Startseite
Sport
Kriens-Luzern beendet das Handballjahr mit einem souveränen 33:22-Sieg gegen den RTV Basel.
«Ich hoffe, dass wir bald wieder Zuschauer haben.» So lautet der sportliche Neujahrswunsch von Goran Perkovac, dem Trainer des HC Kriens-Luzern. Das einzige, was seiner Mannschaft gestern nämlich fehlte, das war der Applaus von der Tribüne. Den hätte es gewiss reichlich gegeben, denn beim 33:22-Sieg gegen den RTV Basel gelang den NLA-Handballern aus der Zentralschweiz ein gelungener Auftritt. «Haben die Spieler schon abgeschaltet? Im letzten Spiel des Jahres ist es mit der Einstellung immer ein bisschen heikel. Doch wir haben souverän gespielt, ich bin sehr zufrieden», befand Perkovac.
Trotz trister Atmosphäre ging Kriens-Luzern konzentriert ans Werk, wies den achtklassierten Aussenseiter von Beginn weg in die Schranken. Vor allem die Abwehr, egal ob im 3:2:1- oder 6:0-Verbund, machte einen soliden Job und wusste auch um die Präsenz eines sehr gut aufgelegten Torhüters Paul Bar. Die Basler taten sich auf der Suche nach Lücken schwer, ihr Topskorer Alexander Spende, der seinen Vertrag kürzlich bis 2024 verlängerte, kam nicht auf Touren, verbuchte am Ende bei elf Abschlüssen eine Trefferquote von nur 18 Prozent. Nach einer Viertelstunde führten die Krienser mit vier Toren Differenz (8:4), definitiv abzusetzen vermochten sie sich zunächst allerdings nicht. Dies lag daran, dass sich auch in ihr Angriffsspiel zu viele Fehler einschlichen. «Die Chancenauswertung muss besser werden», sagte Perkovac als Fazit für die gesamte erste Saisonhälfte.
Ohne ihren besten Torschützen Hleb Harbuz, der zur Therapie seiner Kapselverletzung im Knie bereits nach Weissrussland zurückgereist ist, mangelte es dem Angriff an Ideen und Durchschlagskraft. Bis zur 47. Minute und einem Rückstand von 17:22 blieben die Basler deshalb einigermassen im Spiel, das Niveau war generell eher bescheiden. Dann kam der Ball zum Krienser Spielmacher Janus Lapajne, der passte zu Kreisläufer Filip Gavranovic, welcher wiederum Flügel Ramon Schlumpf mit einem No-Look-Zuspiel in seinem Rücken bediente. Schlumpf vollendete den sehenswerten Angriff mit einem Wurf ins lange hohe Eck – es war bis dahin ein seltenes Highlight, in dem sich Kreativität, Präzision und Spielfluss vereinten. Und es war gleichzeitig der Startschuss zur Krienser Kür, denn fortan hatte Basel, sichtlich demoralisiert, der Wucht des Gegners nichts mehr entgegenzusetzen.
Herrscht nun Freude, dass die Winterpause kommt? «Nein, wir hatten schon genug Pausen», fand Geschäftsführer Nick Christen schon vor dem Spiel. Und Trainer Perkovac meinte nach dem Erfolg, der sein Team wieder auf Platz eins hievt: «Wir sind gerade in Fahrt gekommen, nun folgt schon der nächste Unterbruch.» Angesprochen sind die vielen Spielverschiebungen nach positiven Coronatests, hinzu kam die eigene Quarantäne im November. Nun ruht der Spielbetrieb bis zum 2. Februar, dann gastiert Kriens-Luzern zum Spitzenkampf in Schaffhausen. «Es wird schwierig, eine vernünftige Vorbereitung zu planen», so Perkovac. «Testspiele werden wegen Corona kaum möglich sein.»
Kriens Luzern – RTV Basel 33:22 (15:11)
Krauerhalle. – SR Jergen/Zaugg. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Kriens-Luzern, 1-mal 2 Minuten gegen Basel.
Kriens-Luzern: Bar (13 Paraden)/Eicher (2); Idrizi, Papez (2/2), Lapajne (6), Rellstab (5), Schlumpf (6), Gavranovic (4), Lavric (1); Piroch (2), Oertli (5), Delchiappo, Blättler (1), Wanner (1).
RTV Basel: Willimann (11 Paraden)/Klauer; Ramseier (2), Karvatski (3), Spende (2), Krause (2), Berger (1), Khadkevich (3); Stamenov, Buob (1), Voskamp (6/1), Engler (2), Basler, Karthigaikumar, Schärer.
Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Harbuz (verletzt), Basel ohne Esono Mangue (krank). Lapajne schiesst Penalty an den Pfosten (6./3:1). Spende schiesst Penalty an die Latte (14./6:4).