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Nachdem letzte Woche bekannt wurde, dass Christoph Blocher während Monaten die Macht bei der Basler Zeitung hatte und Verleger Moritz Suter sein Strohmann war, laufen dem Blatt die Abonnenten in Scharen davon.
BaZ-Chefredaktor Markus Somm räumt im Interview mit dem SonntagsBlick ein, dass man in der letzten Woche über tausend Abos verloren habe. „Das ist brutal. Ich möchte jeden verlorenen Abonnenten zurückgewinnen." Es sei falsch, dass der der Zeitung einfach seinen Kurs aufpfropfe, sagt Somm weiter. „Ich halte mich für liberal, bis es richtig wehtut." Er wolle eine pluralistische Zeitung.
Verständnis zeigt Somm für die Tatsache, dass Blocher seine Rolle bei der BaZ verschleierte. Die Frage ist doch: Was war sein Motiv? Wenn ein verdienter Unternehmer in der Schweiz nicht ein Medium kaufen kann, ohne dass er fürchten muss, dass es ein Nachteil für dieses Medium ist, dann zeigt dies doch, in welch seltsamer Situation sich dieses Land befindet. Mit dem Motiv Blochers habe ich keine Mühe.
Er selbst habe die Öffentlichkeit nie in die Irre geführt. Er habe über die wahre Rolle Blochers nicht gekannt, es aber auch nicht unbedingt wissen wollen. Wichtig sei für ihn gewesen, dass die Leser stets gewusst hätten, wie er zu Blocher stehe - und dies sei seit langem klar. Somm ist der Verfasser einer Blocher-Biografie und vertritt in seinen Kommentaren oft einen klar rechtsbürgerlichen Kurs.