Ruder-EM
Schweizer Boote kommen zum Fliegen: Frauen-Doppelvierer nach beeindruckender Leistung im A-Final

Am zweiten Tag der Ruder-EM in München setzt das Schweizer Kader mehrere Ausrufezeichen. Vier Boote qualifizieren sich für den A-Final.

Claudio Zanini
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Der Schweizer Doppelvierer mit Célia Dupré, Lisa Lötscher, Salome Ulrich und Pascale Walker (von links).

Der Schweizer Doppelvierer mit Célia Dupré, Lisa Lötscher, Salome Ulrich und Pascale Walker (von links).

Swiss Rowing/Detlev Seyb

Am Freitag wurde an der EM in München deutlich, wie breit das Schweizer Ruder-Kader derzeit aufgestellt ist. Mehrere Schweizer Boote brillierten, allen voran der Frauen-Doppelvierer. Célia Dupré, Lisa Lötscher, Salome Ulrich und Pascale Walker unterstrichen mit dem Sieg im Hoffnungslauf ihre Medaillenambitionen. Mit den Niederländerinnen, die einen perfekten Start erwischten, lieferten sie sich ein packendes Duell. In der zweiten Streckenhälfte setzten sich die Schweizerinnen schliesslich an die Spitze und gewannen das Rennen mit einer knappen Sekunde Vorsprung. Die Luzernerin Lisa Lötscher sagte: «Diesmal hat einfach jeder im Boot seinen Job sehr gut gemacht. Somit konnten wir die Niederländerinnen gemeinsam als Team herausfordern und Selbstvertrauen für das Finalrennen tanken.»

Noch am Donnerstag machte den Athletinnen und Athleten der Gegenwind auf der Regattastrecke in Oberschleissheim zu schaffen. Gestern war die Ausgangslage anders. «Die Bedingungen waren definitiv besser. Flachen Gegenwind, wie er diesmal herrschte, mag ich. Er erlaubt ein gutes Bootshandling», sagte Lötscher. Der A-Final des Doppelvierers findet bereits am Samstagmittag statt (12.47 / SRF 2).

Ebenfalls in den A-Final schafften es die Männer vom Vierer ohne Steuermann. Das Team um die beiden Luzerner Roman Röösli und Joel Schürch hatte in einem engen Rennen gegen Rumänien und Deutschland zu bestehen. Die Schweizer konnten sich im Endspurt aber von Rumänien mitziehen lassen und klassierten sich vor den Deutschen auf Rang 2. Auch der Vierer ohne bestreitet seinen A-Final am Samstag (12.31 / SRF 2).

Erneut stilsicher traten der Nidwaldner Jan Schäuble und der Waadtländer Raphaël Ahumada auf. Das Duo gewann im leichten Doppelzweier den Hoffnungslauf souverän. Nach einem ausgezeichneten Start kontrollierten sie das Rennen durchgehend. Die beiden Gesamtweltcupsieger dürften in dieser Form am Sonntag im A-Final kaum zu schlagen sein.

Raphael Ahumada (links) und Jan Schäuble im leichten Doppelzweier.

Raphael Ahumada (links) und Jan Schäuble im leichten Doppelzweier.

Bild: Swiss Rowing/ Detlev Seyb

Jeannine Gmelin zieht sich nach positivem Coronatest zurück

Als viertes Schweizer Boot qualifizierten sich Frédérique Rol und Patricia Merz im Doppelzweier der Leichtgewichte für den A-Final. Die Waadtländerin und die Zugerin überzeugten vor allem im Schlussspurt. Es kam zum Fotofinish zwischen den Schweizerinnen und den Irinnen. Das irische Boot gewann dank dreier Hundertstelsekunden. Für Rol und Merz ist es eine erfolgreiche Rückkehr auf die Wettkampfbühne, nachdem sie den Heimweltcup in Luzern coronabedingt verpassten.

Nicht ganz nach Wunsch liefen die Hoffnungsläufe für Nina Wettstein und Fabienne Schweizer. Obwohl sie zeitweise auf dem dritten Rang lagen, beendeten sie das Rennen auf dem 5. Rang, was den B-Final zur Folge hat. Ebenfalls im B-Final ist der Doppelvierer mit Kai Schätzle, Patrick Brunner, Nils Schneider und Dominic Condrau. Dem Quartett reichte es auf den undankbaren 4. Rang, der nicht mehr für den A-Final berechtigt.

Bereits zu Ende ist die EM für den St.Galler Jonah Plock und den Luzerner Maurin Lange. Die beiden gewannen im Zweier ohne Steuermann den C-Final und klassierten sich auf dem 13. Schlussrang.

Am Freitagabend meldete der Schweizer Ruderverband schliesslich, dass sich Jeannine Gmelin «nach leichten Erkrankungssymptomen und einem positiven Corona-Test» von der EM zurückzieht. Die Skifferin hätte am Samstag in München den Halbfinal bestritten.