Die Bahngesellschaft Transdev bestellt beim Ostschweizer Schienenfahrzeugbauer Stadler 64 elektrische Triebzüge des Typs Flirt. Transdev wird damit in Deutschland eine Flotte von insgesamt 100 Flirt betreiben.
Ab Ende 2021 obliegt der Transdev-Tochter Nordwestbahn für zwölfeinhalb Jahre der Betrieb sämtlicher zehn S-Bahn-Strecken rund um die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover. Transdev hat sich dabei im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt.
Zur Bedienung dieser Strecken wird die Nordwestbahn neben 13 bestehenden Fahrzeugen 64 neue elektrische Triebzüge des Typs Flirt von Stadler einsetzen. Das Auftragsvolumen zur Beschaffung dieser Züge beträgt laut Transdev 315 Millionen Euro. Inklusive Ersatzteile sind es laut Stadler rund 320 Millionen Euro (365 Millionen Franken). Die Federführung liegt bei der Berliner Tochtergesellschaft Stadler Pankow GmbH.
Bei den neuen Flirt für die S-Bahn Hannover handelt es sich um dreiteilige, 68 Meter lange Fahrzeuge, die Platz bieten für jeweils 397 Fahrgäste, davon 180 auf Sitzplätzen. Die Höchstgeschwindigkeit der Züge beträgt 160 km/h.
Mit den neuen Zügen wird Transdev in Deutschland eine Flotte von insgesamt 100 Flirt betreiben. Laut Firmenchef Tobias Heinemann ist die jüngste Bestellung bei Stadler «der grösste Bahnauftrag in unserer Unternehmensgeschichte». Die neuen Flirt brächten für die S-Bahn-Passagiere «eine spürbare Qualitätsverbesserung». 35 Stadler-Flirt hat Transdev seit mehreren Jahren bei der Bayerischen Oberlandbahn auf dem Netz Rosenheim im Einsatz, darunter auf der Strecke zwischen München und Salzburg.
Die Transdev GmbH gehört zur internationalen Transdev-Gruppe (früher Veolia Transdev) mit Sitz in Paris und ist laut eigenen Angaben mit gut 5000 Mitarbeitenden und 890 Millionen Euro Umsatz der grösste private Mobilitätsanbieter in Deutschland. Die deutsche Transdev hat 43 Tochterfirmen für den Betrieb von Bahnen und Bussen und befördert jährlich 220 Millionen Fahrgäste.