Fussball
Eine fast rundum perfekte Aufstiegsfeier auf dem Eschenbacher Weiherhus

Der FC Eschenbach ist Meister der 2. Liga regional. Der FC Schattdorf folgt ihm nach dem 4:4 gegen die Seetaler in die 2. Liga inter.

René Barmettler
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Die Eschenbacher posieren mit einem «Verlegenheitspokal».

Die Eschenbacher posieren mit einem «Verlegenheitspokal».

Bilder: Daniel Gerber (Eschenbach, 26. Juni 2021)

Der Platzspeaker teilt inmitten der jubelnden Fussballfamilien mit: «Der Innerschweizer Fussballverband verzichtet wegen Corona auf eine Pokalübergabe.» Die Zuschauer schauten sich verwundert an, glaubten zuerst an einen Witz, doch nirgends lässt sich ein Funktionär blicken. Die Spieler des FC Eschenbach sagen sich: So nicht! Aus den Räumlichkeiten auf dem Weiherhus treiben sie einen früher gewonnenen Pokal auf. Denn für Meistertitel-Erinnerungsfotos gehört ein Pokal einfach mit ins Bild, da sind sich alle einig. Während sich die Seetaler mit dem Verlegenheitspokal ablichten lassen, rennen die Schattdorfer in Richtung der rund 350 Zuschauer und lassen sich sowohl von den einheimischen wie auch von den mitgereisten Urner Fans feiern.

Die Schattdorfer rennen in Richtung Fankurve.

Die Schattdorfer rennen in Richtung Fankurve.

Eine fast rundum perfekte Aufstiegsfeier, bei der nur der Meisterpokal fehlt: Eine Begegnung, bei der es nach einem spektakulären 4:4 keinen Verlierer gibt. Beide Mannschaften feiern gleichzeitig die Promotion in die 2. Liga inter – eine eigentlich unmögliche Konstellation. Und doch kostet die Partie auf beiden Seiten viele Nerven: Die Schattdorfer müssen einen 0:2-Rückstand nach neun Minuten verkraften, gleichen aber innert fünf Minuten aus, wobei der 2:2-Ausgleichstreffer durch Ramon Scheiber nur schon alleine das Eintrittsgeld wert ist. Die Urner führen zur Pause sogar 3:2, liegen nach gut einer Stunde 3:4 hinten. Nach dem erneuten Ausgleich in der 71. Minute haben die beiden Teams genug und lassen das Spiel in der Hitze unspektakulär ausklingen.

2. Liga inter ist für Schattdorf eine Premiere

David Cos Gayon, dem scheidenden Trainer beim FC Schattdorf, ist die Erleichterung anzusehen.

«Ich war so nervös. Nach einer solch verrückten Saison ist das eine unglaubliche Geschichte. Wir mussten diesen Abschluss unbedingt haben.»

Auf Eschenbacher Seite ist die Freude beim Trainerduo Marco Zimmermann/Christoph Müller nicht minder. «Wir konnten zum Glück nach dem 2:3 den Schalter nochmals umlegen», sagt Müller, und Zimmermann ergänzt: «Nach dem 4:4 wollten beide Teams nichts mehr riskieren.» Bitter für die Verfolger Emmen und Hochdorf: Sie haben wie die beiden Aufsteiger 26 Punkte erreicht. Die Strafpunkte wegen Verwarnungen wird ihnen aber zum Verhängnis. Die Schattdorfer profitieren davon und steigen erstmals in die 2. Liga inter auf.

Auch der abtretende Captain Marco Emmenegger (Zweiter von rechts) feiert mit seinen Teamkollegen.

Auch der abtretende Captain Marco Emmenegger (Zweiter von rechts) feiert mit seinen Teamkollegen.