Handball
Ist die Krise überwunden? Kriens-Luzern feiert ein wichtiges Erfolgserlebnis

Kriens-Luzern gewinnt zu Hause gegen Bern souverän mit 32:23. Nun folgt das Cup-Wochenende in Altdorf.

Stephan Santschi
Drucken
Levin Wanner (am Ball) kehrt gestärkt aus dem Nationalteam zurück und erzielt sechs Tore.

Levin Wanner (am Ball) kehrt gestärkt aus dem Nationalteam zurück und erzielt sechs Tore.

Bild: Patrick Hürlimann (Kriens, 14. November 2021)

Diesmal müssen sich die Krienser nicht den Kopf über eine weitere Niederlage zerbrechen, auch die Frage nach dem Teamspirit stellt sich nicht: Am Sonntagabend gelang ihnen nämlich eine zufriedenstellende Reaktion auf die schwache Darbietung bei Wacker Thun, gegen Bern resultierte ein souveräner 32:23-Sieg. Zwar war der Gegner ohne Goalie Cvitkovic, Kreisläufer Mühlemann sowie die rechten Aufbauer Zetterman und Vögtli angetreten. Doch in der aktuellen Situation mit dem instabilen Teamgefüge interessierte dies in der Krauerhalle niemanden. «Wir haben gezeigt, dass wir es können», sagte Flügelspieler Levin Wanner.

«Das gibt uns ein besseres Gefühl.»

Trainer Goran Perkovac hatte einige Veränderungen vorgenommen. Moritz Oertli begann für Janus Lapajne als Spielmacher, Gino Delchiappo übernahm am Kreis den Part von Domen Sikosek Pelko und On Langenick durfte anstelle von Ramon Schlumpf als linker Flügel ran. Fünf von sieben Akteuren in der Startformation waren Schweizer, was für Krienser Verhältnisse ungewöhnlich ist. Ein Denkzettel für das teilweise ungenügend performende ausländische Personal? «Nein, nun haben andere eine Chance erhalten und sie haben es gut gemacht», sagte Assistenztrainer Thomas Zimmermann diplomatisch.

Der Krienser Ramon Schlumpf beim Abschluss.

Der Krienser Ramon Schlumpf beim Abschluss.

Bild: Patrick Hürlimann (Kriens, 14. November 2021)

Kriens-Luzern überzeugt mit Effizienz

Wie auch immer, die Umstellungen funktionierten, Kriens-Luzern war von Beginn weg Herr der Lage. Die Angriffe wurden länger und geduldiger vorgetragen, überhastete und schlecht vorbereitete Abschlüsse aus ungünstigen Lagen waren kaum zu sehen. Damit konnte auch die Anzahl der gegnerischen Angriffe auf die zuletzt schwache Defensive reduziert werden. Nach zehn Minuten führte der Gastgeber mit 7:4, nach einer Viertelstunde mit 10:5 und zur Pause schien die Partie beim Skore von 18:10 bereits entschieden.

Sehr positiv fielen die Luzerner in Sachen Effizienz auf, mit Ausnahme des allerletzten Angriffs der ersten Halbzeit landete jeder Wurf im Tor. In den Vordergrund spielte sich die rechte Seite mit Milos Orbovic und Levin Wanner, die jeweils fünf Treffer zur komfortablen Führung beitrugen. Sowohl der serbische als auch der Schweizer Internationale kehrten gestärkt von ihren Nationalteams zurück, «ich habe Schwung und Selbstvertrauen mitnehmen können», bestätigte Wanner nach seinem Aufgebot für das Vierländerturnier in Tunesien.

Hleb Harbuz erzielt drei Treffer.

Hleb Harbuz erzielt drei Treffer.

Bild: Patrick Hürlimann (Kriens, 14. November 2021)

Bemitleidenswerter Goalie ohne Parade

Vorsicht war nach dem Seitenwechsel zwar geboten, schliesslich hatten die Berner am Donnerstag gegen Schaffhausen mit neun Treffern zurückgelegen und waren trotzdem noch in die Nähe eines Punktgewinns gekommen. Diesmal gelang ihnen aber keine Aufholjagd, weil ihnen die personellen Alternativen fehlten und weil Kriens-Luzern die Partie solide zu Ende brachte. Während Kriens-Luzern-Goalie Rok Zaponsek auf eine Abwehrquote von 36 Prozent kam, kriegte der bemitleidenswerte Simon Schelling im Berner Tor keinen einzigen der 24 gegen ihn abgefeuerten Würfe zu fassen.

Als nächstes steht für die Krienser ein doppeltes Gastspiel in Altdorf auf dem Programm. Im Cup-Sechzehntelfinal treffen sie am Samstag auf den Urner Erstligisten, am Sonntag wartet im Achtelfinal der Sieger aus dem Duell der beiden B-Ligisten Yellow/Pfadi Espoirs und Stäfa.

«Einen ersten Schritt haben wir gemacht, nun möchten wir diese Leistung bestätigen»,

sagte Wanner und Zimmermann hielt fest: «Im Cup wollen wir uns noch mehr Sicherheit holen.»

Kriens-Luzern – Bern 32:23 (18:10)
Krauerhalle. – 400 Zuschauer. – SR Brunner/Salah.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Kriens-Luzern, 1-mal 2 Minuten gegen Bern.
Kriens-Luzern: Zaponsek (9 Paraden/1 Tor)/Eicher (3 Paraden); Wanner (6), Orbovic (9), Oertli (4), Rellstab (2), Langenick (1), Delchiappo; Vekic, Sikosek Pelko (2), Harbuz (3), Lapajne, Schlumpf (3), Buob, Steenaerts (1).
Bern: Schelling/Brändle (2 Paraden); Getzmann (2), Freiberg (3), Kaleb (6/2), Weingartner (1), Strahm, Arn (3), Aellen, Rohr (1); Jauer, Eggimann (5), Widmer (2).
Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Lavric (krank), Gavranovic und Idrizi (beide verletzt). Bern ohne Cvitkovic, Zetterman, Vögtli, Mühlemann (alle verletzt), Baumgartner (nicht eingesetzt).

Milos Orbovic erzielt gegen Bern neun Tore.

Milos Orbovic erzielt gegen Bern neun Tore.

Bild: Patrick Hürlimann (Kriens, 14. November 2021)