Volleyball
Bruno Jukic und Volley Luzern schrecken nicht zurück

Volley Luzern kann am Wochenende in Meisterschaft und Cup einen grossen Schritt vorwärtsmachen.

Stephan Santschi
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Er arbeitet an seiner Konstanz: Bruno Jukic (23, links) ist auf dem Weg zum Allrounder.

Er arbeitet an seiner Konstanz: Bruno Jukic (23, links) ist auf dem Weg zum Allrounder.

Bild: Nadia Schärli (Luzern, 12. Dezember 2021)

Volley Luzern steht vor dem nächsten Doppeleinsatz. Am Samstag (17.30 Uhr) steht in der NLA das Auswärtsspiel in Lausanne auf dem Programm, am Sonntag (17 Uhr) gastiert Näfels zum Cup-Viertelfinal in der Bahnhofhalle. In der Meisterschaft geht es am viertletzten Spieltag der Qualifikation darum, den Rückstand von vier Punkten auf einen Playoff-Platz (Top 4) zu reduzieren, im Cup lockt bereits jetzt der Einzug in die Runde der letzten Vier.

Die Zuversicht ist seit dem letzten Sonntag nicht kleiner geworden, immerhin konnte Leader Amriswil trotz Personalsorgen mit 3:2 bezwungen werden. So stark sich die Luzerner als Kollektiv präsentierten, so sinnbildlich kann der Auftritt anhand eines einzelnen Akteurs veranschaulicht werden – Bruno Jukic. Noch nie seit seinem Wechsel im letzten Jahr von Traktor Basel setzte er sich derart auffällig in Szene, 22 Punkte trug er zum Erfolg bei. «Für mich war es ein Topspiel, ich habe Selbstvertrauen tanken können», berichtet der Masterstudent in Sport und Biologie.

Probleme mit den Füssen

Die Saison verlief für Jukic bisher nicht unkompliziert. Schon in der Vorbereitung im Sommer ereilte ihn ein Rückschlag, wegen einer Bänderverletzung im linken Fuss verpasste er die Trainingsspiele. Kaum hatte die Meisterschaft begonnen, zog er sich eine Fraktur im rechten Fuss zu. Sieben Wochen fiel der 23-jährige Aussenangreifer aus, erst im Dezember gab er sein Comeback, womit er nur bei der Hälfte der 14 NLA-Spiele auf dem Platz stand. Der Weg zurück war kein einfacher, «Bruno hat viel studiert und gehadert, war fast zu verbissen», sagt Trainer Marco Fölmli. Vor dem Amriswil-Spiel nahm er ihm den Druck und verwies auf den Weltklasse-Volleyballer Wilfredo León. «Auch ihm rutscht zuweilen eine Annahme weg. Wenn man sich dann den eigenen Untergrund weiter wegschaufelt, gerät man nur noch tiefer in den Sumpf.» Und so hofft der Trainer, dass sich bei Jukic nun nachhaltig ein Knopf gelöst habe.

Vergessen werden darf nicht, dass Jukic erst in seiner zweiten Saison Aussenangreifer spielt, davor war er Mittelblocker. «Ich strebte nach mehr Einfluss im Spiel», erzählt der 1,93 Meter grosse Baselstädter. Die Umstellung im Aussenangriff, wo die Allrounder zu Hause sind, war gross und dauert weiter an. «Ich muss mich weiterhin beweisen, arbeite an der Konstanz», sagt der schweizerisch-kroatische Doppelbürger. Spiele wie gegen Amriswil werden nicht die Regel sein, «aber es soll in diese Richtung gehen».

In der Luzerner Hierarchie ging es für ihn jedenfalls unverhofft schnell nach oben, dafür verantwortlich sind die Verletzungen der etatmässigen Aussenangreifer Nummer eins und zwei, Tim Köpfli und Luca Müller. Akklimatisationszeit hatte Bruno Jukic also kaum, und so dient seine Geschichte erneut exemplarisch für das Ganze, wenn er sagt: «Man darf vor der grossen Herausforderung nicht zurückschrecken und muss über sich hinauswachsen können.»