Perlens Spektakel-Truppe gestoppt

Im 2.-Liga-inter-Spitzenkampf erleidet der FC Perlen-Buchrain auf dem Weg zur Tabellenspitze einen Dämpfer. Gegner FC Paradiso gewinnt diesen Spitzenkampf verdient mit 2:1.

Ruedi Vollenwyder
Drucken
Perlen-Buchrains Simon Fecker (links) wird vom Tessiner Gianluca Santillo unsanft von den Beinen geholt. (Bild: Philipp Schmidli (Buchrain, 22. September 2018)

Perlen-Buchrains Simon Fecker (links) wird vom Tessiner Gianluca Santillo unsanft von den Beinen geholt. (Bild: Philipp Schmidli (Buchrain, 22. September 2018)

Ein Meisterschaftsspiel auf 2.-Liga-inter-Niveau mit der Affiche Spitzenkampf, das gab es auf dem Sportplatz Hinterleisibach in Perlen noch nie. Bis jetzt! Manch ein sogenannter Fussballfachmann rieb sich verwundert die Augen ob dem Spektakel, den der FC Perlen-Buchrain in der dritten 2.-Liga-inter-Saison bis anhin bot. Lugano trotzte man ein 3:3 ab, liess dem letztjährigen Gruppensieger Hergiswil mit dem 3:1 keine Siegchance. Dann kam man gegen den Aufsteiger Willisau mit 1:6 «unter die Räder» und kompensierte diese Schlappe postwendend mit einem spektakulären 8:2-Erfolg über Sarnen und dem 2:1 gegen Altdorf. 21 Tore hat man erzielt, aber auch 16 einkassiert. Und das, nachdem der Perler Torgarant Michael Budmiger «in Rente ging». Der 4:3-Sieg in Brunnen machte dann die Affiche Spitzenkampf möglich. «Eine sensationelle, für mich unglaubliche Geschichte», strahlte denn auch Perlens Sportchef Kurt Wiederkehr vor dem Spitzenkampf gegen den noch ungeschlagenen Aufsteiger und Liganeuling FC Paradiso. Und resümierte, was den guten Saisonstart angeht, erfreut: «Ich bin erstaunt, wie gut und erfolgreich der auf diese Saison hin eingeleitete Generationenwechsel über die Bühne ging. Die über 30-Jährigen werden immer weniger.»

Eine Halbzeit lang bot der überraschende Tabellenzweite Perlen den technisch versierten Tessinern vom FC Paradiso erfolgreich Paroli. Es war aber die Mannschaft um Trainer Saba Velic, die diesen auf gutem Niveau gespielten Spitzenkampf lancierten. Auf eine Cornerflanke von Stefan Budmiger köpfelte in der 19. Minute der von der Tessiner Abwehr «vergessene» Innenverteidiger Kilian Wiederkehr zur 1:0-Führung ein.

Erste Halbzeit kostet zu viel Kraft

Kurz vor der Pause kamen die mit viel Offensivpower aufspielenden Tessiner zum eher schmeichelhaften Ausgleich. Gleich zwei Perler Abwehrspieler nahmen Rojan Peker im Strafraum «ins Sandwich». Den fälligen Foulpenalty verwertete Luca Cosmai in lockerer Manier. Es war ein sehr guter, mutiger, voll auf Offensive ausgerichteter Auftritt von Perlen, der viel Kraft kostete. Diesem Effort zollten die Rontaler in der zweiten Halbzeit dieses kämpferisch geführten Matches mit acht Verwarnungen dann Tribut. Nur noch Paradiso sorgte für die Musik. Perlen war vor allem mit Defensivarbeit beschäftigt. Die Entscheidung in diesem animierten und spannenden Spitzenkampf fiel in der 79. Minute: Numa Felici zog nach einem Zuspiel in die Tiefe auf und davon. Sein Querpass versorgte Gian Luca Iaconis zur längst fälligen und verdienten 2:1-Führung. Perlen konnte sich erst nach diesem Rückstand etwas aus der Umklammerung lösen. Zu einer Resultatkorrektur reichte es nicht mehr. Obwohl beide Teams dem totalen Offensivfussball frönten, hatten die beiden Torhüter kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Beide Abwehrreihen machten ihre Arbeit sehr gut und schirmten ihre Goalies ab.

Perlens Torhüter Eldin Beganovic, der auf diese Saison hin vom FC Kickers Luzern zu Perlen-Buchrain wechselte und sich im Rontal wohlfühlt, windet seinen Vorderleuten denn auch ein Kränzchen. «Gut gemacht. Nur schade, dass wir in der ersten Halbzeit nicht mehr aus unserer Überlegenheit herausholten. Meiner Meinung nach hätten wir einen Punkt mehr als nur verdient.»