Schötzer sind heisser als Buochser

Schötz gewinnt in Buochs mit 2:1 und streicht sich damit Balsam auf die geschundene Seele. Den Nidwaldnern ist derweil die Hauptprobe für den Cup-Hit gegen die Grasshoppers misslungen.

Stephan Santschi
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Der Buochser Christophe Lambert (links) behauptet hier den Ball gegen den Schötzer Verteidiger Till Fischer. (Bild: Philipp Schmidli (Buochs, 11. August 2018)

Der Buochser Christophe Lambert (links) behauptet hier den Ball gegen den Schötzer Verteidiger Till Fischer. (Bild: Philipp Schmidli (Buochs, 11. August 2018)

«Ja, das ist es!» Ante Pekas streckte den Zeigefinger in Siegerpose nach oben und klatschte jeden Teamkollegen ab. «Die Erleichterung ist gross», gestand der linke Flügel der Schötzer und blickte zur Verdeutlichung kurz auf die letzte Saison zurück. Sechs Spiele in Serie hatten die Luzerner da verloren, «wir befanden uns auf einer Talfahrt». Als dann vor einer Woche mit der 1:3-Niederlage bei den Black Stars Basel auch noch der Start in die neue Spielzeit missriet, war klar, dass eine Reaktion folgen musste. «Ich bin froh für das Team, dass es geklappt hat. Das gibt Vertrauen.»

Pekas hatte dabei wesentlichen Anteil am Erfolg. Der 32-Jährige, dessen Vater Goran viele Jahre lang den SC Buochs trainiert hatte, erzielte in der 72. Minute die 2:0-Führung. «Ich spürte schon vor dem Spiel, dass ich treffen würde», erzählte er mit einem Lächeln. Bei seinem Tor profitierte er von einer schönen Einzelleistung Manuel Zobrists, «beim Abschluss hatte ich auch etwas Glück, als ich den Ball über die Linie stocherte».

Zu viele Buochser Köche verderben den Brei

Diese Szene war sinnbildlich für den Auftritt zweier Teams, die sich beide in etwa die Waage hielten. «Wir legten vielleicht einen Zacken mehr Leidenschaft an den Tag», sagte Pekas und meinte damit jene paar Prozent, mit denen man die wichtigen Zweikämpfe oder entscheidende Zentimeter gewinnt. Selver Hodzic, der Trainer der Buochser, widersprach dem nicht, als er bemerkte: «Der Gegner war zu Beginn aggressiver, wir waren zu wenig heiss. Einige Spieler waren nicht bereit.» Einen folgenschweren Aussetzer leistete sich dabei in der 34. Minute Innenverteidiger Michael Diethelm, als er den Steilpass des Schötzers Michael Koch mit dem Kopf in die Füsse von Labinot Aziri lenkte. Der Stürmer zog alleine Richtung gegnerisches Gehäuse und schob zur Führung ein.

Die Nidwaldner hatten nach dem Seitenwechsel zwar gefühlte «80 Prozent Ballbesitz», wie Hodzic fand – beim Lattenkopfball von Patrik Gjidoda kam seine Auswahl dem Ausgleich sogar ziemlich nahe (71.). Insgesamt agierten sie aber zu statisch, um die gut formierte Defensive der Schötzer zu durchbrechen. «Wir machten keine Gratisläufe ohne den Ball, so war es nicht möglich, die Räume aufzureissen», kritisierte Hodzic. In der zweiten Hälfte schien es so, als hätte der SCB zu viele Köche im Einsatz, und die verderben bekanntlich den Brei. Mit Christophe Lambert, Joel Sousa und dem eingewechselten Augustin Tanushaj standen drei Akteure mit Spielmacherqualitäten auf dem Platz, die den Ball gerne am Fuss haben und eher selten geradlinig in die Tiefe eilen. Am Ende machte es Schötz trotzdem noch spannend, weil Koch einen Penalty nicht an Aaron Hönger vorbeibrachte (76.) und Gjidoda unbeaufsichtigt auf 1:2 verkürzen konnte (80.).

Schötz verstärkt sich in der Defensive geschickt

Der Schlüssel zum Erfolg war letztlich die solide Abwehrarbeit; mit Till Fischer, Samuel Huber und Emir Sinanovic hat sich Schötz in der Defensive geschickt verstärkt. Für die Buochser bleibt derweil zu hoffen, dass sie bis zum 1/32-Final im Schweizer Cup gegen GC vom nächsten Sonntag wieder mehr Emotionen in ihr Spiel bringen.