Die NLA-Männer von Volley Luzern überraschten Leader Genève Chênois 3:2. Und das nach einem 0:2-Rückstand.
«Unglaublich. Was wir zeigten, verdient viel Respekt und Anerkennung. Dass wir dieses 0:2 noch aufholten, ist einfach unbeschreiblich. Solche Partien erlebst du nicht alle Tage. Notabene noch gegen den Leader die Wende zu schaffen. Wahnsinn», zeigt sich der 29-jährige Spieler Luca Müller (Aussen; 190 cm) sichtlich stolz nach diesem spannenden Spiel.
Chênois, souveräner Leader mit 20 Punkten angereist, wurde seiner Favoritenrolle zu Beginn der Partie auch gerecht. Nach 46 Minuten führten die Westschweizer in der Bahnhofhalle vor rund 200 Fans mit 2:0 (25:15; 25:17). Nichts machte den Anschein, dass Luzern dieses Ding noch biegen würde und der Favorit den Sieg holen würde. Und ein paar Luzerner Fans, welche nach dem 0:2-Rückstand Rudolfs Weihnachtsmarkt im benachbarten Inseli-Park aufsuchten, machten einen Fehler. Einen, den sie wohl bereuten. Sie verpassten so einiges. Luzern schaffte die Wende in diesem Spiel.
Eingeleitet durch das 27:25 nach einer überragenden Leistung jedes Einzelnen im dritten Satz. «Wir wussten, dass wir mit dem Satzgewinn zum 2:1 wieder im Geschäft sind. Wir haben den Glauben nie verloren», so Müller weiter. Luzern zeigte sich wie verwandelt, mit einer hervorragenden Blockarbeit wurde Punkt um Punkt geholt, und man wirkte plötzlich nicht mehr so gehemmt und konnte nun den Respekt komplett ablegen. Und es machte nicht mehr die individuellen Fehler, wie in den beiden Startsätzen, wo man dem Tabellenersten den einen oder anderen Punkt leichtfertig verschenkte.
Mit dem völlig entfesselten Publikum im Rücken – darunter 30 Supporter des VB Fides Ruswil (wurden anlässlich ihres 50-Jahr-Jubiläums eingeladen) – welches sich nun lautstark bemerkbar machte mit den Anfeuerungsrufen «Blau-Wiis», schaffte Luzern den verdienten 2:2-Ausgleich (26:24). Chênois war nun völlig von der Rolle, fand kein probates Mittel mehr und musste in den fünften Satz. Dort setzten sich die Luzerner nach einem 7:10-Rückstand mit 15:13 durch und feierten zwei Punkte. Der 24-jährige Bruno Jukic (Aussen; 193 cm), zum Bestplayer Luzerns in einem beeindruckenden Kollektiv ausgezeichnet, zeigt sich erleichtert:
«Wir haben gezeigt, dass im Sport alles möglich ist. Aufgeben ist nie eine Option. Manchmal benötigt es wenig, um Grosses zu bewirken. Das ist uns gelungen. Wir müssen uns vor keinem Gegner in der NLA fürchten. Wir haben gezeigt, zu was wir fähig sind.»
Nach dem 10. Spieltag (total 18 Runden) und 15 erspielten Punkten steht Luzern auf dem 4. Rang, der zu den Playoffs (Top 4) berechtigt. Luzern zeigte nach zuletzt zwei Niederlagen gegen Schönenwerd (2:3) und Lausanne (1:3) eine starke Reaktion. Am Samstag, 17. Dezember, reist Volley Luzern ins Glarnerland, wo Volley Näfels (2. Rang; 18 Punkte) zum letzten Spiel dieses Jahres wartet. Jukic: «Wir wollen nachdoppeln. Dass wir nun den Leader besiegten, wird uns beflügeln.»
Männer. NLA: Luzern – Chênois Genève 3:2(15:25, 17:25, 27:25, 26:24, 15:13). Lausanne – Jona 0:3 (23:25, 23:25, 15:25). – Schönenwerd – Amriswil 0:3 (21:25, 20:25, 27:29).
Rangliste: 1. Chênois Genève 9/21. 2. 9/18. 3. Amriswil 10/16. 4. Volley Luzern 10/15. 4. Schönenwerd 10/14. 6. Lausanne 9/11. 7. Jona 9/4.
Volley Luzern – Chênois 3:2 (15:25, 17:25, 27:25, 26:24, 15:13)
Bahnhofhalle. – 200 Zuschauende. – Luzern: Jörg Gautschi (Libero), Peer Harksen, Alex Lengweiler, Bruno Jukic, Luca Müller, Manuel Alessandrini, Valdas Listankis, Jonas Peter (Libero), Nathan Broch, Dominik Lubina, Stig Döös Traagstad, Serigne Ngagne Fall.
NLB: Amriswil – Sursee 2:3 (23:25, 16:25, 25:19, 25:23, 12:15). St. Gallen – Servette Star-Onex 3:1. City Basel – Voléro Zürich 3:0. Züri Unterland – Lutry-Lavaux 2:3. Lausanne – Colombier 0:3.
Rangliste: 1. Colombier 12/31. 2. Papiermühle 11/26. 3. Lutry-Lavaux 11/24. 4. Züri Unterland 11/23. 5. St. Gallen 12/19. 6. Lausanne 12/17. 7. Traktor Basel 12/17. 8. Sursee 12/15. 9. Voléro Zürich 12/14. 10. Amriswil 12/11. 11. Servette Star-Onex 12/10. 12. Fully 11/3.