Die 21. Zugerberg Classic fand bei schlechtem Wetter statt. Trotzdem starteten 270 Läufer und Biker beim Rennen auf den Zugerberg.
Jan Heldstab
Ursprünglich wollte der Ehrenstarter der Zugerberg Classic, der Zuger Radprofi Martin Elmiger, zwischen dem Start und der Siegerehrung selber eine Trainingsfahrt einlegen. Doch bei diesen Bedingungen zog der 37-jährige Radprofi der Sportgruppe IAM einen Ruhetag ein und verfolgte das Rennen der Zugerberg Classic vom Start bis ins Ziel. So bewunderte er denn auch vom Streckenrand die zähen Sportlerinnen und Sportler, die bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt den Zuger Hausberg erklommen. «Es ist eindrücklich, wie viele gekommen sind. Vor allem, als der erste Läufer aus dem Nebel kam, war das schon ein toller Moment zum Zuschauen.»
Dieser Eindruck von Elmiger kommt nicht von ungefähr. Die Läufer erklommen mit vollem Elan die Schlittelpiste via Schönegg. Der 20-jährige Julian Hodel aus Oberwil war der schnellste Gipfelstürmer und erreichte mit einer Zeit von 28:39 Minuten den Zielstrich auf dem Vordergeissboden. Schnellste Frau war Daniela Gassmann-Bahr aus Galgenen, die kurz nach einer halben Stunde eintraf (Rangliste im Internet).
Kamen die Läuferinnen und Läufer noch nahe an die früheren Bestzeiten heran, war dies für die Biker bei diesen Bedingungen schier unmöglich. Sebastian Ostertag kam mit den Bedingungen nicht zurecht und erreichte zum ersten Mal seit vier Jahren nicht als Erster das Ziel. «Ich war nicht so fit in dieser Woche und konnte nicht ideal trainieren. Aber dass ich den Anschluss in einem technischen Abschnitt verloren habe, wurmt mich schon», so Ostertag leicht enttäuscht. Die Krone als schnellster Biker trägt nun Jeremias Marty aus Gettnau. «Die Finger waren nach der Hälfte des Rennens taub. Aber ich konnte das gut wegstecken und mein Rennen zu Ende fahren.» Glücklich war auch Milena Landtwing, welche als erste Dame auf dem Berg war. «Ich war gestern noch in Belgien an einem Rennen. Aber heute Morgen fühlte ich mich gut und entschied mich trotz dem schlechten Wetter für die Teilnahme.»
Dem schlechten Wetter geschuldet fanden das Fest und die Siegerehrung anschliessend im Burgbachsaal statt und nicht wie gewöhnlich auf dem Platz. So wärmten sich Sponsoren, Helfer und Betreuer gleichermassen bei einem warmen Kaffee die Hände. Auf lachende Gesichter traf man überall. «Es war toll, dass ich gleich zwei Helferposten zugeteilt bekam. So hatte ich während des Berglaufs und des Bikerennens etwas zu tun», so Arthur Dahinden. Voll des Lobes war auch Philipp Hofmann, der Marketing-Chef von Hauptsponsor V-Zug, der es sich nicht nehmen liess, den Sportlern auf dem Podest persönlich zu gratulieren. «Dieser familiäre Anlass macht richtig Freude, und es ehrt mich sehr, diesen regionalen Anlass unterstützen zu dürfen.»
Die widrigen Bedingungen sind für die Teilnehmenden der Zugerberg Classic nichts Neues. Nur einmal in den letzten fünf Jahren war die Witterung trocken. Die Teilnehmerzahl liess in diesem Jahr leicht nach und knackte die 300er-Marke nicht mehr wie im letzten Jahr. «Wir dürfen trotzdem sehr zufrieden sein», so Reto Bühler, der das Präsidium auf dieses Jahr übernommen hat (siehe Box). Auch bei den übrigen Zuschauern war die Stimmung locker und familiär, sodass sich noch manch aufgewärmter Besucher beim Verlassen des Saals wunderte, dass es draussen immer noch nass und garstig war. Ein schöneres Wetter wäre dem sympathischen Anlass für das nächste Jahr nur zu gönnen.