Handball-Cup
Es kommt zum Showdown: Die Spono Eagles und der LK Zug treffen im Cupfinal aufeinander

Spono Eagles gegen LK Zug: Am 7. Mai kommt es bei den Frauen im Cupfinal zum Zentralschweizer Derby. Zug setzt sich im Halbfinal gegen Brühl durch. Die Nottwilerinnen bezwingen Herzogenbuchsee.

Stephan Santschi
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Nottwils Catherine Csebits (pink) gegen Herzogenbuchsees Laura Rotonda (links) und Malin Rieder.

Nottwils Catherine Csebits (pink) gegen Herzogenbuchsees Laura Rotonda (links) und Malin Rieder.

Boris Bürgisser

Nie trafen sie sich in einem Schweizer Cupfinal, und nun wird es innert Jahresfrist bereits zum zweiten Zentralschweizer Endspiel kommen. Wie schon letzte Saison, als der LK Zug mit einem 29:26 den Pokal gewann, wird es auch heuer wieder zum Duell mit den Spono Eagles kommen. Während der LKZ am Samstag zu einem dramatischen 27:25-Sieg beim LC Brühl kam, hatten die Nottwilerinnen in ihrem Halbfinal gegen Underdog Herzogenbuchsee mehr Probleme als erwartet, siegten letztlich aber mit 34:28. Doch alles der Reihe nach.

Die Zugerinnen lieferten sich mit Rekord-Cupsieger Brühl einen Abnützungskampf. Zwar lagen sie nach 47 Minuten mit fünf Toren im Vorsprung (24:19), am Ende drohte die Partie aber noch zu kippen. Brühl stellte in der Schlussphase auf eine 5:1-Abwehr um, sorgte im Angriffsspiel des LKZ für Hektik, glich in der 56. Minute zum 25:25 und hatte anschliessend sogar die Chance, erstmals in diesem Spiel in Führung zu gehen. Der Abschluss von Flügelspielerin Fabienne Tomasini landete indes nur am Pfosten.

Damian Gwerder: Vollgas vor dem Kürzertreten

Besser machten es kurz darauf Zugs Aussenspielerinnen Andreea Taivan und Alessia Riner, die hintereinander zwei schön herausgespielte Angriffe zum 27:25-Endergebnis abschlossen. «Wir brauchten etwas Glück», gestand LKZ-Trainer Damian Gwerder, «der Sieg aber war verdient.» Vor allem die Abwehrarbeit bereitete ihm Freude, «sie funktionierte hervorragend, so können wir vorne auch mal einen Fehler mehr machen». Im Gegensatz zum 33:23-Sieg in der Meisterschaft vor einer Woche war St.Gallen dank der Rückkehr von wichtigen Akteurinnen wie Spielmacherin Laurentia Wolff, Kreisläuferin Martina Pavic und Flügel Stéphanie Lüscher wieder weitaus konkurrenzfähiger.

Für Gwerder kommt es mit dem Cupfinal am 7. Mai zu einem weiteren Highlight. «Dabei hatte ich das alles doch bereits abgehakt, eigentlich wollte ich damit beginnen, mein Büro zu entstauben», sagt der 58-Jährige und lacht. Der frühere Erfolgstrainer des LKZ, der Anfang März interimistisch zurückgekehrt ist, plant nämlich den schrittweisen Abschied in den sportlichen Ruhestand. Im Sommer wird Damian Gwerder sowohl seinen Job als U20-Nationaltrainer der Frauen als auch seine Trainingsarbeit im OYM abgeben. «Ich bin gesund, will es aber auch bleiben und mehr zu meinem Körper schauen. In Zukunft soll es weniger Handball sein. Die nächsten Monate gebe ich nun aber nochmals Vollgas.»

«Eine Wolke aus Bakterien und Viren»

Die Spono Eagles taten sich derweil lange schwer gegen Herzogenbuchsee, in der ersten Halbzeit lagen sie mit bis zu vier Toren im Rückstand (10:14). Bis zur 53. Minute blieb der Gegner dran, lag nur mit einem Tor zurück (25:24), ehe sich die Qualität der Nottwilerinnen doch noch durchsetzte. Auslöser für den starken Schlussspurt war Goalie Nummer drei Aline Strebel, die mit zwei Paraden zwei einfache Tore ins leere Gehäuse ermöglichte. «Ich habe ein knappes Spiel erwartet», sagte Spono-Trainer Fabio Madia, obwohl der Kontrahent nur in der SPL1-Abstiegsrunde steht.

Grund hierfür ist Sponos personell schwierige Situation. «Wir befinden uns in einer Wolke aus Bakterien und Viren», berichtet Madia. Mehrere Spielerinnen seien unter der Woche krank gewesen, Stammtorhüterin Soraya Schaller und Topskorerin Xenia Hodel mussten schliesslich auch für die Partie gegen Herzogenbuchsee passen. «Deshalb sind wir im Moment etwas angespannt, uns fehlt die Lockerheit. Dieser Sieg ist aber gut für unsere Moral.»

LC Brühl – LK Zug 25:27 (11:13)
Kreuzbleiche. – 150 Zuschauer. – SR Keist/Winkler. – Strafen: je 3-mal 2 Minuten.
Brühl: Dokovic (9 Paraden)/Schlachter (3); Wolff (11 Tore/7), Tomasini (4), Pavic (3), Lüscher (3), Kernatsch (2), Gutkowska (1), Brunner (1), Schaefer, Ackermann, Altherr.
Zug: Ligue (7 Paraden)/Booijink; Taivan (6 Tore), Eugster (5), Spieler (4), Riner (3), Stutz (3), Scherer (2/2), Heinzer (2), Estermann (2), Tschamper, Goldmann.
Bemerkung: Schlachter pariert Penalty von Heinzer (6./2:2).

Spono Eagles – H’buchsee 34:28 (14:15)
SPZ. – 200 Zuschauer. – SR Maurer/Zaugg. – Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Spono, 3-mal 2 Minuten gegen Herzogenbuchsee.
Spono: Ort (7 Paraden)/Strebel (10); Zumstein (8 Tore/4), Stähelin (7), Jund (4), Csebits (3), Mia Emmenegger (3), Decurtins (3/1), Ana Emmenegger (2), Boesen (2), Amrein (2), Bucher.
Herzogenbuchsee: Lüthi (6 Paraden)/Käser (4); Steiner (7 Tore/5), Rotondo (6), Hofer (4), Rieder (3), Viviane Lüthi (2), Albrecht (2), Rohde (2), Haas (1), Schmied (1), Schneider, Roth, Karlen.
Bemerkung: Lüthi pariert Penaltys von Decurtins (19./7:8) und Zumstein (43./22:21).