor, die Erwartungen zumindest kurzfristig allzu hochzuschrauben: «Es wäre natürlich super, wenn wir ganz vorne mitkämpfen könnten. Aber ich glaube nicht, dass es in dieser Saison bereits für den Aufstieg reicht. Mich würde es jedenfalls sehr überraschen. Für die Zukunft hat die Mannschaft aber zweifellos grosses Potenzial.» Der 1,83 grosse und 83 Kilogramm schwere Abwehrrecke, der bei der CSS im Kundendienst Finanzen arbeitet und in seiner Freizeit – nebst Fussball – auch gerne Tennis spielt, möchte in den nächsten Jahren seinen Beitrag leisten, dass der FC Altdorf die Rückkehr in die 2. Liga interregional schafft. Wechselgelüste zu einem anderen Verein in eine höhere Liga hegt er keine.

Respekt vor dem SC Cham II

Zunächst liegt der Fokus ohnehin auf dem nächsten Match. Der FC Altdorf empfängt am Sonntag (15 Uhr) auf der heimischen Schützenmatte den SC Cham II, der in den ersten drei Runden nur gerade einen Punkt einfahren konnte und mit dieser mageren Ausbeute lediglich auf dem elften Tabellenplatz liegt. Die Platzherren sind in Anbetracht der bisherigen Vorstellungen sicherlich zu favorisieren. Aber Zgraggen hat dennoch gehörigen Respekt vor diesem Gegner. Er betont: «Die Zuger sind spielerisch recht stark und bisher sicherlich unter ihrem Wert geschlagen worden. Wir dürfen dieses Team keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. In der letzten Saison haben wir im Duell mit Cham II nur einen Punkt geholt. Es endete mit einem 3:3-Remis. Ich erwarte am Sonntag jedenfalls ein schweres Spiel.»

Hinweis

Fussball, 2. Liga regional. Sonntag, 15.00: FC Altdorf – SC Cham II (Schützenmatte).