Kurz und bündig: Volley Luzern schlägt Lutry 3:0 – und trifft im Playoff-Viertelfinal mit Heimrecht auf Näfels.
Ein bisschen salopp ausgedrückt: Volley Luzern erledigte den Job mit links. Ohne Schnörkel, ohne Firlefanz, einfach souverän und überzeugend: 3:0 gegen Lutry, Rang 3 in Stein gemeisselt – und höchste Vorfreude auf den Playoff-Viertelfinal, der den Luzerner Überfliegern Näfels beschert und mit einem Heimsieg am kommenden Sonntag (Bahnhofhalle, 17.00 Uhr) startet. «Wir sind gewappnet», sagt Liam Sketcher, der Trainer, der sich beim letzten Qualifikations-Match gegen die Waadtländer früh zurücklehnen – und sich freuen durfte, wie «resolut wir dieses Spiel angegangen sind und zu Ende geführt haben.»
Luzern spulte, dass sei betont, die Pflicht nicht ab, die Mannschaft machte sich durchaus die Mühe, in ein einseitiges Spiel kleine Filigran-Zugaben zu würzen. Wer ein Schelm ist, denkt sogar: sich zwei, drei Mal in eine knappe Rücklage flüchtete (5:8 im ersten Satz, 1:4 im zweiten), um so etwas wie künstliche Spannung zu erzeugen. Klopfte Lutrys Herz in solchen Situationen höher, wetzte Luzern die Messer und liess die Muskeln spielen. Kurzum: die Frage hiess nie, ob Luzern gewinnt , sondern – wie lange es für den Sieg benötigt. Es war Rekordtempo: 66 Minuten.
Es gab indes aus dieser Partie schon dieses und jenes herauszulesen, das den erstaunlichen Höhenflug der Luzerner erklärt. Dass, zum Beispiel, Tim Köpfli in dieser Saison einer der wirkungsvollsten Volleyballer in der höchsten Liga ist, Service, Blockarbeit und Smash resolut wie nicht manch anderer durchzieht, das weiss und kam man am Samstag bestätigt; dass Mathis Jucker unerhörte Fortschritte tut, ist offensichtlich; dass Libero Jörg Gautschi und Captain Nick Amstutz Routine und Schlauheit perfekt in die Waagschale werfen, ebenfalls. Zu ergänzen wäre, dass sich Topskorer Edvarts Buidvits in der Verfassung eines Teamleaders präsentierte. Und mit seinem Service Lutry den Zahn zog: zum Beispiel im zweiten Satz, als er einen 1:3-Rückstand mit seinem Anschlag-Feuerwerk zum 9:3-Vorsprung korrigierte.
Was für den Saison-Schlusspurt mit den Playoffs, von denen sich Volley Luzern so viel erhofft (und auch erwarten darf), äusserst zuversichtlich stimmt: Liam Sketcher Erfolgsmodell stemmt sich im Vergleich zur Vorsaison nicht auf eine Stammsechs, sondern präsentiert auf fast jeder Position zweite Kräfte, welche bei wichtigen Kurzeinsätzen nicht Nebengeräusche erwirken, sondern tonangebend Unterstützung leisten. Mladenovic (19), Widmer (23), von Wyl (18) Perezic (21), Döös (24): «Sie machen mir unerhört Freude», schwärmt Sketcher, «sie sind das Vereinskapital für Morgen.»
Das Schicksal einer Mannschaft, die sich den Sieg so dominant und in dieser Konsequenz auch unspektakulär erarbeitet: das Dankeschön der Fans am Schluss einer Partie, in welcher Volley Luzern die Leichtigkeit des Siegens zelebrierte, war schon fast standartmässig. «Wir haben mit der Qualifikation Saison Nummer eins sehr gut bewältigt», lobt Sketcher. «Aber jetzt folgt mit den Playoffs Saison Nummer 2, es beginnt alles wieder von vorne.» Gut, dass es am nächsten Sonntag beim Playoff-Start gegen Näfels wieder die Fetzen fliegen.
Bahnhofhalle – 250 Zuschauer – SR: Ciemiega, Sikanjic. – Spieldauer: 66 Minuten. – Luzern: Gautschi (Libero), Mladenovic, Widmer, von Wyl (Libero), Ulrich, Amstutz, Köpfli, Jucker, Perezic, Hepburn, Döös, Buivits.