1. Liga
Nach spektakulärem Tor-Feuerwerk: Der FC Solothurn schlägt Aufsteiger Muri 6:2

Die Solothurner drehten nach einer durchzogenen Startphase auf und erzielten noch vor dem Pausentee eine 2:0-Führung. In der zweiten Hälfte setzte sich dann die geballte Offensivkraft des FCS durch, welcher zwischenzeitlich auf ein klares 6:0 erhöhen konnte. Den Gästen gelangen gegen Spielende zwei Anschlusstreffer zur Resultatkorrektur.

Noah Born
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Der FC Solothurn zeigte gegen den Aufsteiger FC Muri sein ganzes Können am Ball. Im Bild: Flügelspieler Hannes Hunziker.

Der FC Solothurn zeigte gegen den Aufsteiger FC Muri sein ganzes Können am Ball. Im Bild: Flügelspieler Hannes Hunziker.

Hans Peter Schläfli

«Der Saisonstart ist uns definitiv gelungen mit den beiden Auftaktsiegen. Doch wir sind uns bewusst, dass wir gegen zwei Aufsteiger gespielt haben und im Verlauf der Spielzeit auf stärkere Gegner treffen werden», sagte FCS-Sportchef Hans-Peter Zaugg nach dem ersten Heimspiel der angebrochenen Saison. Seine Mannschaft zitterte sich letzte Woche im Auftaktspiel gegen den aufgestiegenen FC Emmenbrücke zu einem knappen 3:2-Auswärtssieg. Im Aufeinandertreffen mit dem nächsten Liganeuling fiel das Endresultat deutlicher aus: Der FC Solothurn siegte 6:2 gegen einen unterlegenen FC Muri.

Mittelfeldakteur Keranovic mit seinem Debüt im FCS-Trikot

Hingegen dem Saisonstarterfolg in Luzern veränderte Cheftrainer Thomas Binggeli seine Aufstellung nur auf einer Position. Neuzugang Adijan Keranovic, welcher vom FC Schötz in die Ambassadorenstadt wechselte, beerbte die Position von Noah Probst. Der junge Mittelfeldspieler musste zunächst auf der Bank platznehmen. Im Tor erhielt erneut Severin Fankhauser das Vertrauen seines Trainers.

Für FCS-Stürmer Emmanuel Mast (Nr. 9) war die Partie bereits früh zu Ende.

Für FCS-Stürmer Emmanuel Mast (Nr. 9) war die Partie bereits früh zu Ende.

Hans Peter Schläfli

Die Startphase der zweiten Saisonpartie verlief nicht nach Plan des FCS. Bereits zu Spielbeginn suchten die Gäste aus dem Aargau den Weg zum gegnerischen Gehäuse. Bei den Solothurnern schlichen sich zudem vermehrt Fehlpässe und Unkonzentriertheiten ins Aufbauspiel ein. Diese Anfangsnervosität konnte das Heimteam mit fortlaufender Spielzeit ablegen und eigene gefährliche Torchancen kreieren. Ein herber Rückschlag für die FCS-Offensive ereignete sich in der 27. Spielminute, als Stürmer Emmanuel Mast verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Der 24-Jährige erhielt in einem Zweikampf einen Schlag gegen den Kopf und wurde durch Mica Zimmermann ersetzt.

Doppelschlag kurz vor der Halbzeitpause

Der FC Solothurn setzte sich gegen Ende der ersten Halbzeit in der gegnerischen Hälfte fest und kombinierte sich zahlreiche Möglichkeiten heraus. In der 42. Spielminute konnte sich das Heimteam für die Offensivbemühungen belohnen. Mica Zimmermann verwertete einen Steilpass zur verdienten Führung, indem er das Spielgerät gekonnt um Torhüter Michael Wehrli zirkelte. Auf den Torerfolg folgten prompt Proteste des FC Muri, da der Unparteiische zuvor ein vermeintliches Handspiel nicht abpfiff. Dennoch zählte der 1:0-Führungstreffer.

Tief in der Nachspielzeit erarbeitete sich der FC Solothurn einen Eckball. Die Gäste waren bei der Ausführung des Corners gedanklich wohl bereits in der Kabine, denn Philippe Gerspacher konnte im Strafraumzentrum unbedrängt zum 2:0 einköpfen. Ein gelungener Abschluss der Starthälfte aus Sicht der Hausherren.

FCS-Captain Marco Mathys (l.) im Zweikampf.

FCS-Captain Marco Mathys (l.) im Zweikampf.

Hans Peter Schläfli

Offensive Dominanz und eiskalte Effizienz der Gastgeber

Zu Beginn der zweiten Halbzeit forcierten die Solothurner weiterhin ihren blitzschnellen Angriff. Vier Zeigerumdrehungen nach dem Wiederanpfiff hämmerte Mica Zimmermann das Spielgerät zur dritten FCS-Treffer in die Maschen. Muri-Keeper Wehrli konnte den harten Abschluss nicht vollständig parieren. Der FC Solothurn lies auch nach diesem Torerfolg nicht locker und baute in der 64. und 70. Minute ihre Führung weiter aus. Zuerst traf der eingewechselte Noah Probst, worauf Sofian Domoraud Operi das Score auf 5:0 stellte. Beide Treffer kombinierten sich die Solothurner hervorragen heraus.

Knapp zehn Minuten vor Spielende kam es noch bitterer für die Gäste aus Muri. Ein lascher Distanzversuch von Solothurns Captain Marco Mathys musste der FCM-Schlussmann Michael Wehrli passieren lassen. Auf den Treffer zum 6:0 folgte jedoch eine Reaktion der Aargauer. Zunächst erzielte Joao Miguel Ferreira den Ehrentreffer für den Aufsteiger, nachdem er von der Solothurner Defensive nicht angegangen wurde. Danach fasste sich Muris Innenverteidiger Belmin Mrkonja in der 87. Spielminute ein Herz und verkürzte gekonnt zum 2:6. Das Aufbäumen der Gäste kam jedoch zu spät, denn der FC Solothurn verwaltete die restliche Spielzeit ohne weitere Treffergefahr zu Ende.

Thomas Binggeli kennt die Gefahr, welche ein Aufsteiger zum Saisonbeginn ausstrahlen kann: «Es ist immer gefährlich gegen Liganeulinge zu spielen, denn sie nehmen meist den Schwung aus ihrer Aufstiegssaison mit und haben nichts zu verlieren.» Mit der Leistung seiner Mannschaft war der Cheftrainer sichtlich zufrieden:

«Zu Beginn hatten wir noch etwas Mühe, doch dann kamen wir besser in die Partie und fanden zu unserem Spiel. Als uns der Gegner im Laufe der Partie mehr Räume zusprach, konnten wir unsere ganzen Qualitäten optimal nutzen. Die hohe Führung konnte ich dann nutzen, um unseren jungen Spielern eine Chance zu geben, was für sie sehr wichtig ist.»

Dennoch fügt er an: «Jedoch haben mir die letzten zehn Minuten und die zwei Gegentreffer gezeigt, dass wir noch nicht ganz da sind, wo wir eigentlich hin möchten. Aber die jungen Spieler müssen solche Situationen selbst erleben.»

Für den FC Solothurn steht bereits am Freitag die nächste Partie vor der Tür. Im Rahmen des Schweizer Cups treffen die Solothurner auswärts auf den FC La Chaux-de-Fonds.

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