Zweifel an den Erfolgsaussichten des bisherigen Sanierungskurses haben einen erneuten Ausverkauf bei Glencore ausgelöst. Die Aktien des Bergbaukonzerns und Rohstoff-Händlers brachen in London um bis zu 19,1 Prozent ein - so stark wie noch nie.
Mit 78,62 Pence markierten sie zudem ein Rekordtief. Damit summiert sich das Minus der vergangenen Monate auf etwa 75 Prozent. Der Londoner Auswahlindex FTSE büsste im gleichen Zeitraum nur rund 13 Prozent ein.
Die hohe Verschuldung könnte zu einem existenzbedrohenden Problem werden, wenn sich die Rohstoffpreise nicht erholten und der Konzern nicht umfassend umgebaut werde, warnten die Analysten von Investec in einem Kommentar. Der weltgrösste Rohstoffhändler sitzt auf Verbindlichkeiten im Volumen von etwa 30 Milliarden Dollar.
Im Sog von Glencore rutschten die übrigen Minenwerte ebenfalls ab. BHP Billiton, Rio Tinto, Antofagasta und Anglo American verloren bis zu 5,1 Prozent. Kupfer hat sich seit April um etwa 20 Prozent auf derzeit rund 5000 Dollar je Tonne verbilligt. Der Preis für gleiche Menge Kohle fiel am Montag auf bis zu 49,15 Dollar und erreichte damit den dritten Tag in Folge ein Zwölf-Jahres-Tief.
sda