Tennis
Krönung vor Heimpublikum in Zug: Dominic Stricker beweist sein grosses Talent

Das siebentägige Tennisturnier Zug Open endet mit dem Sieg der Schweizer Hoffnung Dominic Stricker. 2023 soll das Turnier auch mit den Frauen gespielt werden.

Michael Wyss
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Der Schweizer Profi Dominic Stricker (19) aus dem bernischen Grosshöchstetten, der im 2020 das Juniorenturnier von Roland Garros im Einzel und Doppel gewonnen hatte, triumphierte auch in Zug. Auf dem Sandbelag schlug er am Sonntag im Einzelfinal den Letten Ernests Gulbis auf dem ausverkauften Center Court vor 500 Fans 5:7, 6:1, 6:3.

«Das ist mein schönster Erfolg. Dass ich hier in Zug vor Heimpublikum gewann, ist einfach unbeschreiblich.»

Sein Triumph hatte auch erfreuliche Auswirkungen auf die ATP-Weltrangliste. Stricker wird seit dem 1. August im Ranking an 125. Stelle geführt (zuvor 172.).

Schweizer wissen zu überzeugen

«Dass ein Spieler wie Stricker bei uns teilnimmt, zeigt die Beliebtheit und den Stellenwert dieses Tennisturnieres», freute sich der Stadtzuger und OK-Mitglied Rainer Leemann (37). In Zug war mit dem einstigen Top-Ten-Spieler und 33-jährigen Ernests Gulbis eine weitere Attraktion zu bewundern. Mit dem 26-jährigen Marc-Andrea Hüsler (Zürich) war zudem der aktuell bestklassierte Schweizer (ATP 100) zu sehen, der im Juni in Wimbledon im Haupttableau gestanden hatte. Sein Können zeigte auch der 28-jährige Zürcher Alexander Ritschard (ATP 170), der in Wimbledon gegen die Nummer 4 der Welt Stefanos Tsitsipas gescheitert war. In Zug qualifizierten sich mit Stricker, Ritschard und Hüsler gleich drei Schweizer für die Viertelfinals.

Das erstmals ausgetragene Zug Open, das während sieben Tagen stattfand, war ein Männer-Turnier (Einzel/Doppel) der ATP Challenger Tour der höchstmöglichen Kategorie 125 (125 ATP-Punkte für den Sieger). Das sind Turniere für Spieler ab den Top 100 der Weltrangliste. Das Zug Open ist hinter den Swiss Indoors Basel (ATP 500), dem Swiss Open Gstaad und den Geneva Open (je ATP 250) das viertgrösste Profiturnier schweizweit. «Es war ein grosser Kraftakt, dieses Turnier zu realisieren. Rund 350 Helfende standen während dieser Woche im Einsatz, auch viele Sponsoren haben uns unterstützt und viel Goodwill gezeigt. Das ist sehr erfreulich», sagte Gaston Della Casa (32), der Co-Turnierdirektor aus Hünenberg. Er sagt weiter:

«Dass mit Stricker ein Schweizer dieses Turnier gewann, ist die Krönung einer perfekten Woche. Wir sind sehr glücklich.»

Die Idee einiger Tennisverrückten

Gastrecht genoss das Zug Open beim Tennisclub Zug. Leemann: «Wir haben die Infrastruktur nutzen können, haben aber ein separates Organisationskomitee gegründet, damit der TC Zug kein wirtschaftliches Risiko zu tragen hatte.» Die Idee dieses Turniers hatten einige tennisbegeisterte und tennisverrückte Leute aus dem Kanton Zug. Della Casa: «Das Organisationskomitee besteht aus leidenschaftlichen Tennisspielern, und wir wollten ein Profiturnier in Zug realisieren, weil der Tennissport in diesem Kanton boomt.» Auch Tennislegende Martina Hingis, die unter der Woche eine der vielen Special Guests am Zug Open war, trägt mit ihrer Mitgliedschaft beim TC Zug viel für die Popularität dieser Sportart dazu bei.

«Die Rückmeldungen der Spieler und des Publikums waren sehr positiv, was uns motiviert, an diesem Event festzuhalten», verspricht Leemann. Das Turnier soll im 2023 eine Fortsetzung finden. Thematisiert wird auch, nebst den Männern auch die Frauen ins Turnier aufzunehmen.

Challenger-Finals in Zug
Einzel: Dominic Stricker (SUI) s. Ernests Gulbis (LVA) 5:7, 6:1, 6:3.
Doppel: Kolar Zdenek (CZE)/Pavlasek Adam (CZE) s. Karol Drzewiecki (POL)/Patrik Niklas-Salminen (FIN) 6:3, 7:5.