Radexperte Tom Mustroph zum Tourausschluss von Peter Sagan an der Tour de France.
Der Weltmeister wird vom wichtigsten Rennen seines Sports ausgeschlossen. Nicht weil er dopte. Nicht weil er sich einen Sieg erkaufte. Das alles gab es im Radsport – oft ohne grosse Konsequenzen. Peter Sagan hatte das Pech, dass er in einem Sprint, der zugegebenermassen sehr ruppig war, den Ellenbogen ausfuhr. Ob der Ellenbogen tatsächlich den schlimmen Sturz seines Rivalen Mark Cavendish auslöste, war auch nach langem Studium der TV-Bilder nicht zu entscheiden.
Die Jury wertete den Ellenbogen aber als gefährlich. Und so bitter es für Sagan selbst ist, von der Tour de France ausgeschlossen zu sein, so viele Kollegen, Freunde und Fans es auch gibt, die die Entscheidung als «zu hart» kritisieren – es wurde zur rechten Zeit ein neuer Standard gesetzt. Als «Weckruf für alle, sich wieder an die Regeln zu erinnern», bezeichnete etwa der deutsche Sprinter Marcel Kittel den Juryentscheid.
Für die Sicherheit aller ist es besser, die Ellenbogen bleiben in Zukunft angelegt und die Sprints verlaufen wieder parallel zum Strassenrand und nicht diagonal wie eben auch bei dem Sprint, der Mark Cavendish die Schulter brach und zur roten Karte für Sagan führte.
Tom Mustroph, Radexperte