Sarah Weber holt überraschend Silber im Orientierungslauf

«Ich hätte nie erwartet, dass dieser Lauf fürs Podest reicht», zeigte sich Weber auch am Tag nach dem Topresultat noch überrascht.

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Sarah Weber kann es selber kaum glauben: Trotz Fehlern reichte es auf das Podest. (Bild: pd)

Sarah Weber kann es selber kaum glauben: Trotz Fehlern reichte es auf das Podest. (Bild: pd)

Das Gebiet Brandhöchi-Hürital am Fusse des Wildspitz forderte an den Schweizer Meisterschaften in der Mitteldistanz-OL in Unterägeri den Athleten sowohl technisch als auch physisch alles ab. Die kurzen Postenabschnitte im dichten Wald verlangten präzises Kartenlesen, die längeren Routenwahlen mit den steilen Partien sicheres Laufen. «Ich fand das Gelände sehr interessant mit den vielen steilen Hängen, kleinen Tälern und der wechselnden Vegetation», gab Raphael Schalbetter, der Spitzenläufer der OLG Nidwalden und Obwalden nach dem Lauf Auskunft.

Das Rennen war für Schalbetter alles andere als optimal gestartet. Bereits zu Posten eins wählte er eine schlechte Route und war auch im Postenraum etwas unsicher. «Der schlechte Start machte mich etwas nervös. In der Folge konnte ich die Fehler aber gut wegstecken», schilderte Schalbetter den weiteren Verlauf des Rennens. So arbeitete er sich von Platz 37 (von 42 Klassierten) kontinuierlich nach vorne und konnte nicht zuletzt aufgrund seiner läuferischen Qualitäten den dritten Rang in der Kategorie Herren A lang erreichen.

Ein noch besseres Resultat gelang Sarah Weber. «Ich hätte nie erwartet, dass dieser Lauf fürs Podest reicht», zeigte sich Weber auch am Tag nach dem Topresultat noch überrascht. Im Gegensatz zu Schalbetter gelang ihr der Start ins Rennen fast optimal und bis zu Posten 8 konnte sie sogar mehrere Abschnittsbestzeiten realisieren. Dann musste aber auch sie einen Fehler wegstecken. «Da habe etwas mehr als eine Minute verloren», zog Weber nach der Auswertung der Zwischenzeiten Bilanz. Und als ihr Posten 16 ebenfalls misslang, war für sie klar: Das dürfte kaum weit nach vorne reichen.

Was sie aber zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Auch ihre schärfsten Konkurrentinnen kamen nicht ohne Fehler über den anspruchsvollen Parcours. Und zwischen den beiden Fehlern gab Weber wieder richtig Gas. So hatte Sarah Weber als Zweitplatzierte in der Kategorie Damen 35 am Schluss sogar eine Zeitreserve von fast eineinhalb Minuten auf den dritten Platz, was in einem Mitteldistanz-OL ein durchaus komfortabler Vorsprung ist.