«Rhythmus nie richtig gefunden»

Nachgefragt

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Am Samstag blieb Gregor Deschwanden (Bild) in der Qualifikation hängen. Gestern schaffte der 26-Jährige aus Horw den Sprung unter die besten 50, verpasste aber mit Rang 36 und einer Weite von 122 Metern den Finaldurchgang um rund fünf Meter.

Gregor Deschwanden, wie haben Sie in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag geschlafen?

Natürlich hat mich die verpasste Qualifikation genervt, doch den Schlaf hat sie mir nicht geraubt.

Gestern verbesserten Sie sich gegenüber der Qualifikation im 1. Durchgang um 2 Meter. Trotzdem hat es nicht für den Finaldurchgang gereicht.

Die Skiführung war nicht optimal, somit war der Speed um einen oder zwei km/h zu tief, was sicher fünf Meter an Weite kostete. Zudem sprang ich zu wenig aktiv vom Schanzentisch, wodurch der Schwerpunkt in der Luft nicht optimal stimmte. Trotzdem hatte ich während des Fluges ein gutes Gefühl, aber die Weite von 122 Metern entsprach nicht dem Gefühl.

Dann reisen Sie enttäuscht aus Engelberg ab?

Natürlich bin ich enttäuscht, natürlich habe ich mir mehr erhofft. Ich wollte den nächsten Schritt machen, wollte auf meinen Grundsprung noch einen drauflegen, wollte mich beide Male für den Finaldurchgang qualifizieren und Weltcup-Punkte holen.

Dennoch: Engelberg ist nicht Ihre Lieblingsschanze.

Ich bin eigentlich gut mit der Schanze zurechtgekommen, ich habe einfach den Rhythmus nie ganz gefunden. Das hat aber nichts mit der Schanze zu tun. Ich muss meine beste Leistung abrufen können, egal, auf welcher Schanze ich springe und welche Bedingungen herrschen.

Auf welchen Anlagen fühlen Sie sich besonders wohl?

Auf den Sprunganlagen von Sapporo in Japan und vor allem im deutschen Oberstdorf. Dort habe ich wohl auch am meisten Trainingssprünge absolviert, auch weil die Schanze nahe bei der Schweizer Grenze liegt.

Dann sollte Ihnen der Start zur Vierschanzentournee am 29. Dezember in Oberstdorf ja gelingen?

Das hoffe ich natürlich, zumal wir diese Woche noch in Oberstdorf trainieren werden.

Wie verbringen Sie Weihnachten?

Die Weihnachtstage verbringe ich mit meiner Familie – am Heiligabend bei meinem Bruder, am Weihnachtstag bei meinen Eltern in Horw. Ich nutze diese Zeit auch als aktive Erholung, denn die letzten Wochen haben viel Kraft gekostet. (le)