SARNEN: Hallenschwinget: Eine Schwyzer Angelegenheit

Trotz gestelltem Schlussgang genügte Mike Müllestein der Vorsprung für den alleinigen Sieg. Joel Wicki beeindruckte bei seinem Comeback.

Simon Gerber
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Pattsituation im Schlussgang: die beiden Schwyzer Reto Nötzli (links) und Mike Müllestein. (Bild: Pius Amrein (Sarnen, 12. März 2017))

Pattsituation im Schlussgang: die beiden Schwyzer Reto Nötzli (links) und Mike Müllestein. (Bild: Pius Amrein (Sarnen, 12. März 2017))

Simon Gerber

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So wünscht man sich als Neu­eidgenosse den Start in die neue Saison. Mit Mike Müllestein gewann einer der Favoriten erstmals den Hallenschwinget in Sarnen. Nach dem gestellten Auftakt gegen Lutz Scheuber brachten den 27-Jährigen vier Maximal­noten, im fünften Duell gegen Joel Wicki, in den Schlussgang. In diesem genügte dem gelernten Zimmermann nach einem lebhaften Kampf gegen den Kantonsrivalen Reto Nötzli ein Unentschieden. «Taktisches Geplänkel liegt mir nicht. Deshalb ging ich voll in die Offensive, was sich diesmal nicht auszahlte», sagte der Schwyzer.

Der Formstand sei noch nicht perfekt, aber auf diesen Sieg lasse sich aufbauen. Am 28. Februar wurde Mike Müllestein Vater eines Nick. «Neben dem harten Training hat mir die Geburt viel Auftrieb gegeben», so Müllestein. Dass der Schlussgang zu einer schwyzerischen Angelegenheit wurde, dafür sorgte Reto Nötzli. Nach dem Unentschieden zum Auftakt gegen Martin Zimmermann holte der Turnerschwinger hohe Noten und klassierte sich zuletzt im zweiten Rang, punktgleich mit Joel Wicki und Lutz Scheuber.

Geglücktes Comeback von Wicki

Nach Mass begann die Saison auch für Joel Wicki. Der Luzerner war bis zum vierten Gang mit ebenso vielen Siegen noch klar auf Schussgangkurs. Im fünften Durchgang wurde der Sörenberger mit einem Hüfter von Mike Müllestein eiskalt erwischt. Der 20-Jährige beeindruckte die 1000 Zuschauer mit einer vielseitigen Technik. Er bodigte die Gegner nicht nur mit dem berüchtigten Kurz, sondern auch mit Wyberhaken und innerem Haken.

«Bis zum vierten Durchgang lief der Wettkampf für mich perfekt, umso ärgerlicher ist denn auch die Niederlage im Kampf um die Schlussgangqualifikation. Mike Müllestein hat im richtigen Moment das Richtige getan», erklärt der Baumaschinenmechaniker. Mit seinem Comeback sei er sehr zufrieden, obwohl er nach der langen Sportler-RS gegen Schluss des Wettkampfes eine gewisse Müdigkeit verspürte.

Benji von Ah dagegen erlebte nach einer langen Verletzungspause bei seinem Comeback einen durchzogenen Wettkampf. Der Giswiler blieb zwar ohne Niederlage, musste jedoch drei gestellte Gänge in Kauf nehmen. «Konditionell bin ich parat, aber die Explosivität fehlt momentan noch etwas. Daran werde ich noch arbeiten», sagte der Turnerschwinger im Wissen, dass sein Ellbogen wieder hält.

Der Titelverteidiger Andreas Ulrich fiel nach der zweiten Niederlage des Tages gegen Marcel Bieri auf den siebten Rang zurück. «Was mich positiv stimmt, ist, dass meine Schwünge funktionieren. Das ist das Wichtigste», zeigt sich Ulrich zuversichtlich. Die genau gleiche Punktzahl wie Ulrich erreichte mit Marcel Mathis ein weiterer Eidgenosse mit drei gestellten Duellen.

Sarnen. Hallenschwinget (187 Schwinger, 1000 Zuschauer). Schlussgang: Mike Mülle­stein (Steinen) gegen Reto Nötzli (Pfäffikon) nach 10 Minuten gestellt. – Rangliste: 1. Müllestein 58,00. 2. Nötzli, Joel Wicki (Sörenberg) und Lutz Scheuber (Büren), je 57,75. 3. Bruno Linggi (Goldau), Marcel Bieri (Edlibach), je 57,50. 4. Martin Zimmermann (Ennetbürgen), Stefan Kenel (Oberarth) und Lukas Bernhard (Engelberg), je 57,25.

Oberdiessbach. Hallenschwinget (119 Schwinger, 375 Zuschauer). Schlussgang: Fritz Ramseier (Süderen) bezwingt Severin Schwander (Villeneuve) in der 8. Minute mit Lätz und Nachdrücken am Boden. – Rangliste: 1. Ramseier 59,00. 2. Simon Mathys (Walliswil) und Simon Röthlisberger (Leimiswil), je 57,50. 3. Alfred Graber (Biglen) 57,25. 4. Christian Rüegsegger (Lauperswil) 57,00. 5. Kurt Fankhauser (Trubschachen), Adrian Schenk (Eggiwil) und Marco Bernhard (Urtenen), je 56,75. 6. Schwander und Niklaus Wüthrich (Schangnau), je 56,50.