Unihockey
Junger Schwede übertrifft bei Ad Astra Sarnen die Erwartungen

Oliver Forslind (20) hat beim Obwalder NLA-Team eingeschlagen. Trotz seiner Tore stottert der Motor der Sarner derzeit.

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Oliver Forslind (Nummer 19) ist gemeinsam mit Alexander Rudd der bislang beste Torschütze der Sarner.

Oliver Forslind (Nummer 19) ist gemeinsam mit Alexander Rudd der bislang beste Torschütze der Sarner.

Von den vier schwedischen Neuzuzügen, welche Ad Astra Sarnen auf diese Saison hin tätigte, war er die grosse Unbekannte: Oliver Forslind. Dank seines jungen Alters – Forslind feierte erst im September seinen 20. Geburtstag – kann der flinke Stürmer noch mit einer Juniorenlizenz spielen und belastet darum das Ausländer-Kontingent von Ad Astra nicht.

«Er hat genau unser Profil erfüllt», kommentierte Sarnens Sportchef Gianluca Amstutz den Transfer Forslinds im Sommer vor dem Saisonstart. «Wir haben einen abschlussstarken Flügelstürmer gesucht, der für das eine oder andere Tor gut ist.» Nach den ersten sieben Meisterschaftsspielen lässt sich festhalten: Forslind hat die Erwartungen mehr als nur erfüllt. Mit sieben Treffern ist er gemeinsam mit Superstar Alexander Rudd der beste Torschütze von Ad Astra. Und dies trotz einer hartnäckigen Verletzung am Fuss, welche der schmächtige Schwede noch immer nicht ganz auskuriert hat.

Trainer Öhman zeigt sich überrascht

«Meine Aufgabe ist es, so viele Tore wie möglich zu schiessen. Bis jetzt gelingt mir das ganz gut», kommentiert Forslind seine bisherigen Auftritte im Stile eines Routiniers. Obwohl Sarnens Headcoach Micke Öhman den Offensivmann Forslind aus Schweden bereits kannte, zeigt er sich positiv überrascht von den Leistungen seines Schützlings: «Oliver ist mir in Schweden in den Spielen gegen sein Ex-Team einige Male aufgefallen. Ich wusste, dass er ein talentierter junger Spieler ist. Aber dass er dies so schnell auch in einem fremden Land in der höchsten Liga unter Beweis stellen kann, habe ich nicht erwartet.»

Neben Forslinds Torgefährlichkeit streicht Öhman insbesondere dessen Zweikampfstärke als grosse Qualität heraus. «Oliver ist trotz seiner Postur sehr hartnäckig in den Duellen Mann gegen Mann. Ihm gelingt es oft, in der offensiven Zone Bälle zu gewinnen oder zu halten, was ihn sehr wertvoll für die Mannschaft macht.»

Zum ersten Mal weg von der Familie

Für Forslind war der Wechsel in die Schweiz ein grosser Schritt. Erstmals wohnt er nicht mehr zu Hause bei seinen Eltern. «Das ist eine grosse Umstellung für mich», räumt Forslind ein. Ganz alleine gestellt ist er in der Zentralschweiz jedoch nicht. Zusammen mit seinen Landsmännern Alexander Rudd und Erik Oweling bildet er in Sarnen eine Wohngemeinschaft. «Alex und Erik sind beide sehr lustige Typen und mittlerweile auch gute Freunde von mir. Wir haben viel Spass zusammen und lachen oft», weiss Forslind zu berichten.

Auf die Alltagsunterstützung seiner Mutter kann Forslind in der Fremde zwar nicht mehr zählen. «Aber Erik macht sich als Mama in unserer WG auch ganz gut», meint er mit einem Schmunzeln.

Nach den ersten Monaten in der Schweiz ist für Oliver Forslind eines klar: «Ich bereue meinen Entscheid nicht im Geringsten, mich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben.» Nur etwas trübt das Bild derzeit für den ehrgeizigen Sportler: die aktuelle Niederlagenserie seines Teams. «Es ist höchste Zeit, endlich die nächsten Punkte einzufahren. Unsere Leistung zuletzt gegen Chur war zwar nicht schlecht, aber auch nicht gut genug», betont der junge Mann. «Wir müssen unsere Eigenfehler abstellen und uns wieder konsequent an unser System halten. Dann bin ich überzeugt, dass wir unsere Negativserie bald beenden können.» (JH)

Unihockey, NLA. Samstag. 18.00: Ad Astra Sarnen – Alligator Malans (Dreifachhalle). Das Spiel kann gegen Vorweisen des Coronazertifikats live in der Halle oder kostenlos im Livestream auf swissunihockey.tv verfolgt werden.