Die Willisauer Ringer gewinnen den Halbfinal-Hinkampf in Einsiedeln überaus deutlich mit 29:11.
Wie erwartet dürften die Willisau Lions und Freiamt die Meisterkrone in der Teammeisterschaft im Ringen wie in den beiden letzten Jahren wieder unter sich ausmachen. Nach der 11:29-Kanterniederlage im ersten Halbfinalduell dürfte es Einsiedeln kaum mehr gelingen, das Blatt im Rückkampf gegen die Luzerner noch wenden zu können. Mit einem so deutlichen Resultat hat Philipp Rohrer, Greco-Cheftrainer von Willisau Lions, nicht gerechnet. «Obwohl wir zwei Siegringer geschont haben, ist für uns wirklich alles optimal aufgegangen. Auch die knapp kalkulierten Duelle kippten deutlicher als erwartet auf unsere Seite.»
Mit sieben von zehn möglichen Siegen habe man ein deutliches Zeichen für den souveränen Finaleinzug am nächsten Samstag gesetzt. Die zahlreich angereisten Willisauer Fans sorgten im Klosterdorf mit Fahnen und bunten Ballonen bereits für Finalstimmung. Die Luzerner gaben den Takt vor und übernahmen nach dem zweiten Duell des Abends die Führung. In den beiden schwersten Gewichtsklassen überzeugten die Hinterländer. Höchst selten hamstert ein Athlet in einem Greco-Kampf viele Punkte. Diese Leistung ist Delian Alishahi mit dem 15:0-Erfolg gegen den defensiv eingestellten Sven Neyer gelungen. Nach nur 27 Sekunden feierte Stefan Reichmuth, der WM-Bronzemedaillengewinner, gegen den Aussenseiter Sascha Schmid einen Schultersieg. Viel Szenenapplaus erhielt Roger Heiniger für seine verkehrten Ausheber und den souveränen Sieg gegen Jan Neyer. Auf der Seite der Gastgeber punkteten Oleksandr Golin und Lars Neyer. Nach den ersten fünf Mattenduelle führte der Titelverteidiger mit 13:7.
Nach der Pause sorgten vor allem zwei Willisauer für die Musik. Daniel Häfliger gelang nach einem 1:13-Rückstand kurz vor Kampfende mit dem Schultersieg gegen den höher eingestuften Andreas Burkard eine Meisterleistung. Schon vor einer Woche ist dem 22-Jährigen gegen den gleichen Gegner eine faustdicke Überraschung gelungen. Der talentierte Florian Bissig zeigte gegen den alt Internationalen Adrian Mazan keinen Respekt und überraschte nach der ersten Halbzeit mit dem 2:2. Obwohl der 17-Jährige danach gegen die Beinschrauben seines Gegners kein Rezept mehr fand, überzeugte er mit einem starken Auftritt. Als klarer Chef auf der Matte behauptete sich zum Abschluss der einseitigen Partie der Altmeister Jonas Bossert mit einem souveränen Erfolg gegen Jan Walker. Der Rekordmeister überliess den Schwyzern nur die Brosamen.
«Einige Duelle sind nicht nach meinen Vorstellungen gelaufen. Die Niederlage von Andreas Burkhard war beispielsweise völlig unnötig. Unser Gegner hatte einen sehr guten Lauf und ist nach wie vor eine Wucht»,
resümierte Urs Bürgler, Cheftrainer von Einsiedeln.
In der NLB liess sich Oberriet-Grabs wie schon 2019 als Schweizer Meister feiern. Die Rheintaler bestreiten nun am kommenden Samstag auswärts gegen Hergiswil LU das Barrageduell um den sechsten Platz in der NLA. Brunnen holte nach der Finalniederlage gegen Oberriet-Grabs die Silbermedaille.
NLA. Mannschaftsmeisterschaft. Halbfinals (1. Kampf): Einsiedeln – Willisau 11:29. Kriessern – Freiamt 12:24.
Einsiedeln – Willisau Lions 11:29
57 kg: Oleskandr Golin – Florian Schärli 4:0. – 61 kg: Magomed Dzhavadov – Dimitar Sandov 0:4. – 65 kg: Lars Neyer – Lukas Bossert 3:1. – 70 kg: Jan Neyer – Roger Heiniger 0:4. – 75 kg: Adrian Mazan – Florian Bissig 3:1. Jan Walker – Jonas Bossert 0:4. – 80 kg: Yves Neyer – Tobias Portmann 1:3. – 86 kg: Andreas Burkard – Daniel Häfliger 0:4. – 97 kg: Sascha Schmid – Stefan Reichmuth 0:4. – 130 kg: Sven Neyer – Delian Alishahi 0:4.