An den Swiss Rowing Indoors gewinnt der organisierende See-Club Zug einen Meistertitel und freut sich dank über 600 Athleten in der heimischen Sporthalle auch über einen Teilnehmerbestwert.
Christian Steiger
An den Swiss Rowing Indoors in der Zuger Sporthalle konnten zwei neue Schweizer Rekorde verzeichnet werden. Mit der Zeit von 6:51,9 Minuten zeigte die Einer-Weltmeisterin Jeannine Gmelin, dass sie in ausgezeichneter Verfassung ist. Bei den Frauen Leichtgewicht setzten Frederique Rol – die Doppelzweierpartnerin der Baarerin Patricia Merz – in der Weltklassezeit von 7:09,5 Minuten ebenfalls eine Bestmarke.
Als erstes Ass des organisierenden See-Clubs Zug war Jana Nussbaumer, die Bronzemedaillengewinnerin der vergangenen Junioren-WM, bei den U19-Juniorinnen am Start. In einem gleichmässigen und kontrollierten Rennen konnte sie den Titelgewinn aus dem Vorjahr wiederholen. Sie liess sich vom Schnellstart von Célia Dupré (Club Aviron Vesenaz) nicht aus der Ruhe bringen. «Ich wusste, dass Célia am Start voll rausgehen würde, aber ich wusste auch, dass sie diese Pace nicht durchsteht. Mehr Respekt hatte ich vor dem Endspurt von Olivia Negrinotti. Auf der Strecke konnte ich den Vorsprung auf sie aber stetig ausbauen, sodass sie für mich keine Gefahr mehr war», kommentiert Nussbaumer ihr siegreiches Rennen. Sie gewann in 7:11,2 Minuten das Rennen über die virtuelle 2000-Meter-Strecke.
Die Zuger Leichtgewichtsruderin Patricia Merz, EM-Bronzemedaillengewinnerin im Skiff, stellte sich ihrer langjährigen Doppelzweierpartnerin Frederique Rol (Lausanne-Sports Aviron) und der Hünenbergerin Ladina Meier (RC Thalwil). Von Beginn weg übernahmen die drei Favoritinnen im Rennen den Lead. Meier versuchte die Pace von Rol mitzugehen und zollte ihrem forschen Tempo Tribut, wurde von Merz bald abgefangen und auf Distanz gehalten. Rol zeigte ein sehr starkes Rennen, liess der Zuger Titelverteidigerin keine Chance und siegte in erwähnter neuer Rekordzeit. Merz wurde Zweite (7:17,7), Meier verfehlte das Podest als Vierte. Trotz der verpassten Titelverteidigung zeigt sich Merz alles andere als zerknirscht: «Mit dem Rennen bin ich zufrieden, und es freut mich vor allem, dass es Frederique wieder besser geht.» Aufgrund einer Verletzung musste Rol ihren Trainingsumfang reduzieren, und so fehlte Merz im letzten Jahr eine starke Partnerin für den Doppelzweier, denn nur dieser ist bei den Leichtgewichten olympisch. Man darf gespannt sein, was die zwei dieses Jahr auf internationalem Parkett bieten werden.
Ähnlich wie Patricia Merz äusserte sich Andri Struzina vom See-Club Zug. Er wurde im Rennen der Leichtgewichts-Männer mit nur 0,4 Sekunden Rückstand auf Fiorin Rüedi (Grasshopper-Club Zürich) auf den zweiten Platz verwiesen. «Es schmerzt schon etwas, wenn man nach einem guten Rennen am Schluss noch knapp überspurtet wird. Fiorin war noch nie so schnell, er hat grosse Fortschritte auf dem Ergometer gemacht. Dies stimmt mich für die Weltcuprennen zuversichtlich, denn da sitzen wir im gleichen Boot.» Im selben Rennen fuhr der zweite U23-Weltmeister vom See-Club Zug, Matthias Fernandez, mit einer Zeit von 6:18,6 auf den guten sechsten Platz. Die jungen Leichtgewichtsruderer erzielten Ergometerzeiten im Bereich der Olympiasieger von Rio, was einiges für die kommende Freiluftsaison erwarten lässt.
Neben den Spitzenruderern des Stadtzuger Rudervereins konnten sich auch die Junioren gut in Szene setzen. Bei den Junioren U17 gewann Noe van Messel in einem Feld von 79 Startern die Bronzemedaille. Auch David Kuylen, der neu dem U19-Juniorennationalkader angehört, fuhr gut und platzierte sich in einem Feld von 93 Startern mitten unter seinen Kaderkollegen auf dem siebten Platz. Das ausgezeichnete Mannschaftsresultat der Zuger rundete Kurt Struzina, der Vater von Andri, mit einem Sieg bei den Master 50 plus ab.
Auch der Ruderclub Cham war mit einigen Teilnehmern vertreten. Am nächsten am Podestplatz dran war Nicole Schmid (U17-Juniorinnen) als Fünfte.