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Buochs und Schötz trennen sich in einem lange Zeit biederen Spiel leistungsgerecht mit einem 1:1-Unentschieden.
Ein letztes Mal herrschte Aufregung im Buochser Strafraum. Goalie Kevin Epp schätzte in der 94. Minute eine hohe Hereingabe falsch ein, und der Schötzer Michal Rakovan versenkte den herrenlosen Ball humorlos zum 2:1-Sieg in die Maschen – wäre da nicht der Linienrichter gewesen, der vorher eine Abseitsposition erkannt hatte. Und so blieb es beim 1:1-Remis zwischen Buochs und Schötz, das zwar leistungsgerecht war, die beiden Teams aber auf unterschiedliche Weise zufriedenstellte.
Auf der einen Seite waren die Nidwaldner. Obwohl sie ihre Serie der Sieglosigkeit auf sechs Partien ausbauten, konnten sie mit dem Resultat gut leben. «Wir nehmen jeden Punkt, den wir kriegen können, mehr kann derzeit nicht unser Anspruch sein. Das ist für uns ein wichtiger Punkt», sagte SCB-Trainer Thomas Heitzmann. Er steckt mit einer aktuell jungen und unerfahrenen Mannschaft in einer schwierigen Phase, sieben Absenzen hat er zu beklagen, darunter so einflussreiche Akteure wie Stürmer Patrik Gjidoda und Flügel Augustin Tanushaj. «Auch resultatmässig hatten wir einige Nackenschläge wegzustecken. Mit Ausnahme des Spiels in Luzern hätten wir stets mindestens einen Zähler gewinnen können», berichtete Heitzmann. Als Folge spielt der SC Buochs nicht jenen dominanten Offensivfussball, der eigentlich sein Markenzeichen ist. Und er rutscht bedrohlich nahe an die Abstiegszone. «Unsere Devise lautet: keine Tore erhalten. Ich verordne uns eine passive Spielweise, wir möchten nicht in einen Schlamassel geraten.»
Auf der anderen Seite standen die weitaus routinierteren Schötzer, die mit Rang acht derzeit das beste Zentralschweizer Team in dieser schwierigen 1.-Liga-Gruppe verkörpern. «Wir hatten uns mehr erhofft», sagte Nahuel Allou nach dem Schlusspfiff in Buochs. Ihm, dem 29-jährigen Mittelfeldspieler, gelang kurz vor der Pause der 1:0-Führungstreffer, als er ein Zuspiel von Elvis Bratanovic mit einem schönen Chip über Keeper Epp verwertete. Es war ein schmeichelhaftes Ergebnis für die Luzerner, denn ansonsten waren sie offensiv kaum in Erscheinung getreten. Vor dem Ablauf der ersten halben Stunde hatten sie gar einiges an Glück benötigt, um nicht in Rückstand zu geraten. Zunächst verpasste Emanuele Guidotti eine Freistossflanke mit dem Kopf (26.), dann traf Leonardo Würmli nur die Latte (30.). «Es war eine schwierige Partie, kein schöner Fussball. Es waren einige Fehler drin», stellte Allou fest.
Nach dem Seitenwechsel sollte das ohnehin schon biedere Niveau auf dem tiefen und unebenen Terrain weiter sinken. Fehlpässe, technische Unsauberkeiten, ungenügende Spielübersicht – die Mängelliste war auf beiden Seiten gross. Exemplarisch hierfür stand die 70. Minute, als der Ballbesitz innerhalb von 60 Sekunden neun Mal die Farbe wechselte. Strafraumszenen gab es folglich gar keine mehr zu sehen. Zumindest nicht bis zur 78. Minute.
Dann fasste sich der Buochser Christophe Lambert ein Herz, zirkelte einen Freistoss mit unberechenbarer Flugkurve vor das Schötzer Tor, wo Innenverteidiger Christoph Frank per Kopf das 1:1 markierte. Danach änderte sich der Charakter des Spiels komplett, plötzlich lieferten sich die beiden Teams einen Schlagabtausch, legten Zurückhaltung und taktische Fesseln ab, suchten risikoreich den Lucky Punch. Einen Sieger hätte diese Partie am Ende jedoch nicht verdient gehabt.
Während sie in Schötz weiterhin auf mehr Konstanz hoffen, um den Sprung an die Tabellenspitze zu schaffen, sehnen die Buochser eine Entspannung der Personalsituation herbei. Auf dem Transfermarkt haben sie nun nochmals reagiert, vom U21-Nachwuchs des FC Luzern wechselt der zentrale Mittelfeldspieler Timo Bertucci zum SCB.