Im Hitzemodus den Gigathlon-Strapazen getrotzt

Die hohen Temperaturen fordern die Multisportler am ersten Tag durch die Innerschweiz. Die Ärzte müssen dennoch nur wenig Arbeit verrichten.

Jörg Greb
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Peter Gerber ist Gesamtsieger in der Kategorie Single Men und damit Gigathlon Man 2019. (Bild: swiss-image)
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Peter Gerber steigt aus dem Sarnersee. (Bild: swiss-image)
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Impressionen vom Gigathlon. (Bild: swiss-image)
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Peter Gerber ist Gesamtsieger in der Kategorie Single Men und damit Gigathlon Man 2019. (Bild: swiss-image)

Die Ruderer des Nationalen Leistungszentrums in Sarnen diskutierten um 7 Uhr am Samstagmorgen beim Wassern ihrer Boote ein Thema: «Unglaublich, diese Gigathleten.» Bereits um 4 Uhr waren sie auf den Beinen und um 5 Uhr starteten sie. Das ist so Tradition, für die Frühaufsteher im Rudersport aber ist’s dennoch ungewohnt. Doch die Beweggründe und Vorteile für die Gigathleten zeigten sich in den folgenden Stunden.

Auf den 89 Velokilometern von Sarnen um den Vierwaldstättersee nach Brunnen, einer neutralisierten Überfahrt nach Treib und über Seelisberg nach Ennetbürgen forderte temperaturmässig noch nicht besonders. «Und das Velofahren war nicht nur angenehm, sondern auch wunderschön», sagte Barbara Schwarz als Mitleaderin nach Tag 1 in der Couple-Kategorie. Die beiden Schwimmabschnitte über je 2 km dienten als willkommene Abkühlung. Doch beim dazwischen angesetzten Inlinen (für die Singles obligatorisch) oder Laufen (für die Paare und die Teams nach Wahl) zeigte sich die massiv ansteigende Temperaturskala schnell. Und die Hitze war fortan endgültig das zentrale Thema. «Sie machte das Rennen knallhart», waren sich alle einig – egal, ob sie nun knapp 10 oder gut 17 Stunden (Zielschluss um 0:15 Uhr) unterwegs waren.

Im Ziel nach den 200 km und den gut 3000 Höhenmetern zeigte sich dies. «Diese Temperaturen waren eine zusätzliche Disziplin», war ein oft gehörter Kommentar. Es galt, die Körpertemperatur möglichst tief zu halten. Im Ziel entlud entlud sich die Erleichterung. Und die Volunteers, betraut mit der Aufgabe, die hundert Schwämme zu wässsern und zu kühlen, erkannten rasch: «Da ist mehr gewünscht.» Statt mit den Schwämmen hantierten sie mit dem Wasserschlauch. Die Gigathletinnen und Gigathleten stellten sich in der grossen Mehrheit spontan unter die «frozen Shower».

Peter Gerber überholt Michael Achermann

Mit einer Wettkampfzeit von 10:13.24 Stunden für die fünf Gigathlon-Disziplinen in der Reihenfolge Rad, Schwimmen, Inline/Laufen, Schwimmen Teil 2, Trailrun und Bike brillierte der Berner Peter Gerber mit der Tagesbestzeit. Nach einem kurzen Kommentar zur Hitze – «ach, wie ist das heiss gewesen» – wandte sich der Zweite des letztjährigen Gigathlons in Arosa/Davos seinem Parforceteil zu. «Diese Bikestrecke von Engelberg über den Jochpass nach Sarnen hinunter war supercool.» Das Auf und Ab und die Single Trails forderten ihn aufs Höchste. Gerber beendete deshalb sein Resümee mit einer überraschenden Aussage: «Gottseidank hatte ich diesen Abschnitt nicht vor Ort rekognosziert, sonst hätte ich nie so aggressiv fahren können.» Mit einem Vorsprung von beruhigenden 29:16 Minuten steigt Gerber heute um 6.30 Uhr ins Jagdstartrennen – das distanzmässig und punkto Anzahl Höhenmeter noch anforderungsreicher wird.

Über weite Strecken in Führung gelegen hatte der Stanser Michael Achermann. Erst auf den letzten Kilometern des Trailruns nach Engelberg überholte ihn Gerber. «Ich litt auf dieser Trailstrecke und als er zu mir aufschloss, musste ich seine Überlegenheit sofort akzeptieren», sagte er. 15:52 Minuten verlor er bis ins Ziel. Die Aussicht auf den Sieg hat er indes «praktisch abgeschrieben. Ich blicke einzig von Disziplin zu Disziplin und habe wohl eher auf Thomas, denn auf Peter zu schauen.» Von Thomas Ruesch sprach er, der lediglich 2:32 Minuten hinter ihm liegt.

Daniela Schwarz von Beginn weg in Führung

Bei den Frauen drückte Daniela Schwarz dem Rennen den Stempel auf. Die 33-jährige Ex-Fussballnationalspielerin führte von Beginn an. Mit der Endzeit von 12:08.24 Stunden erreichte sie das Ziel als beste Frau nach elf Männern. Ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Anita Lehmann beträgt allerdings lediglich 7:43 Minuten. «Das war gewaltig, was da vom ersten Meter an abging», sagte Schwarz kaum gezeichnet. Sie hatte sich dadurch ausgezeichnet, auf jede neue Situation adäquat zu reagieren oder zu agieren. Unbeschwert will sie auch in Tag 2 starten: «Nach Gefühl fahren und laufen.» Und wie professionell sie das Ganze angeht, zeigte sich im Ziel: Sie liess sich nicht nur abduschen, sondern stieg sofort bis zu den Knien in einen Kübel mit Eiswürfeln: «Eine Tortur, aber die bringt’s», lachte sie.

Das Resümee des Rennarztes Walter Kistler fiel erstaunlich aus: «Wider Erwarten hatten wir sehr wenig Arbeit.» Er führte diesen erfreulichen Fakt auf drei Faktoren zurück: die noch höheren Temperaturen in den Vortagen, die sensibilisierten Sportler und die zusätzlich organisierten Verpflegungs- und Wasserposten.