Unihockey
Nach 4:3 im Viertelfinal: Zug United steht erstmals im Playoff-Halbfinal

Dank des 5:2-Heimsiegs im siebten und entscheidenden Spiel gegen Malans spielen die Zuger Unihockeyaner nun gegen die Grasshoppers.

Ruedi Burkart
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Zugs Alexander Larsson (am Ball) schüttelt den Bündner Valentin Schubiger ab.

Zugs Alexander Larsson (am Ball) schüttelt den Bündner Valentin Schubiger ab.

«Siebte Spiele in einer Serie spielt man nicht, man gewinnt sie.» Dieses Zitat aus der weiten Welt des Sports nahmen sich die Zuger am Samstag zu Herzen. Vor über 800 begeisterten Zuschauenden siegten sie im TV-Spiel gegen Alligator Malans mit 5:2. Dies vor allem dank eines Kniffs von Trainerfuchs Antti Ruokonen. Der Zuger Übungsleiter liess im dritten Drittel die explosive Schweden-Linie mit Andersson, Hallén und Larsson von der Leine, defensiv abgesichert durch Captain Mock und Staub. Ruokonen spielte zudem die letzten 20 Minuten mit zwei Linien – mit durchschlagendem Erfolg: Die Zentralschweizer gewannen dieses Drittel mit 5:1.

Es waren noch keine vier Minuten gespielt, da zeigte Severin Nigg erstmals, wie man am Zugersee den Bündner Alligator zu zähmen gedachte. Zugs Nachwuchs-Nationalspieler beförderte den Malanser Christoph Camenisch bei einem Zweikampf gleich einmal unsanft über die Bande direkt in die Leuchtreklame. Diese hatte nach dem Aufprall einen Knick, Camenisch spielte mit einem Brummschädel weiter. «Das war sehr unglücklich und keine Absicht von mir», entschuldigte sich Nigg nach Spielschluss. Der berühmte Schuss vor den Bug des Gegners war es gleichwohl.

Es entwickelte sich ein von der Taktik geprägtes Spiel, in dem sich in erster Linie die beiden Torhüter – bei Zug war Routinier Petter Nilsson im Kasten– auszeichnen konnten. Die beiden Goalies waren auch der Hauptgrund, warum nach zwei gespielten Abschnitten erst ein einziges Tor gefallen war: Kevin Berry stand nach 24 Minuten mutterseelenalleine vor Nilsson und netzte ungestört zum 0:1 aus Zuger Sicht ein.

Der Schachzug von Zug-Coach Ruokonen

Sollte das bereits die Entscheidung gewesen sein? Würde Zug auch dieses Jahr die Qualifikation für den Halbfinal verpassen? Keineswegs. Denn Zug-Chefcoach Antti Ruokonen stellte in der zweiten Pause um, beorderte Nigg aus der Schweden-Linie mit Andersson und Hallén und brachte Larsson. Nigg bildete fortan mit Maurer und Furger die Schweizer Linie. Andersson (43.) und Mock (45.) glichen jeweils die Malanser Führung aus, danach stellte wiederum Mock mit dem 3:2 neun Minuten vor Ende der regulären Spielzeit die Weichen auf Sieg. Angetrieben von den begeisterten Fans auf der Tribüne und dem Trommelwirbel von Superfan Thomas liessen sich die Zentralschweizer nicht mehr übertölpeln. Zwei Empty-Netter von Hallén zum 4:2 (59.) und 5:2 (60.) besiegelten schliesslich die erste Halbfinalteilnahme von Zug United. Mit 1:3 lagen die Zentralschweizer gegen Malans nach vier Partien im Elend, verloren unter anderem mit 3:12 und 0:9 und drehten die Serie doch noch.

«Wir haben den Glauben an uns nie verloren und immer vorwärtsgeschaut»,

erklärt Severin Nigg. So einfach kann das manchmal sein. Mit ein Grund für die Auferstehung der Zuger: Nach dem 0:9 in Spiel 4 liess Ruokonen sein NLA-Kader in einem Trainingsspiel gegen die Zuger U21 an­treten und die Youngsters das Spielsystem von Malans praktizieren. Mit Erfolg, wie die folgenden drei Siege in Serie zeigten. Auch dank des eigenen Nachwuchses – der seit vergangenem Sonntag im Playoff-Final gegen Rychenberg Winterthur spielt – schafften die Zuger den Turnaround.

Und so spielen die euphorisierten Zentralschweizer ab dem kommenden Samstag als Qualifikationsvierte gegen den Sieger der Regular Season, die Zürcher Grasshoppers (glattes 4:0 im Viertelfinal gegen Uster). Was liegt drin, Severin Nigg? «Wir gehen sicher nicht chancenlos in die Partien. Klar ist GC der Favorit. Aber wir haben gegen sie diese Saison auch schon gewonnen.» Mit 7:6 nach Verlängerung war das in der letzten Qualifikationsrunde.

Unihockey

Männer. NLA. Playoff-Viertelfinal (best of7). 7. Spiel: Zug United (4.) – Malans (6.) 5:2 (0:0, 0:1, 5:1). – Schlussstand 4:3. – Halbfinals (ab 2. April): Grasshoppers (1.)– Zug United. Köniz (2.) – Wiler-Ersigen (3.).

Auf-/Abstieg NLA/NLB.(best of 7).1.Runde: Thurgau (1. NLB) – Thun (12. NLA) 8:4 (2:3, 2:0, 4:1. Basel Regio (2. NLB) – Sarnen (11. NLA) 7:3 (3:1, 2:1, 2:1).

Zug United – Malans 5:2 (0:0, 0:1, 5:1)
Stadthalle Zug. – 822 Zuschauer. – SR Schädler, Preisig.
Tore: 24. Berry (Braillard) 0:1. 43. Andersson (Larsson) 1:1. 45. (44:19) Buchli (Rohner) 1:2. 45. (44:34) Mock (Hallén) 2:2. 51. Mock (Larsson) 3:2. 59. Hallén (Andersson/Malans ohne Goalie) 4:2. 60. Hallén (Andersson/Malans ohne Goalie) 5:2.
Strafen: keine.
Zug United: Nilsson; Mock, Staub; Uhr, Knüsel; Menon, Schelbert; Hallén, Nigg, Andersson; Larsson, Bäcklin, Furger; Maurer, Stocker, Andri Flütsch; Neidhart, Egli, Odermatt, Tobias Flütsch, Khan.
Bemerkungen: 33. Pfostenschuss Tromm.– 57:40 Time-out Malans, danach Malans ohne Torhüter.