Der SC Kriens hat die Challenge-League-Saison nach dem Aufstieg auf Rang 8 abgeschlossen. SCK-Trainer Bruno Berner (41) im Interview.
Es wäre allen Kriens-Anhängern lieber gewesen, der Abstiegskampf wäre weniger knapp und früher entschieden gewesen.
Bruno Berner: Wir haben in 36 Spielen 36 Punkte geholt. Ein Punkt pro Spiel, das war das Minimalziel. Bis zur Winterpause hatten wir das Gefühl, wir seien im Vergleich mit dem, was wir geleistet haben, schlecht weggekommen. Die Anpassungen und Korrekturen haben dann gegriffen, insbesondere das dritte Viertel der Saison war sehr gut. Im letzten Viertel ist uns der Sprit ausgegangen, haben wir den Sprung auf 40 Punkte verpasst. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen. Es darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass wir nebst sechs Spielen mehr im Vergleich mit der Vorsaison auch im Cup lange dabei waren.
Was muss sich ändern, damit der Abstiegskampf auch nächste Saison erfolgreich bewältigt wird?
Zuerst sage ich: Der SC Kriens hat bewiesen, dass er eine Bereicherung für die Challenge League ist. Aber wir haben viele Spiele am Schluss, in den letzten 10 bis 15 Minuten aus den Händen gegeben. Das kann auch bedeuten: Wir brauchen mehr Qualität, die ich von der Ersatzbank aus einwechseln kann. Mir stand ein relativ grosses Spielerkader zur Verfügung, aber ich tendiere zu weniger Breite und zu mehr Qualität.
Welche Veränderungen wird es im Spielerkader geben?
Es ist die Aufgabe des Sportchefs, die Mannschaft zusammenzustellen. Ich fordere nicht, aber ich gebe Empfehlungen ab, und jeder Transfer erfolgt in Absprache mit mir. Klar ist auch, dass wir uns von Spielern trennen werden, dass der eine oder andere wird gehen müssen.
Absteiger Rapperswil-Jona hat es im verflixten zweiten Jahr nach dem Aufstieg erwischt. Die Ostschweizer haben aber dreimal mehr gewonnen als Kriens und insgesamt sogar ein Tor mehr erzielt. Das muss Sie nachdenklich stimmen.
Aber schauen Sie bitte auch auf die Niederlagen: Rapperswil hat sieben Partien mehr verloren als Kriens. Doch ich weiss, worauf Sie hinaus wollen. Es ist klar, wir wollen nächste Saison mehr gewinnen. Und was braucht es dazu? Wir müssen im Mittelfeld bestimmter Fussball spielen und mehr Tore schiessen.
Sie sind ehemaliger Nationalspieler, waren Profi in England und Deutschland. Was halten Sie vom SC Kriens?
Sehr, sehr viel. Der SC Kriens ist ein Club mit einem grossen Herz. Und nur so war es für uns möglich, diese Saison zu überstehen. Diesen Ligaerhalt darf der Verein sogar höher werten als den Aufstieg in die Challenge League.
(tbu.) Der SC Kriens braucht für die neue Saison einen neuen Assistenten an der Seite von Chefcoach Bruno Berner. Der bisherige, Nicola Marunic, verlässt den SCK nach nur einem Jahr und wird Trainer beim FC Concordia Basel. Neben dem Abgang von Stürmer Saleh Chihadeh (FC Thun) ist unterdessen auch der Wechsel von Fisnik Hasanaj zu YF Juventus Zürich definitiv. Um ein Jahr in Kriens verlängert haben in den vergangenen Tagen Torhüter Sebastian Osigwe und Verteidiger Manuel Fäh.
* Aufsteiger in die Super League. ** Barrage-Teilnehmer. + Absteiger.