Handball
Noch vor Saisonbeginn: Die Krienser Handballer plagen bereits Personalsorgen

Der HC Kriens-Luzern zeigt am Turnier in Deutschland gute Ansätze, ist aber bereits wieder auf Kreisläufersuche.

Stephan Santschi
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Der Krienser Ramon Schlumpf (am Ball) im Abschluss gegen die Rhein-Neckar Löwen.

Der Krienser Ramon Schlumpf (am Ball) im Abschluss gegen die Rhein-Neckar Löwen.

Bild: Daniel Küttel

Es waren die ersten Einsätze des neuformierten HC Kriens-Luzern, am vergangenen Wochenende nahm er am Sparkassencup in Altensteig teil. Innerhalb von drei Tagen standen drei harte Spiele auf dem Programm. Wenig überraschend wechselten sich eineinhalb Wochen nach dem Trainingsstart Licht und Schatten ab: Auf den 31:28-Sieg gegen Bundesliga-Absteiger Balingen-Weilstetten folgte am Samstag eine 20:36-Klatsche gegen Bundesligist Rhein-Neckar Löwen, ehe das attraktive Spiel um Platz drei gegen Bundesligist Stuttgart mit 26:31 verloren ging.

Mit Andy Schmid, Fabian Böhm und Dimitrij Küttel kamen drei der vier Toptransfers zu viel Einsatzzeit. Schmid führte Regie, Böhm agierte im linken Aufbau und als Abwehrpatron, Küttel spielte im rechten Rückraum, alle generierten einiges an Durchschlagskraft.

Johan Koch fällt bis Ende Jahr aus

«In kleinen Gruppen haben wir bereits umgesetzt, was wir geübt haben. Nun geht es darum, in jedem Training und jedem Spiel besser zu werden», berichtet Trainer Peter Kukucka. Dann werde man zum Saisonauftakt am 1. September gegen Pfadi Winterthur bereit sein.

Überhaupt nicht funktioniert hat das Spiel über den Kreis. In Altensteig kamen Gino Delchiappo, Björn Buob, Defensivmann Aljaz Lavric und U19-Junior Nils Flückiger auf dieser Position zum Einsatz. Ein anderer Name tauchte nicht auf, jener von Johan Koch, dem vierten Toptransfer – und das wird vorderhand auch so bleiben. Der Däne verletzte sich im März bei den Füchsen Berlin an der Schulter und benötigt für seine Rückkehr mehr Zeit als erwartet.

«Bis Weihnachten fällt er aus, das ist sehr mühsam für uns und auch extrem schade für ihn»,

bedauert CEO Nick Christen. Für Christen ist dies ein Déjà-vu. In der jüngeren Vergangenheit musste er wegen Verletzungen zwei Verträge auflösen. Im Jahr 2021 beendete der rechte Rückraumspieler Jernej Papez wegen einer Hüftarthrose die Karriere, im letzten Winter trennte sich der HCKL von Kreisläufer Filip Gavranovic, der an einer Beckenentzündung laborierte und mittlerweile bei B-Ligist Emmen unter Vertrag steht.

Gutes Tempo, aber zu hohe Fehlerquote

Ob Koch jemals ein Spiel für Kriens-Luzern bestreiten wird, ist ungewiss. Die Suche nach einem Ersatz läuft, die Vollzugsmeldung soll bald folgen.

Und damit zurück zum Auftritt des HC Kriens-Luzern in Altensteig. Kukucka war mit den Auftritten seines Ensembles insgesamt zufrieden. Ihm gefiel teilweise die Zusammenarbeit in der Abwehr, die Gegenstösse, das Tempo im Angriff, auch das 7:6-Überzahlspiel verlief vielversprechend. Weniger angetan war er von der hohen Fehlerquote und dem ungenügenden Umschaltspiel von Offensive auf Defensive. Ein Faktor war die Müdigkeit, die Belastung war hoch, zumal das Kader ziemlich dünn bestückt war.

Es folgt der erste Auftritt in Kriens

Neben Koch fehlte der zweite Spielmacher Moritz Oertli, der nach einer Beckenfraktur auf gutem Weg zurück ist. Gino Delchiappo und Levin Wanner zogen sich derweil im ersten Spiel am Freitag Blessuren zu und konnten nicht mehr eingesetzt werden. «Ich habe gesehen, wozu die Spieler fähig sind, welche Lösungen und Entscheidungen funktionieren können», sagt Kukucka und er hält fest:

«Wir müssen uns finden, entwickeln uns gut. Wir sind auf dem Weg, eine geschlossene Truppe zu werden.»

Am kommenden Samstag präsentiert sich die neue Ausgabe des HC Kriens-Luzern erstmals vor Heimpublikum, in der Krauerhalle kommt es zum Testspiel gegen Bregenz (16 Uhr, Eintritt frei).