Die Stanser NLB-Handballer beenden die Negativserie und gewinnen zu Hause gegen Kreuzlingen mit 37:34.
Am Ende tanzten die Spieler im Kreis, die Zuschauer applaudierten. Die Erleichterung im Eichli war schier greifbar nach dem 37:34-Sieg der Stanser gegen den Gast aus Kreuzlingen. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, mit vielen Auf und Abs, vor allem aber war es ein Befreiungsschlag. Zuletzt geriet die Mannschaft von Trainer Andy Gubler nämlich aus dem Tritt, hatte nach gutem Saisonstart fünf Partien in Serie verloren und war in der Tabelle ins Mittelfeld abgerutscht. «Ich habe diesmal um meinen Job gespielt», sagte Gubler und lachte, als ihm Präsident Philipp Bühlmann gratulierte. Dieser wies die Bemerkung sofort zurück, gelitten hatte aber auch er während den vorherigen 60 Minuten. «Der Druck», sagte Gubler, «war schon spürbar.»
Kein Zweifel: Die Konkurrenz der letzten Wochen hatte es in sich. Fünf der letzten sechs Gegner, Kreuzlingen inklusive, zählen zur Spitze oder zumindest zur höheren Gesellschaft der NLB, Siege sind deshalb keine Formsache. Der BSV Stans hat aber das Selbstverständnis, nach der starken letzten Saison wieder unter die Top 4 der Liga vorzustossen. Den eigenen Ansprüchen konnte man zuletzt, vielleicht auch, weil man sich offen zu ihnen bekannt hat, nicht gerecht werden. Vor allem die Stabilität in der Abwehr und die Unwiderstehlichkeit vor heimischem Publikum haben die Nidwaldner preisgegeben.
Zumindest bis zum letzten Samstag. Gegen den starken NLB-Aufsteiger Kreuzlingen, der vom kosovarischen Nationalspieler und langjährigen NLA-Spielmacher Valon Dedaj (Fortitudo Gossau) angeführt wird, machte Stans einen Schritt nach vorne. Der Start verlief indes nicht wunschgemäss, nach sieben Minuten lag der Gastgeber mit 2:4 zurück und hatte Mühe, ins Spiel zu finden. Das Umschalten von Offensive auf Defensive war mangelhaft, auch Abstimmung und Beweglichkeit liessen zu wünschen übrig, zudem kam vom Torhüter zu wenig Unterstützung. Und wer hinten zu viel zulässt, spielt vorne oft nicht mit der nötigen Lockerheit. Der Wille, sich aus der Negativspirale herauszuwinden, war allerdings erkennbar und so entwickelte sich ein zähes Ringen, das lange offen blieb.
In der 11. Minute gingen die Stanser erstmals in Führung (5:4), lange Zeit konnten sie sich aber nicht absetzen. Zwischen der 39. und 45. Minute setzten sie dann aber zum vorentscheidenden Zwischenspurt an, erhöhten das Skore von 24:23 auf 30:24. Linkshänder Gianluca Lima und Kreisläufer Nando Kuster ragten mit jeweils sieben Toren aus dem Kollektiv heraus, wobei Kuster sich sogar eine 100-prozentige Trefferquote notieren liess. «Wir haben wieder Emotionen reingebracht», freute sich Kuster, der zuletzt an einer Lungenentzündung laboriert hatte.
Ganz ohne Holperer brachten die Stanser den Vollerfolg letztlich zwar nicht über die Ziellinie, Kreuzlingen kam bis zur 54. Minute nochmals auf zwei Tore heran (32:30). Letztlich gelangen aber auch dem eingewechselten Goalie Stipan Maric noch einige wichtige Paraden, um das Mütchen der Thurgauer wieder abzukühlen.
Die Stanser hoffen nun, dass dieser Sieg die Blockade der letzten Wochen löst und man in der Tabelle wieder in jene Region vorstösst, wo man sich selber sieht. «Die Heimspiele, die müssen einfach uns gehören», betont Gubler. Gelegenheit, diesen Anspruch zu untermauern, erhält sein Team in diesem Jahr noch zweimal. An den kommenden beiden Samstagen empfangen die Nidwaldner die SG Yellow/Pfadi Espoirs aus Winterthur und den HS Biel. «Gewinnen wir diese Spiele, haben wir die Krise überwunden», ist Nando Kuster überzeugt.
Stans - Kreuzlingen 37:34 (18:17)
Eichli. – 380 Zuschauer. – SR Haldemann/Neumann. – Strafen: je 5-mal 2 Minuten. – Stans: Imhof/Maric; Gwerder (1), Achermann (5), Skrebsky Dutra (4), Scherer (4), Imfeld (2), Riederer, Kuster (7), Obad (5/4); Gautschi (1), Lima (7), Gnos (1). – Kreuzlingen: Perez/Perazic (1); Heim, Tsamesidis (6), Dedaj (8/3), Kun (2), Schneider (6), Zeller (5); Tahirukaj (4), Wipf, Meisinger, Bär (2), Mettler.