Die Willisauer Ringer erreichen ungeschlagen den Halbfinal

Die Ringer vom Luzerner Hinterland besiegen Einsiedeln 20:15. Im Playoff-Halbfinal wartet nun Kriessern.

Simon Gerber
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Willisau Lions Trainer Thomas Bucheli.

Willisau Lions Trainer Thomas Bucheli.

Philipp Schmidli / PHILIPP SCHMIDLI | Fotografie

Nach dem Abschluss der NLA-Qualifikationsrunde der Ringer steht der Titelverteidiger Willisau Lions als überragender Sieger fest. Die Luzerner Hinterländer gewannen alle sechs Duelle souverän und erreichen ungeschlagen den Halbfinal. Keineswegs überrascht über diesen guten Lauf zeigt sich Thomas Bucheli, der Cheftrainer. «Die Ringer haben sich sehr seriös vorbereitet und waren von Beginn weg in einer guten Form. Die beiden Siege gegen den letztjährigen Finalisten Freiamt stärkte die Moral und zeigten auf, dass wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind.»

Tatsächlich hat schon bei Saisonbeginn vieles auf den Höhenflug des Topfavoriten hingedeutet. Kein anderes der vier Teams verfügt über ein derart starkes und breites Kader. Das schafft Optionen und macht die Grafenstädter für den Gegner schon bei der Mannschaftsaufstellung unberechenbar. Die Basis bildet ein starker Kern an international erfahrenen Führungsleuten, die wissen, wie man gewinnt. Auch andere Athleten kämpfen mit viel Herzblut wie eine gut geölte Maschine. Die Zahnrädchen greifen in den zehn Duellen einer Partie meistens perfekt ineinander. Extrem gut gefällt Thomas Bucheli der Teamgeist und die ausgeprägte Siegermentalität. «Die Ringer pushen einander. Jeder kämpft für jeden», so Bucheli. Viel Freude bereiten ihm in seinem zehnten und letzten Jahr als Cheftrainer auch die zahlreichen jungen Akteure, welche sich zu neuen Leistungsträgern entwickeln. Michael Portmann hat einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Zusammen mit seinem Bruder Tobias zeichnete sich der 19-Jährige bisher mit je sechs Siegen als erfolgreichster Punktesammler aus. Eine starke Leistung lieferte auch der 18-jährige Mansur Mavlaev ab. Die Genugtuung über den Einzug in den Playoff-Halbfinal ist bei den Willisauer Löwen gross. Ein erstes Etappenziel ist erreicht. Der Fokus richtet sich aber gleich nach vorne. Schliesslich ist jedem bewusst, wie gross die Chancen für eine erfolgreiche Titelverteidigung und dem Gewinn des 15. Meisterpokals nun sind.

Kriessern wird wohl noch etwas zulegen

Jetzt haben die Zentralschweizer zwei Wochen Zeit, die Batterien für das erste Halbfinalduell auswärts gegen Kriessern wieder aufzuladen. Auf dem Programm stehen intensive Härtetrainings, Videoanalysen und Einzelgespräche. «Ich habe ein gutes Gefühl, dass der mentale Bereich stimmt und die Formkurve der Athleten weiter steigt», sagt Bucheli.

Eine Partie könne im Ringen schneller als erwartet kippen. Davor sei auch Willisau nicht gefeit. Obwohl der dreifache Meister Kriessern (2015/16/17) mit nur einem Sieg am Tabellenende liegt, dürfe dieser Gegner keineswegs unterschätzt werden. «Die St.Galler Rheintaler sind bekannt dafür, dass sie erst in der entscheidenden Phase mit dem bestmöglichen Team antreten und ihren Formhöhepunkt erreichen. Einige Leistungsträger aus dem früheren Meisterteam sind immer noch aktiv. Trotzdem bleibt der Rekordmeister Willisau aber weiterhin der grosse Titelfavorit.

Ringen. Mannschaftsmeisterschaft. Premium League. 6. Runde: Kriessern – Freiamt 16:18. Einsiedeln – Willisau Lions 15:20. – Rangliste (nach 6 Runden): 1. Willisau Lions 12. 2. Freiamt 6. 3. Einsiedeln 4. 4. Kriessern 2.

Einsiedeln – Willisau 15:20
57 kg: Oleksandr Golin s. Marc Kaufmann 4:0. – 61 kg: Kay Neyer v. Timon Zeder 0:3. – 65 kg: Michel Schönbächler v. Roger Heiniger 0:4. – 70 kg: Adrian Mazan v. Mansur Mavlaev 1:2. – 75 kg: Lukas Schönbächler v. Yanik Bucher 0:3. Jan Neyer v. Tobias Portmann 0:4. – 80 kg: Mathias Käser v. Michael Portmann 1:2. – 86 kg: Andreas Burkard s. Reto Reichmuth 4:0. – 97 kg: Sven Neyer s. Dominik Bossert 4:0. – 130 kg: Boris Illenseer v. Delian Alishahi 1:2.