Die Luzerner tragen am Samstag das letzte Spiel der NLA-Saison aus. Die Erwartungen haben sie nicht erfüllt.
Nur der siebte und letzte Platz, mehr schaut nicht heraus, das ist bereits vor dem abschliessenden Heimspiel am Samstag gegen Jona (17.30 Uhr, Bahnhofhalle) klar. Volley Luzern, das den angestrebten Einzug in die NLA-Playoffs (Top 4) verpasst hatte, erfüllte die Erwartungen auch in der Klassierungsrunde nicht, hat dort alle drei Partien verloren. «Das können wir eigentlich gar nicht akzeptieren», sagt Libero und Sportchef Jörg Gautschi. Und CEO Richard Gehrlach hält fest:
«Wir haben Richtung Europacup tendiert. Ganz klar sind wir enttäuscht.»
Der Hauptgrund hierfür ist die personelle Problematik, sie begleitete die völlig neu zusammengestellten Luzerner seit der Vorbereitung im Sommer und hielt ihnen bis zum Schluss die Treue. «Wir hatten während der ganzen Saison viele Absenzen, das verträgt es einfach nicht. So fehlte die Abstimmung, es kam Unsicherheit auf. Wir fanden nicht in unseren Rhythmus, sind nie richtig in Fahrt gekommen», erklärt Gautschi. Erstaunlich: Der 37-jährige Teamsenior war gesundheitlich der Stabilste, verpasste kein einziges Spiel.
Wie schon im Vorjahr kommen die Luzerner nicht über den siebten Platz hinaus und profitieren davon, dass es vorderhand keine Absteiger aus der NLA gibt. Mit einem Budget von zirka 220000 Franken bewegen sie sich auch in der Rangliste der finanziellen Potenz ganz im unteren Bereich – und daran wird sich auch in der kommenden Spielzeit nichts ändern. Dies führt zu einem schmerzlichen Abgang, Topskorer Edvarts Buivids kann nicht weiter beschäftigt werden, «finanziell können wir da einfach nicht mithalten», gesteht Gautschi. Der lettische Diagonalangreifer wird am Samstag ebenso verabschiedet wie Mittespieler Marcel Häfliger, der definitiv zurücktritt. Und sonst? Ist vieles in der Schwebe, eine Menge ungewiss. Captain Peer Harksen bleibt, ebenso wie Luca Müller, der nach der Knieoperation im Januar neu angreifen wird. Und wenn sich kein Libero findet, ist es durchaus möglich, dass Gautschi trotz des angekündigten Rücktritts auf dem Platz eine weitere Extrarunde dreht.
Mit Alex Lengweiler konnte derweil ein Talent verpflichtet werden, der 20-jährige und 1,95 Meter grosse Mittelblocker kommt von B-Ligist Amriswil. Vor seinem Abstecher nach Kanada im letzten Jahr hatte er bewiesen, dass er über NLA-Niveau verfügt.
«Wir versuchen nun zwei, drei weitere Schweizer Spieler zu verpflichten. Dann entscheiden wir, auf welcher Position wir Ausländer brauchen», erläutert Gautschi das Vorgehen. Gut möglich, dass dann auch die aktuellen Kadermitglieder Henrik Porkka oder Leandro Mejía wieder zu einem Thema werden.
Um ein Jahr verlängert wurde der Vertrag mit Trainer Marco Fölmli. Der 42-jährige Eicher bestritt seine erste Saison auf NLA-Niveau und sammelte wichtige Erfahrungen. «Er kennt das Umfeld, die Zentralschweiz, die Volleyballszene und soll uns auch im Nachwuchs helfen, etwas aufzubauen», sagt Gehrlach. Trotz dem zweiten Jahr in Folge mit sportlich mässigem Abschneiden bleiben die Luzerner zuversichtlich. «Es wird nicht einfach, ein Team aufzubauen. Wir werden uns aber nicht verstecken, wir haben es immer wieder geschafft», sagt Gautschi und stellt klar: «Mit Blick auf unsere finanziellen Möglichkeiten verkaufen wir uns so oder so nicht schlecht.»